• 11. September 2017 · 12:46 Uhr

Hängepartie für Teams: Wie soll der Halo-Crashtest aussehen?

Die Einführung von Halo entwickelt sich immer mehr zur Herkulesaufgabe: Wieso der Crashtest bei den Teams Fragen aufwirft und welche Folgen das haben könnte

(Motorsport-Total.com) - Ein halbes Jahr vor dem Beginn der Formel-1-Saison 2018 ist noch immer nicht klar, wie der Automobil-Weltverband FIA die Crashtests für den neuen Cockpitschutz Halo durchführen will. Das stellt die Rennställe der Formel 1 vor Probleme. Bekannt ist bislang nämlich nur, wie die Halo-Konstruktion aussehen wird und welchen Kräften deren Anknüpfungspunkte am Chassis widerstehen müssen. Offen ist jedoch, wie genau die FIA die Haltbarkeit von Halo überprüfen will und welche Auswirkungen dies auf das Monocoque haben wird.

Foto zur News: Hängepartie für Teams: Wie soll der Halo-Crashtest aussehen?

Bei der Einführung von Halo stoßen die Teams an ihre Grenzen Zoom Download

Der technische Leiter von Force India, Andy Green, erklärt: "Das Design von Halo ist bereits definiert, nicht aber das Chassis, auf dem wir Halo platzieren werden. Die große Herausforderung ist also, ein Chassis zu entwickeln, das die Halo-Crashtest-Kriterien der FIA erfüllt."

Es sei unmöglich, den Cockpitschutz Halo in die bestehenden Crashtests für das Chassis zu integrieren, weil das Chassis an sich deutlich höheren Kräften widerstehen müsse. "Halo würde den aufgerufenen Belastungen nicht standhalten. Es wäre also sinnlos, diese Tests zu absolvieren, weil Halo dabei als erstes kaputtgehen würde", meint Green.

Kommt ein virtueller Crashtest?

"Wir müssen uns also etwas anderes einfallen lassen. Darum geht es im Augenblick noch. Je nach dem, was dabei herauskommt, musst du aber vielleicht dein Chassis-Design anpassen und es gegebenenfalls verstärken, weil die Lasten zum Beispiel anders verteilt werden könnten."

"Derzeit", so Green weiter, "fehlen uns die Details dazu. Es handelt sich um grundlegende Designfragen zum Chassis. Und das Problem ist: Wenn du am Ende den Crashtest nicht bestehst, fährst du auch keine Rennen."

Als Zwischenlösung erwägt der Weltverband nun sogar die Einführung eines virtuellen Crashtests, ein Novum für die Formel 1. Dabei würden die Teams ihre Entwicklungsdaten zu Halo und Chassis bei der FIA einreichen, die anhand ihrer Simulation die Standfestigkeit des Cockpitschutzes und des Fahrzeugs überprüfen will. Erst im zweiten Schritt - und vermutlich frühestens zur Formel-1-Saison 2019 - wird es voraussichtlich einen "echten" Crashtest mit Halo auf dem Chassis geben.

Teams unter Zeitdruck

Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich in den kommenden Tagen allerdings noch einmal intensiv mit der Situation und den Lösungsansätzen, mit einer finalen Entscheidung wird in Kürze gerechnet.

Den Teams kann es in dieser Sache jedoch kaum schnell genug gehen, schließlich sind die Planungen und Designs für die Formel-1-Saison 2018 bereits weit fortgeschritten. Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer etwa zeichnet ein düsteres Bild: "Wenn die (Test)-Kriterien so hoch sind, dass Halo und das Monocoque durchfallen, sind wir geliefert."

Sein Rennstall sei aufgrund der späten Entscheidung zur Einführung von Halo womöglich nicht in der Lage, den Cockpitschutz pünktlich zum Testauftakt im Februar 2018 in das neue Fahrzeug zu integrieren. Auch deshalb plädiert Szafnauer dafür, Halo lieber erst 2019 an den Start zu bringen - aus Sicherheitsgründen. Er meint: "Es ist sicherer, es lieber richtig statt voreilig zu machen."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Halbzeitmeister, die am Ende der Saison kein Formel-1-Weltmeister wurden
Halbzeitmeister, die am Ende der Saison kein Formel-1-Weltmeister wurden
Foto zur News: Die Fahrer mit den meisten Rennen bis zum ersten Podium
Die Fahrer mit den meisten Rennen bis zum ersten Podium

Foto zur News: Formel-1-Teamchefs, die für mehrere Teams tätig waren
Formel-1-Teamchefs, die für mehrere Teams tätig waren

Foto zur News: Die ersten Podestplätze der aktuellen Formel-1-Piloten
Die ersten Podestplätze der aktuellen Formel-1-Piloten

Foto zur News: Die letzten 15 Ausfälle von Max Verstappen in der Formel 1
Die letzten 15 Ausfälle von Max Verstappen in der Formel 1
AnzeigeFormel-1 Tickets Österreich 2026 kaufen
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Jemand hat mit Gewalt versucht, Horner loszuwerden" | Interview Ralf Schumacher
"Jemand hat mit Gewalt versucht, Horner loszuwerden" | Interview Ralf Schumacher
Foto zur News: Hülkenberg-Podium: Was Sauber in Silverstone alles richtig machte
Hülkenberg-Podium: Was Sauber in Silverstone alles richtig machte

Foto zur News: Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026
Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026

Foto zur News: Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!
Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!
Top-Motorsport-News
Foto zur News: "In der Zwickmühle": Wie die Beteiligten den Startunfall am Norisring bewerten
DTM - "In der Zwickmühle": Wie die Beteiligten den Startunfall am Norisring bewerten

Foto zur News: Konrad-Duo holt sich Sonntagsieg im Prototype Cup am Norisring
WEC - Konrad-Duo holt sich Sonntagsieg im Prototype Cup am Norisring

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: Kolumne zu den 24h Nürburgring 2025: Eine letzte Wahrheit gibt es nicht
NR24 - Kolumne zu den 24h Nürburgring 2025: Eine letzte Wahrheit gibt es nicht
 
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Belgien
Spa-Francorchamps
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Ungarn
Hungaroring
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Niederlande
Zandvoort
Hier Formel-1-Tickets sichern!