• 28. Juni 2018 · 22:23 Uhr

Vettel kritisiert Dreifach-DRS: Sind doch nicht bei Mario Kart

Sebastian Vettel geht mit der Entscheidung, in Spielberg drei DRS-Zonen einzuführen, hart ins Gericht - Musste wirklich künstlich nachgewürzt werden?

(Motorsport-Total.com) - Die in der Saison 2018 wieder aufkommende Kritik an der "Formel Gähn" hat die Veranstalter des Großen Preises von Österreich zu einer Kurzschlussreaktion veranlasst: Schnell wurde eine dritte DRS-Zone auf der längsten Geraden des Kurses für die Formel 1 eingefügt, um mehr Überholmanöver zu generieren. Doch nicht überall kommt die Maßnahme gut an: Ferrari-Star Sebastian Vettel etwa kritisiert das Dreifach-DRS scharf.

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Sebastian Vettel ist mit drei DRS-Zonen in Spielberg überhaupt nicht einverstanden Zoom Download

"Mich verblüfft das ein wenig, um ehrlich zu sein", legt der viermalige Weltmeister los. "Es ist doch nicht anders als in der Vergangenheit: Wir haben Rennen, die langweilig sind und nach denen es heißt, die Formel 1 sei ein Desaster, und dann haben wir Rennen, die spannend sind und nach denen es heißt, dass es der Formel 1 gut geht und dass sie besser sei denn je. Aber mehr DRS-Zonen sind doch keine Lösung."

"Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die das Prinzip von Mario Kart lieben, mich eingeschlossen. Ich habe es viel gespielt, als ich klein war. Aber meines Erachtens sollte das hier nicht zu künstlich werden. Vielleicht mag es beim Überholen tatsächlich helfen, aber einfach nur an einem anderen Autos vorbeizufahren macht es doch kein bisschen spannender. Es ist doch viel packender, wenn das Fahrzeug hinten dran ist und die Spannung sich aufbaut, ob etwas passieren wird, als wenn man einfach vorbeifährt. Aber vielleicht verlangen wir ja kollektiv danach, um es dann kritisieren zu können."

Unterstützung erhält er von Haas-Pilot Kevin Magnussen, der nach seinem sechsten Platz in Le Castellet im Aufwind ist: "Meines Erachtens war das von Natur aus schon nicht die schlechteste Strecke zum Überholen. Die längste Gerade auf diesem Kurs ist wirklich lang. Mit DRS dürfte es jetzt ziemlich einfach werden, am Gegner vorbeizufahren."


Fotos: Grand Prix von Österreich


Das fürchtet auch Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen: "Die halbe Strecke ist jetzt DRS-Zone, da sollte es ziemlich einfach werden (zu überholen; Anm. d. Red.). Ich weiß aber nicht, ob es zu einfach wird oder nicht. Natürlich wollen wir alle Überholmanöver sehen, aber wir dürfen nicht zu dem Punkt kommen, an dem es nur noch künstliche Überholmanöver sind. Aber warten wir mal ab."

"Wir dürfen nicht zu dem Punkt kommen, an dem es nur noch künstliche Überholmanöver sind."Kimi Räikkönen
Williams-Pilot Sergei Sirotkin hofft derweil auf einen ganz anderen Effekt durch drei DRS-Zonen. Gerade im Williams, der am Ende des Feldes festhängt, kann es noch einen anderen Vorteil geben, sofern man das DRS-Fenster halten kann: "Es gibt einem eine zusätzliche Möglichkeit, den Abstand zum Vordermann zu halten, zumindest für ein bis drei Runden. Es hilft auch, an Stellen wie Kurve 3 in eine Angriffsposition zu kommen, wo es sonst nicht möglich ist. Aber ich bin hier noch nie Formel 1 gefahren und nehme, was kommt."

Einzig Daniel Ricciardo hat nichts an der zusätzlichen DRS-Zone auszusetzen, schließlich glaubt er, dass Red Bull daraus Profit schlagen kann. "Ich sehe da momentan nichts Negatives dran", findet er. "Es sollte schon gehen, außer es wird so einfach, wie Kimi es gesagt hat. Dann nimmt es vielleicht ein bisschen Spannung raus. Aber für jetzt sehe ich es positiv. Es wird sich nicht viel ändern, außer vielleicht, dass wir ein paar mehr Überholmanöver sehen werden."

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