• 04. September 2017 · 09:09 Uhr

McLaren: Zusätzliche Honda-PS nur mit der Lupe erkennbar

Auch der überarbeitete Honda-Motor genügt den Ansprüchen von McLaren bei weitem noch nicht - Eric Boullier kann sich eine weitere Spitze nicht verkneifen

(Motorsport-Total.com) - Wie zu erwarten gab es für McLaren am Wochenende in Monza nichts zu holen. Zwar konnten Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne immerhin im Mittelfeld mitkämpfen, doch die Zielflagge sahen beide am Ende nicht - und Punkte wären sowieso nicht drin gewesen. "Bei Stoffel war es wieder die MGU-K", berichtet Rennleiter Eric Boullier und ergänzt: "Bei Fernando hatten wir zu Beginn des Rennens ein Problem mit dem Getriebe beim Hochschalten."

Außerdem habe es bei Alonso Probleme mit der Kühlung gegeben. "Daher haben wir uns entschieden, das Auto abzustellen, denn wir hatten Angst, dass es kaputtgeht", erklärt der Franzose. Das große Thema in Woking ist jedoch weiterhin der Motor. McLaren versucht noch immer, aus dem Vertrag mit Honda herauszukommen. Doch der Wechsel zu Renault gestaltet sich schwierig.

Den Glauben an die Japaner scheint man jedenfalls schon vor langer Zeit verloren zu haben. Auch die neue Motoren-Spezifikation 3.7, die in Monza zum Einsatz kam, erfüllt die Vorstellungen in Woking bei weitem nicht. "An den Daten können wir einige Fortschritte sehen, daher bin ich zufrieden", erklärt Boullier und stimmt damit zunächst Hondas Motorenchef Yusuke Hasegawa zu.

Nur um kurz danach doch wieder eine Spitze Richtung Japan zu schicken. Auf die Frage, ob es ein großer Fortschritt sei, erklärt er sarkastisch: "Ja - es kommt nur darauf an, wie nah man heranzoomt ..." Mit anderen Worten: Die Honda-Fortschritte sind eher mit der Lupe zu erkennen. Außerdem hakt es bekanntlich nicht nur an der Performance, auch die Zuverlässigkeit hat man noch immer nicht im Griff.

Das zeigte sich auch in Monza wieder. Dort sammelten Alonso und Vandoorne zusammen 60 Strafplätze. Und weil der Antrieb beim Belgier im Rennen schon wieder kaputtging, droht ihm nun in Singapur schon die nächste Strafversetzung. "Man kann es reparieren", gibt sich Boullier aber vorsichtig optimistisch und erklärt: "Selbst der Motor gestern (im Qualifying; Anm. d. Red.) wäre zu reparieren gewesen, uns fehlte vor dem Rennen aber einfach die Zeit."

McLaren-Legende Mika Häkkinen ist derweil bemüht, dem Team Mut zuzusprechen. "McLaren arbeitet sehr hart", erklärt er in einem Facebook-Live-Video auf dem offiziellen Formel-1-Kanal. "Ich war viele Jahre bei McLaren, bevor ich meinen ersten Sieg holte. Aber mit harter Arbeit und einer positiven Einstellung wird es passieren", erklärt der Weltmeister von 1998 und 1999.

"Es gibt immer Arbeit. Wenn Du Zweiter bist, dann heißt das, dass Du einen schlechten Job machst", ergänzt der Finne, der zwischen 1993 und 2001 für McLaren an den Start ging. Seinen ersten Sieg holte er dabei erst beim Saisonfinale 1997 in Jerez. Er ist daher davon überzeugt, dass man bei McLaren geduldig bleiben sollte. "Es wird passieren. Es ist nur eine Frage der Zeit", versichert er.

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