• 11. Juli 2017 · 12:19 Uhr

Dennis-Abschied: Alonso hegt keinen Groll wegen 2007

Die McLaren-Ära von Ron Dennis ist zu Ende - Fernando Alonso würdigt den 70-Jährigen als großen Charakter der Formel 1: 2007 gab es "nicht so große" Probleme

(Motorsport-Total.com) - Ende Juni verabschiedete sich Ron Dennis offiziell von McLaren. Der langjährige Teamchef verließ schon im Vorjahr das operative Geschäft, hielt aber immer noch 25 Prozent der McLaren-Gruppe. Mit dem Verkauf seiner Anteile geht die Ära Dennis nun komplett zu Ende. Wie die zukünftige Anteilsstruktur genau aussehen wird, darüber macht McLaren keine Angaben - jedoch bleiben Mumtalakat und die TAG-Gruppe die Haupteigentümer. McLaren wird mittlerweile vom Vorstandsvorsitzenden Scheich Mohammed bin Essa Al-Chalifa sowie Mansour Ojjeh geleitet.

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In der zweiten McLaren-Phase verstanden sich Alonso und Dennis besser Zoom Download

Dennis war zwischen den 1980er-Jahren und dem Anfang des neuen Jahrtausends eine der prägendsten und erfolgreichsten Figuren der Königsklasse. In der Geschichte der Formel 1 steht sein Name in einer Reihe mit den besten Teamchefs aller Zeiten. "Er war einer der großen Namen, der großen Charaktere der Formel 1", würdigt Fernando Alonso seinen ehemaligen Boss. "Als ich Go-Kart gefahren bin und in den kleineren Formeln war, waren Ron Dennis und Frank Williams die ganz großen Leute der Formel 1. Einen Telefonanruf von ihnen zu bekommen, war für uns alle ein Traum."

Alonso erhielt diesen Anruf im Herbst 2005, als er mit Renault auf dem Weg zu seinem ersten WM-Titel war. Der Gegner war damals McLaren. Dennis schaffte es, den aufstrebenden Spanier zu einem Vertrag ab 2007 zu überreden, obwohl Alonso noch bis Ende 2006 an Renault gebunden. Die Verlockung McLaren war für Alonso größer. Mit McLaren-Vertrag in der Tasche wurde er mit Renault ein zweites Mal Weltmeister. Anschließend lief es bei McLaren nicht nach Plan. Statt des erhofften dritten WM-Titels endete die Zusammenarbeit durch den Stallkrieg mit Lewis Hamilton und die Spionage-Affäre nach nur einer Saison.

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2007 eskalierte der "Krieg der Sterne" zwischen Alonso und Hamilton Zoom Download

Dass Alonso jemals wieder für McLaren fahren würde, hielten damals viele für ausgeschlossen. Der Neustart mit Honda änderte 2015 die Umstände. Im Rückblick hegt Alonso auch keinen Groll über die Vorkommnisse von 2007: "Ich hatte weniger Probleme als es andere Leute hatten. Ich fahre jetzt für McLaren. Er (Dennis; Anm. d. Red.) hat mich Jahre später kontaktiert. Die Probleme waren nicht so groß. Ich bin zurückgekommen und die Leute lieben mich nach einigen Jahren immer noch."

Im Rückblick findet Alonso lobende und bewundernde Worte für Dennis: "Ich hatte die Ehre, für McLaren zu verschiedenen Zeiten zu fahren. Er hat sehr viel für den Sport und das Team getan. Ich wünsche ihm alles Gute. Er wird immer ein Teil von McLaren sein. Die Formel 1 wird ihn vermissen. Er hat mit Disziplin und harter Arbeit ein starkes Team aufgebaut. Jetzt sind neue Leute bei McLaren, mit neuen Ideen und Ambitionen. Und wir unterstützen auch sie."

In die Zukunft blickt auch Teamkollege Stoffel Vandoorne, dessen Karriere nicht so eng mit Dennis verknüpft ist wie beispielsweise die Anfänge von Hamilton. "Ich kam mit Ron sehr gut zurecht. Er baute das erfolgreichste Team der Formel-1-Geschichte auf", lobt auch der Belgier die Verdienste des 70-Jährigen. "Als Team müssen wir jetzt nach vorne schauen. Mansour und Scheich Mohammed arbeiten hart, damit wir an die Spitze kommen. Wir wollen wirklich wieder gewinnen. Darauf konzentrieren wir uns."

Die letzten Weltmeistertitel wurden noch in der Dennis-Ära errungen. Hamilton war 2008 der letzte McLaren-Fahrerweltmeister. Bei den Konstrukteuren gelang der letzte Titel im Jahr 1998.

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