• 10. Mai 2018 · 09:19 Uhr

James Allison: Warum Tankstopps keine gute Idee wären

Ein Tankstopp-Comeback würde das Problem der schwerer werdenden Autos lösen: Dennoch erklärt Mercedes-Technikchef James Allison, wieso er davon nichts hält

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder gibt es in der Formel 1 Stimmen für ein Comeback der 2010 verbotenen Tankstopps. Mercedes-Technikchef James Allison stellt sich aber ganz dagegen, diese 2021 wieder einzuführen. "Man muss sich das genau anschauen, aber die Strategie wird mit Tankstopps berechenbarer und es gibt weniger Varianten und weniger Überraschungen im Rennen", erklärt der Brite.

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Ein Comeback der Tankstopps wird derzeit nicht in Erwägung gezogen Zoom Download

"Wenn man eine gewisse Menge Sprit ins Auto tankt, dann muss man in der Runde stoppen, in der der Tank leer ist. Oder eventuell ein oder zwei Runden früher", argumentiert Allison. "Jeder weiß, wann das passieren wird. Dadurch gibt es keine überraschenden Undercuts mehr - oder die Chance, einen Overcut zu machen, was bei den aktuellen Regeln möglich ist."

Tatsächlich gewinnt bei einem Tankstopp-Reglement in der Regel der Pilot den Zweikampf, der später an die Box kommt, da sein Auto mit fast leeren Tank deutlich leichter ist und er somit schnellen fahren kann als sein Rivale. Der Vorteil durch die frischeren Reifen ist im Verhältnis gering. Und da die Tankstrategie vor dem Rennen festgelegt, sind spontane Strategieentscheidungen kaum möglich.

Dieser Ansicht ist auch Red-Bull-Chefingenieur Paul Monaghan. "Wir haben uns das vor einer Weile auf Basis der Red-Bull-Simulationen angesehen, und ich habe den Verdacht, dass dann alle Teams auf die gleiche Strategie setzen würden, denn das Gewicht des Autos geht nicht mehr konstant nach unten", erklärt er. "Man sucht sich also einfach den schnellsten Weg, um das Rennen zu bestreiten und die Stopps werden ein bisschen länger."

"Ich habe den Verdacht, dass mit Tankstopps alle Teams auf die gleiche Strategie setzen würden."Paul Monaghan
Die Tankstopps wären aber immerhin ein Weg, die Autos wieder leichter zu machen. Derzeit beträgt das Gewicht eines Formel-1-Autos mindestens 733 Kilogramm. Das wirkt sich negativ auf die Überhol-Action aus, da beim Hinterherfahrenden durch das Gewicht des Autos die Reifen schneller überhitzen.

Da derzeit über eine Freigabe des Spritverbrauchs diskutiert wird, könnte das Gewicht der Autos 2021 weiter ansteigen. "Man könnte höchstens den Benzindurchfluss des Motors erhöhen, aber im Rennen nicht mehr Durchfluss erlauben", sieht Monaghan einen Weg. "Dadurch würde sich das Gewicht nicht ändern, aber wir würden nicht die Durchflusswerte des Qualifyings erreichen."

Schon in der kommenden Saison wird die erlaubte Benzinmenge von 105 auf 110 Kilogramm angehoben, da durch die Reglementrevolution 2017, die für Autos mit mehr Luftwiderstand sorgte, und die ständige Weiterentwicklung auch der Verbrauch nach oben ging, wodurch die Piloten diese Saison immer wieder Sprit sparen müssen.

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