Williams-Technikchef: Fahrer nicht für Probleme verantwortlich

Paddy Lowe lobt Lance Stroll und Sergei Sirotkin, sogar für eine "gewisse Erfahrung" - Das zu langsame Auto hätte alleine das Team zu verantworten

von Dominik Sharaf · 16.04.2018 12:56

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team erkennt keinen Zusammenhang zwischen den Performance-Problemen ihres Autos und ihrer umstrittenen Fahrerpaarung aus Lance Stroll sowie Sergei Sirotkin. Wie Technikchef Paddy Lowe erklärt, wären die als als Paydriver verschrieenen Youngster sogar ein Silberstreif an einem ansonsten ziemlich trüben Horizont, denn WM-Punkte sind 2018 bislang Fehlanzeige.

Sergei Sirotkin muss sich nach seinen Auftritten kritische Fragen gefallen lassen

Lowe betrachtet es als befruchtend, dass der Kanadier und der Russe die Ingenieure mit ganz unterschiedlichen Wünschen konfrontieren: "Wir haben zwei verschiedene Typen", sagt er. "Beide verfügen über eine gewisse Erfahrung und wir sind glücklich damit, was sie tun. Unsere Probleme haben mit ihnen nichts zu tun." Die Aussagen des Ex-Mercedes-Verantwortlichen sind aber zu relativieren.

Strolls Hintergrund beschränkt sich auf eine Formel-1-Saison mit Williams, ansonsten war die Formel 3 das höchste der Gefühle. Sirotkin war im Nachwuchsbereich zwar in mehr Serien (vor allem in der Renault-World-Series und der GP2-Serie) unterwegs, in der Königsklasse aber bis Januar nur Test- und Entwicklungsfahrer. Nicht umsonst wurde Robert Kubica als dritter Mann geholt.

Kein Grund für Lowe, seine Schützlinge infrage zu stellen: "Wenn man ein Auto entwickelt, würde man immer lieber einen Labortest machen als mit Menschen zu arbeiten", wiegelt er ab. "Wenn man es mit menschlichen Piloten zu tun hat, muss man ihre Qualität, ihren Einfluss und ihren individuellen Umgang mit dem Auto in Betracht ziehen. Jeder ist da anders." Subtext: Niemand ist schlechter.

Lieber nimmt Lowe die Kritik auf seine Kappe: "Wir lassen uns nicht davon ablenken, dass wir ein Auto gebaut haben, das nicht so funktioniert wie es funktionieren soll", sagt er nach drei Grands Prix, in denen seine Mannschaft über einen 14. Platz nicht hinauskam - trotz fünf Zielankünften.