Formel-1-Newsticker
Formel 1 Monaco 2018: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Nur Startplatz 20 für Verstappen nach Crash! +++ Warum Verstappen im Qualifying fehlte +++ Experten-Kritik an Verstappen +++
Perez watscht Verstappen verbal ab
Sergio Perez hat kein Verständnis dafür, dass Max Verstappen wiederholt die ? aus seiner Sicht ? gleichen Fehler macht. "So was passiert schon mal", sagt der Mexikaner. "Aber wenn es immer wieder passiert, dann bedeutet das, du hast nichts dazugelernt. Du solltest eben stets aus deinen Fehlern lernen."
Allerdings will er die Kritik an Verstappen nicht zu hoch hängen und ergänzt: "Wir fahren im Millimeter-Abstand an den Leitplanken vorbei. Und vom Sofa aus ist all das viel besser einzuschätzen. Fehler können nun einmal passieren, wenn du ans Limit gehst."
Red Bull wertet Verstappen-Crash als "unnötig"
Red-Bull-Sportchef Helmut Marko straft seinen Fahrer Max Verstappen für dessen Unfall im Training in Monaco verbal ab. "Er muss lernen, dass man nicht immer Vollgas gibt", sagte Marko gegenüber 'BBC'. Verstappen sei dieses Jahr bereits in diverse Zwischenfälle verwickelt gewesen. "Aber dieser hier ist ganz sicher sehr unnötig gewesen."
Warum immer wieder Verstappen? Diese Frage stellt sich auch Marko. Er meint: "Max ist nicht geduldig genug. Er will immer der Schnellste sein. Doch das siehst du eben erst, wenn du auch über die Ziellinie fährst. Er muss mehr Geduld aufbringen und die Situationen besser einschätzen."
Hülkenberg im Qualifying "nicht bei hundert Prozent"
Renault-Fahrer Nico Hülkenberg wähnte sich im Zeittraining in Monaco "nicht bei hundert Prozent", wie er sagt. "Auf meiner besten Runde in Q2 verbremste ich mich eingangs Kurve 10, ausgangs des Tunnels. Dadurch kam ich von der Linie ab und verlor zwei Zehntel. Ansonsten hätte es gereicht." Gereicht, um ein weiteres Mal in die Top 10 zu fahren ? was seinem Teamkollegen Carlos Sainz gelungen ist. "Leider", meint Hülkenberg, "habe ich die perfekte Runde heute nicht geschafft. Weil es im Mittelfeld wirklich eng zugeht, war es eben nicht gut genug."
Hülkenberg startet in Monaco von Position elf ins Rennen.
Haas: Schon wieder fallen Autoteile ab!
Teamchef Günther Steiner hat bei Haas eine große Baustelle: Das Auto ist nicht haltbar genug. Präziser: Es fallen immer wieder Teile ab ? so auch in Monaco. "Wir versuchen schon seit sechs Rennen, das in den Griff zu kriegen", sagt Steiner. "Teilweise hat es funktioniert, aber hier scheint es nicht geklappt zu haben. Wir mussten die Autos daher in die Box holen ? proaktiv, bevor wieder etwas abfällt. Das hilft dir natürlich leistungsmäßig nicht weiter. Denn die betreffenden Teile haben wir aus aerodynamischen Gründen am Auto." Oder vielmehr: hatten, weil inzwischen sind sie entfernt worden. "In Kanada", so sagt Steiner weiter, "werden wir andere Teile einsetzen, die hoffentlich ganz bleiben. Daran arbeiten wir schon seit Wochen. Und ich kann nicht sagen, dass wir stolz darauf sind ?"
Ferrari & Mercedes: Red-Bull-Form ist Eintagsfliege
Nein, Monte Carlo ist kein Fingerzeig, Monte Carlo ist eine Eintagsfliege. So kommentieren die Protagonisten von Ferrari und Mercedes die Pole-Position von Red Bull. "Wir hatten schließlich vorher gewusst, was uns an diesem Wochenende erwarten würde", sagte Lewis Hamilton. "Es fühlt sich nicht so toll an, aber es ist ja nur dieses eine Rennen."
Auch Sebastian Vettel denkt offenbar nicht, dass Red Bull im weiteren Saisonverlauf so stark sein wird wie in Monaco. "Ja, sie haben ein gutes Auto, mit mehr Abtrieb als jeder andere hier. Es war klar, dass sie hier stark sein würden. In Kanada", so Vettel, "sieht es dann schon wieder ganz anders aus."
Alonso: McLaren sollte auf Red-Bull-Niveau sein!
Fernando Alonso zeigt sich "in gewisser Weise enttäuscht" darüber, dass Red Bull mit Renault-Antrieb in Monaco auf die Pole-Position gefahren ist, McLaren sich mit dem gleichen Motor aber schwer tut. "Wir sollten auf dem gleichen Niveau unterwegs sein. Andererseits wussten wir schon sehr früh im Jahr, dass das nicht der Fall sein würde", sagte Alonso. Für McLaren gehe es jedoch darum, so schnell wie möglich zur Spitze aufzuschließen. "Wir arbeiten schon das ganze Jahr darauf hin und wissen, in welchen Bereichen wir uns steigern müssen."
In Barcelona hatte McLaren ein umfangreiches Update am MCL33 eingeführt. Details dazu (+ Video) kannst Du hier nachlesen!
Williams schöpft Hoffnung und lobt Rookie Sirotkin
In Monaco hatte Williams zumindest einmal das Gefühl, es aus eigener Kraft in die Top 10 der Startaufstellung zu schaffen. "Leider", so sagt Technikchef Paddy Lowe, "sollte es nicht sein. Doch Sergei [Sirotkin] hat eine fantastische Leistung erbracht und das Maximale aus dem Auto herausgeholt." Das war in Monte Carlo der 13. Platz unter 20 Fahrzeugen. Immerhin. "Wir sind ein bisschen enttäuscht, weil wir zunächst den Eindruck hatten, es könnte noch weiter nach vorne gehen, aber im Vergleich zu unseren Auftritten in den jüngsten Rennen sehen wir hier stärker aus", meint Lowe.
Sirotkin selbst wiederum spricht davon, Williams habe die Erwartungen "sogar übertroffen". Und auch er gibt sich zerknirscht, weil es im Training noch besser gelaufen sei. "Wir müssen aber auch realistisch bleiben", sagt er. "Wir sind mitten drin im Mittelfeld, das ist in Ordnung."
Sein Teamkollege Lance Stroll wiederum hat ein genau gegenteiliges Gefühl und meint: "Das war ein Qualifying zum Vergessen. Bei meinem ersten Versuch wurde die Kopfstütze locker, sodass ich kaum einlenken konnte. Dann hatte ich immer gelbe Flaggen. Ich hatte also keine faire Chance, meine wahre Leistung zu entfalten." Doch er will am Sonntag nachlegen: "Ich muss im Rennen einige Autos überholen!"