Button skeptisch: Kann Sainz bei McLaren glücklich werden?
Ex-McLaren-Pilot Jenson Button rät Carlos Sainz, der 2019 Nachfolger von Fernando Alonso wird, viel Geduld mitzubringen - Kann er die großen Fußstapfen ausfüllen?
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Abgang von Fernando Alonso wurde bald darauf bekannt, dass Carlos Sainz 2019 für McLaren fahren werde. Der Spanier folgt seinem Idol beim britischen Traditionsrennstall nach und erhofft sich anscheinend große Erfolge, die dem zweifachen Weltmeister verwehrt blieben. "Ein Kindheitstraum" würde in Erfüllung gehen. Ex-McLaren-Pilot Jenson Button bleibt allerdings eher skeptisch. Der Brite kennt die Mannschaft aus Woking gut und ist sich nicht sicher, ob dieser Karriereschritt tatsächlich der richtige für den Red-Bull-Sprössling ist.
"Das ist doch interessant. Er macht einen weiteren Schritt. Schon jetzt ist er in einem starken Team, denn Renault ist immerhin eine Werksmannschaft. Jetzt geht er zu McLaren. Ist das für ihn das Richtige? Ich weiß es nicht genau", kommentiert der Weltmeister der Saison 2009. Bei Renault fielen die Türen aufgrund des Wechsels von Daniel Ricciardo zu.
"Vor diesem Hintergrund hat sich Carlos wohl richtig entschieden. Ob sie aber zur nächsten Saison endlich den Turnaround schaffen und das Auto erheblich schneller bekommen? Das wird wohl schwierig", befürchtet Button eine weitere Saison im Mittelfeld. Das Problem: Der Abstand zu den Top 3 ist zu groß. "Aber es ist ein großes Team, das schon viele Titel geholt hat. Sie werden sich zurückkämpfen. Aber das braucht seine Zeit."
Deshalb hat sich Sainz laut Angaben des Teams "über mehrere Jahre" gebunden. Nach dem Totalabsturz mit Honda im Jahr 2015 und dem Wechsel auf Renault-Motoren 2018 blieb die wundersame Wende aus. Alonso und Stoffel Vandoorne müssen sich auch in dieser Saison mit Top-10-Plätzen begnügen. Derzeit liegt Renault sogar einige WM-Ränge vor McLaren in der Konstrukteurs-WM: Mit 82 Zählern behaupten die Franzosen Rang vier als erster Verfolger, während McLaren auf Rang sieben mit 52 Zählern den Anschluss an Force India (58) sucht.
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Button gibt dem Spanier daher einen guten Rat mit auf seinen Weg: "Carlos muss das verstehen, dass es womöglich einige Jahre brauchen wird - und dass es mit sehr viel harter Arbeit verbunden ist. Aber man muss sich positionieren und dafür sorgen, dass im Team auf seine Meinung gehört wird. Dann wird man das Auto hoffentlich voranbringen können."
Derzeit ist noch unklar, wer Sainz bei McLaren im kommenden Jahr zur Seite stehen wird. Teamkollege könnte entweder Vandoorne oder Formel-3-Europameister Lando Norris werden. Jedenfalls dürfte es schwierig werden für einen dieser drei Piloten, die Fußstapfen von Alonso auszufüllen. "Fernando hört auf. Er weiß, wie das ist. Er ist extrem stark, holt an jedem Wochenende das Beste aus dem Auto heraus. Natürlich ist es schwierig, Fernandos Nachfolger zu werden und in seine Fußstapfen zu treten. Aber sie würden ihn nicht holen, wenn sie nicht davon überzeugt wären, dass er es bringt."
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