• 21. Juli 2017 · 11:30 Uhr

Barrichello über Formel-1-Aus: "Der Abschied fiel mir schwer"

Rubens Barrichello spricht über die schwierige Zeit nach seinem Abschied aus der Formel 1 und eine überhastete Entscheidung bei der Jobsuche

(Motorsport-Total.com) - Mit 322 Rennstarts ist Rubens Barrichello bis heute der Rekordstarter in der Formel 1. Als er Anfang 2012 seinen Platz bei Williams verlor, konnte der Brasilianer auf 19 Saison in der Formel 1 zurückblicken und war 39 Jahre alt. Ein Alter, in dem Nico Rosberg schon acht Jahre lang Formel-1-Renter sein wird. Barrichello hatte damals aber noch lange nicht an einen Rücktritt gedacht und wurde daher von seiner Ausbootung bei Williams kalt erwischt.

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Rubens Barrichello verließ die Formel 1 2012 nicht freiwillig Zoom Download

"Der Abschied ist mir schwer gefallen, denn ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet", sagt der Brasilianer im Interview mit 'Crash.net'. Besonders bitter war für Barrichello damals, dass er sein Cockpit an Bruno Senna verlor. Ein Fahrer, der seiner Meinung nach nicht mehr Talent als er selbst, sondern lediglich die passende Mitgift hatte. "Heutzutage können sich Fahrer einen Platz erkaufen, was meiner Meinung nach weniger romantisch ist. Als ich mein Cockpit verloren habe, war es so", blickt Barrichello zurück.

Nach dem plötzlichen Ende seiner Formel-1-Karriere fiel Barrichello zunächst in ein kleines Loch. "Die ersten Tage waren wirklich schwierig", gibt er zu. Doch dann tat sich eine Möglichkeit in der IndyCar-Serie auf. Das Team KV bot Barrichello ein Cockpit an, und der überlegte nicht lange und schlug direkt zu. Eine Entscheidung, die er rückblickend als überhastet einschätzt.

"Ich hätte vielleicht noch zehn Tage abwarten und mit allen Teams sprechen, anstatt beim ersten Angebot gleich zuzugreifen", sagt Barrichello. Allerdings sei der Wunsch, schnell wieder ein Renncockpit zu ergattern, damals bei ihm stärker als logische Erwägungen gewesen. "Es war fast so wie mit einer Freundin. Wenn die eine dich abserviert hat, nimmst du die nächste, die dich haben will", zieht er einen Vergleich.


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Dass die Wahl des Teams nicht optimal war, zeigte sich dann auch in der Saison. Denn ursprünglich hatte KV nur zwei Autos für Tony Kanaan und Ernesto Viso vorgesehen. "Das dritte Auto war nicht eingeplant. Zuerst war nur ich da, und dann haben sie den ein oder anderen Mechaniker oder Ingenieur besorgt", berichtet Barrichello. So konnte sich der Brasilianer in Nordamerika nicht groß in Szene setzen, ein zwölfter Platz bleibt als bestes Resultat seiner 15 IndyCar-Starts in Erinnerung.

Dennoch sagt Barrichello, der mittlerweile in der brasilianischen Stock-Car-Meisterschaft zu Meisterehren kam und 2017 erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans startete: "Ich bereue nichts. Man lernt im Leben immer dazu." Und auf seine lange Karriere in der Formel 1 blickt "Rubinho" mit Stolz zurück: "Heute kaufen sich Leute in die Formel 1 ein und sind nach zwei Jahren wieder verschwunden. Dass ich 19 Jahre lang dort war, finde ich immer noch beeindruckend."

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