Nach FIA-Direktive: Renault scheint aus dem Schneider

Werden die Kundenteams eines Antriebsherstellers wirklich benachteiligt? McLaren und Red Bull loben Renault für Fairness und "hören so manche Geschichte"

(Motorsport-Total.com) - Wer ist der Bösewicht unter den Formel-1-Antriebsherstellern? Nach der jüngsten FIA-Direktive zu der Gleichbehandlung von Werksteams und Kunden stellt sich die Szene diese Frage. Während Red Bulls Teamchef Christian Horner offenbar Mercedes als den Schurken ausgemacht hat, nimmt er seinen eigenen Partner in Schutz: "Wir haben jeden Grand Prix, den wir gewonnen haben, mit einem Kundenmotor gewonnen. Renault war bei der Belieferung immer fair zu uns", sagt Horner.

Bei Red Bull ist man sicher, dass das Renault-Werksteam nicht mehr PS hat

Auch aus dem McLaren-Lager gibt es Rückendeckung für die Franzosen - obwohl sie unlängst verkündet haben, dass sie bei ihrem eigenen Team gewisse Prioritäten setzen würden: "Wir haben nie daran gezweifelt, dass Renault fair mit seinen Kundenteams umgeht. Das war auch einer der Gründe, warum wir ohne jegliche Bedenken zu ihnen gewechselt sind", so McLaren-Boss Zak Brown.

Da Honda kein Werksteam unterhält, bleiben nur Mercedes und Ferrari. "Man hört im Fahrerlager die eine oder andere Geschichte", deutet Brown an, ohne Ross und Reiter zu nennen. Horner spart sich nach seinem Fingerzeig auf Mercedes ("Fragen Sie doch Claire Williams") weitere Verdächtigungen, schießt aber auf anderem Terrain gegen die Konkurrenz: "Die viel interessantere technische Direktive ist die bezüglich des Ölverbrauchs. Hier würde ich gerne erleben, dass hier nachgeschärft wird."