McLaren-Honda 2018: Carlos Sainz ist "eine Option"

Toro-Rosso-Youngster Carlos Sainz steht in den Notizbüchern zahlreicher Teamchefs: Spanier wird von McLaren und Renault genau beobachtet

von Roman Wittemeier · 28.06.2017 09:37

(Motorsport-Total.com) - Mit konstanten Leistungen in der laufenden Formel-1-Saison 2017 hat sich Carlos Sainz jun. zu einer heißen Aktie auf dem Fahrermarkt entwickelt. Der junge Toro-Rosso-Pilot möchte zur kommenden Saison den nächsten Schritt machen und möglichst einen Platz in einem Topteam ergattern. Der interne Red-Bull-Karriereweg ist allerdings versperrt, weil Baku-Sieger Daniel Ricciardo und Supertalent Max Verstappen gültige Verträge mit dem "A-Team" aus Milton Keynes besitzen.

Spanische Connection in der Formel 1: Fernando Alonso und Carlos Sainz jun.

Für Sainz könnten sich allerdings andere Optionen abseits der Red-Bull-Familie ergeben. Der 22-jährige Madrilene wird derzeit von McLaren und Renault genau beobachtet. Fernando Alonso hat die Durststrecke mit fragilen und schwachen Honda-Aggregaten offenbar endgültig satt. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister wird McLaren am Jahresende womöglich verlassen. Dann wäre ein Platz für seinen jungen Landsmann frei.

"Ich mag Carlos. Er ist eine Option", gibt McLaren-Teamchef Eric Boullier im Gespräch mit der spanischen Zeitung 'AS' offen zu. "Man müsste sich mal seinen Vertrag anschauen, um herauszufinden, ob er überhaupt frei ist. Gleichzeitig muss ich sagen, dass wir Fernando sehr gern behalten würden. Außerdem glauben wir fest an Stoffel (Vandoorne; Anm. d. Red.). Das sind unsere realistischen Optionen", erklärt Boullier, bei dessen Ex-Arbeitgeber Renault auch der Name Sainz in den Notizbüchern steht.

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"Wir haben ein Auge auf ihn", sagt Teamchef Cyril Abiteboul im spanischen 'Movistar'-TV-Programm. "Soweit ich weiß, hat er einen langfristigen Vertrag mit Red Bull, aber wir sprechen sehr viel mit denen. Er hat einen Kontrakt für das kommende Jahr, aber wir sind interessiert, falls er frei wird", so der Franzose, in dessen Werksteam Nachwuchsmann Jolyon Palmer enorm unter Erfolgsdruck steht. Renault beliefert beide Red-Bull-Teams mit Antrieben.