Lewis Hamilton: Vertrauen des Teams entscheidend für Titel

(Motorsport-Total.com) - So viel Harmonie war selten bei den Silberpfeilen: Im Jahr eins nach dem nervenzerfetzenden Psycho-Duell der Stallgefährten Lewis Hamilton und Nico Rosberg herrschte beim Mercedes-Team Friede, Freude, Eierkuchen. Hamilton war der unangefochtene Nummer-eins-Pilot, genoss das Ansehen der ganzen Truppe und wurde von seinen Chefs Toto Wolff und Niki Lauda bei jeder Gelegenheit über den grünen Klee gelobt. Umgekehrt hob der nun viermalige Formel-1-Weltmeister die Leistung des Teams hervor und zahlte auf der Strecke mit starken Leistungen zurück.

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Der Star-Pilot und sein Chef Toto Wolff (r.) sprachen sich vor der Saison aus Zoom Download

Nachdem es im Zuge des Stallkriegs mit Rosberg auch immer wieder zu Spannungen mit der Teamführung gekommen war, die im letzten Rennen 2016 in Abu Dhabi in einen offenen Konflikt ausarteten, gab es in diesem Jahr eine großes Vertrauensbasis zwischen den Mercedes-Protagonisten. Das bestätigt Hamilton in Abu Dhabi: "Dieses Jahr konnte ich mir absolut sicher sein, dass man im Team größtes Vertrauen in mich hat. Das fing bei Toto an und setzte sich nach unten fort." Der Brite spielt dabei noch mal auf das klärende Gespräch in Wolffs Küche Ende des vergangenen Jahres an.

Dabei wurde alles auf den Tisch gelegt, was sich in den vergangenen Jahren der Zusammenarbeit aufgestaut hatte. Ein entscheidendes Treffen für die "Nachhaltigkeit des Teams", erinnert sich der 32-Jährige und führt fort: "Die positive Resonanz, die ich vom Team auf unsere Zusammenarbeit dieses Jahr bekommen habe, war entscheidend für unsere Erfolge". Der Champion spürte das Vertrauen seiner Chefs und der ganzen Mannschaft und wuchs in der zweiten Saisonhälfte noch weiter über sich hinaus.

Reifer, besser und ausgeglichener denn je

"Jetzt freue ich mich schon darauf, dass die gemeinsame Reise mit dem Team weitergeht. Hoffentlich kann ich weiter an unserer Vertrauensbasis arbeiten", meint er mit Hinblick auf die kommende Saison. In Kürze wird erwartet, dass die Mercedes-Verantwortlichen und ihr Star-Fahrer Gespräche über eine Vertragsverlängerung über 2018 hinaus aufnehmen. Man weiß, was man aneinander hat: Hamilton baut auf ein Team, das ihn dreimal in vier Jahren Weltmeister werden ließ, Mercedes auf einen Fahrer, der reifer, besser und ausgeglichener denn je wirkt.

"Jedes Jahr lerne ich dazu, verstehe das Leben besser, die Entscheidungen, die ich treffe, und die Art, wie ich mit Leuten umgehe. Auch der Glaube an mich selbst, wie ich die Dinge anpacke und handle, ist größer geworden", so der Brite. Ein in sich ruhender Top-Pilot und eine gestärkte Bindung zum Team, das soll auch in den kommenden Jahren die Erfolgsformel für weitere Triumphe sein. Und so wirft es ihn auch nicht aus der Bahn, dass er wie schon 2015 die letzten drei Saisonrennen nach dem Titelgewinn nicht mehr für sich entscheiden konnte. "Das besorgt mich null. Es ist doch klar, dass etwas mit einem passiert, wenn man die WM in der Tasche hat."

"Ich habe viel Party gemacht und mit meiner Familie gefeiert, als ich den Titel gewonnen hatte", verrät der Brite und gesteht ein, dass ihm außer Schlaf auch etwas die Energie für die letzten Saisonrennen gefehlt habe. Einen Knacks gebe ihm dies aber nicht - eine Wiederholung von 2016, als er dann auch noch in den ersten vier Rennen der neuen Saison gegen seinen damaligen Teamrivalen Rosberg den Kürzeren zog, schließt der gereifte Hamilton aus. Im Gegenteil: "Im nächsten Jahr werde ich genauso stark zurückkommen, wie ich in der zweiten Saisonhälfte dieses Jahr war."