• 29. Oktober 2017 · 03:56 Uhr

FIA-Rennleiter: Rennkommissar Connelly nicht Anti-Verstappen

Charlie Whiting stellt sich entschieden dagegen, wonach Garry Connelly Max Verstappen ganz gezielt bestrafen würde und stärkt dem Kommissar den Rücken

(Motorsport-Total.com) - Die Causa Max Verstappen hat seit der letzten Rennrunde des Grand Prix der USA am vergangenen Wochenende in Austin gleich mehrere Kapitel erhalten. Ausgangspunkt war das Überholmanöver Verstappens im Kampf um den letzten Podestplatz, mit dem er sich in der drittletzten Kurve des Rennens an Kimi Räikkönen vorbeischob.

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Rennleiter Charlie Whiting nimmt Rennkommissar Garry Connelly in Schutz Zoom Download

Schon im Vorraum für die Siegerehrung wartend, musste Verstappen erfahren, da ihm von den FIA-Rennkommissaren rund um Garry Connelly und Mika Salo eine Zeitstrafe in Höhe von fünf Sekunden aufgebrummt wurde. Statt Platz drei wurde es für den Red-Bull-Piloten doch nur Platz vier. Die Begründung: Verstappen hat beim Überholmanöver gegen Räikkönen die Strecke verlassen, war außerhalb der Track-Limits unterwegs.

Verstappen machte seinem Ärger Luft, indem er Rennkommissar Connelly als "Idioten-Steward" bezeichnete. "Es ist dieser eine Idioten-Steward da oben, der immer Entscheidungen gegen mich trifft", so Verstappens (erste) Wutrede am vergangenen Sonntag in Austin. Wenig später bezeichnete er Connelly vor laufender Kamera gar als "mongoloid".

Whiting vergleicht: Vettel 2016 vs. Verstappen 2017

Bei der FIA kamen die verbalen Entgleisungen Verstappens freilich gar nicht gut an. "Ich ziehe es vor, das momentan nicht zu kommentieren", sagt FIA-Rennleiter Charlie Whiting am gerade laufenden Mexiko-Wochenende. Er zieht den Vergleich zum Wutausbruch von Sebastian Vettel beim Grand Prix von Mexiko 2016, der damals gegen Whiting direkt gerichtet war: "Seb hat sich für seinen kleinen Wutausbruch im vergangenen Jahr übermäßig entschuldigt. Eine solche Entschuldigung habe ich von Max noch nicht gehört, aber es wäre nett, wenn er sie liefern würde."

Vettel hatte sein Entschuldigungsschreiben damals schriftlich in Form eines Briefs aufgesetzt. Verstappen entschuldigte sich am Donnerstag dieser Woche bei der Pressekonferenz zum Grand Prix von Mexiko, untermauerte aber gleichzeitig seinen Standpunkt, dass die Zeitstrafe gegen ihn in Austin "nicht korrekt" gewesen sei. Im Anschluss an seine Entschuldigung bei der Pressekonferenz ließ Verstappen am Freitag über Instagram eine weitere Entschuldigung folgen. Doch auch diese genügt der FIA offenbar noch immer nicht.

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Verstappens Behauptung, Connelly würde gezielt gegen ihn agieren, kontert Whiting Zoom Download

Whiting jedenfalls wartet weiter. Die Unterstellung Verstappens, wonach Rennkommissar Connelly immer Entscheidungen gegen ihn treffen würde, lässt der FIA-Rennleiter nicht gelten. "Das ist wirklich nicht ganz ohne. Ich glaube, die Statistiken, die ich gesehen habe, zeichnen nicht das korrekte Bild. Es ist einfach Zufall, dass Garry darin auftaucht", so Whiting in Anspielung auf diverse Strafen gegen Verstappen in der jüngeren Vergangenheit.

Von einer bewussten Ausspielung des Red-Bull-Piloten will Whiting nichts wissen und nimmt Connelly in Schutz: "Ich kenne Garry gut. Einer ehrlicheren und gewissenhafteren Person könnte man gar nicht begegnen. Jeder Gedanke, dass er etwas gegen einen Fahrer hätte, ist komplett unbegründet."

Ein gezieltes Vorgehen gegen Verstappen liege fern. Vielmehr verweist Whiting auf die für die Rennkommissare geltenden Richtlinien der FIA: "Es gibt bei uns einen Leitfaden für die Kommissare. Dieser deckt alle Vorkommnisse, ganz gleich ob im Freien Training, im Qualifying oder im Rennen, ab. Und er deckt ab, wie die Strafe auszusehen hat. Beim Thema Verlassen der Strecke und beim Thema Verursachen einer Kollision muss man abwägen. Es kann gravierend oder weniger gravierend sein."

"Dieser Leitfaden ist da, um den Kommissaren zu helfen, konstant zu sein. Er gibt genau vor, wie viele Punkte (Strafpunkte; Anm. d. Red.) zu vergeben sind oder ob nur eine Verwarnung und keine Punkte zu vergeben sind. Wir nehmen es also wirklich ernst, dass Entscheidungen konstant getroffen werden. Es gibt da diesen Unterschied zwischen Realität und wahrgenommener Realität. Ich glaube aber nicht, dass das hier überhaupt zutrifft", so der FIA-Rennleiter.

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