• 06. Juli 2017 · 16:31 Uhr

Webber leidet mit Ex-Kollegen: Schluss mit den Strafplätzen!

Ex-Pilot Mark Webber findet es lächerlich, wenn Fahrer wegen technischen Angelegenheiten von hinten starten müssen: "Unterhaltung leidet darunter"

(Motorsport-Total.com) - Ein Motorenteil zu viel? Strafversetzung! Getriebe kaputt? Strafversetzung! Die Regeln in der Formel 1 können hart sein. Denn wer unerlaubterweise etwas an seinem Auto ändert, der muss die Konsequenzen meist in der Startaufstellung tragen. McLaren kann davon ein Lied singen. Ex-Pilot Mark Webber prangert das jetzt an. "Ich sehe es nicht gerne, wenn ein Fahrer für etwas bestraft wird, für das er nichts kann", klagt der Australier und warnt bei der FIA Sport Konferenz in Genf:

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Mark Webber sorgt sich um die Glaubwürdigkeit der Formel 1 Zoom Download

"Viele Menschen schauen sich das Qualifying gar nicht an. Die schalten dann ihren Fernseher ein und denken: 'Warum startet mein Lieblingsfahrer von hinten?'. So verlieren wir Zuschauer! Es ist schwer genug, eine qualitativ hochwertige Spitze zu formen - da brauchen wir es nicht, dass die Fahrer auch noch ohne eigenes Verschulden zurückversetzt werden."

Am negativsten fallen dabei die Motorenstrafen ins Auge. Nur vier Antriebstränge dürfen in dieser Saison verwendet werden. Für jede zusätzliche Komponente gibt es fünf Strafplätze. Das kann sich zu lächerlichen Summen hochrechnen. Rekordhalter ist bis jetzt die Mannschaft von McLaren, die 2015 an einem Wochenende für beide Fahrer insgesamt 105 Plätze sammelte. Weiter hinter als ans Ende des Felds kann man sie aber nicht versetzen.


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Was Webber am meisten ärgert: Der Fahrer kann sich an einem Wochenende noch so anstrengen - wenn sein Auto ein neues Teil braucht, war die Mühe vergebens. Es setzt eine Teamstrafe - und der Fahrer ist Teil vom Team. "Von Konstrukteurspunkten mal abgesehen - es sollte ein Weg gefunden werden, der den Fahrer verschont", so Webber. "In den vergangenen fünf Jahren hat es so lächerliche Strafen gegeben, bei denen der Fahrer nichts falsch gemacht hat, aber das Wochenende so sehr beeinflusst wurde, dass die Unterhaltung darunter gelitten hat."

Kaum einer der aktuellen Piloten mag dem wiedersprechen. "Als Fahrer verstehen wir natürlich, was Mark meint", sagt der ehemalige Teamkollege Sebastian Vettel. Und sogar Lösungsvorschläge gehen vor dem Österreich-Grand-Prix schon durchs Fahrerlager. Haas-Pilot Kevin Magnussen könnte sich vorstellen, den Teams Punkte abzuziehen, statt den Fahrer zu bestrafen. Red-Bull-Shootingstar Max Verstappen denkt über Geldstrafen nach.


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Am Ende ist jedoch allen klar, dass es eine Regulierung geben muss, um einer Inflation neuer Teile entgegenzuwirken. "Über die Zuverlässigkeit lassen sich auch Titel gewinnen", merkt Verstappen außerdem an. "Und es ist auch gut für die Hersteller, wenn sie zeigen können, dass sie die Zuverlässigsten sind."

Hamilton: Neuer Motor ohne Strafe ist ein Vorteil

Und Lewis Hamilton sieht es ganz pragmatisch: "Wir sind ein Team. Wenn der Fahrer einen Fehler macht, verliert auch das Team Punkte. Wenn das Team unter etwas Technischen oder der Zuverlässigkeit leidet, stemmt man das auch zusammen. Außerdem: wenn einem der Motor kaputtgeht, man einen neuen bekommt und dafür nicht bestraft wird, dann verschafft man sich ja einen Vorteil."

Besonders McLarens Strafen, die sie noch immer regelmäßig sammeln, erscheinen aber dennoch lächerlich. Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne kämpfen ohnehin mit stumpfen Waffe. Mit den Strafen werden sie meist auch noch der kleinsten Hoffnung auf Punkte beraubt. "Das ist eine komplette Verschwendung und ein Trauerspiel, dass er am Ende des Feldes steht und ein so konkurrenzloses Auto fährt", flucht auch Webber über das Schicksal seines Kumpels Alonso.

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