"Enttäuschend": Jacques Villeneuve kritisiert Vandoorne

(Motorsport-Total.com) - 0:5 steht es im Qualifying-Stallduell zwischen Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso, und so langsam mehrt sich die Kritik am 25-jährigen Belgier, der 2017 seine erste volle Formel-1-Saison bestreitet. Zwar wird er von seinem Team McLaren weiterhin in Schutz genommen, aber der ehemalige Weltmeister Jacques Villeneuve bezeichnet Vandoornes bisher gezeigte Leistungen als "enttäuschend".

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Jacques Villeneuve äußert sich kritisch über die Leistungen von Stoffel Vandoorne Zoom Download

Weil "er nicht ein einziges Mal auf Augenhöhe mit Alonso war", kritisiert der kanadische TV-Experte gegenüber 'F1i.com'. "Und solange er Alonso nicht schlägt, kann man ihn nicht als großartig oder gut genug bezeichnen."

Ein hartes Urteil, von einem Rookie zu verlangen, auf Anhieb gegen Alonso zu bestehen - andererseits hat Lewis Hamilton genau das in der Saison 2007 geschafft, und auch Villeneuve selbst hat einen solchen Raketenstart in die Formel 1 hingelegt und spricht somit aus Erfahrung.

"Als ich 1996 debütiert habe, besiegte ich Damon Hill, einen großen Namen. Ich stellte den Williams gleich in meinem ersten Grand Prix auf Pole-Position", erinnert sich Villeneuve an sein Debüt in Melbourne vor 21 Jahren. Ein Jahr später war er Weltmeister - im zugegeben damals überlegenen Auto der Formel 1.

Das ist ein Privileg, das Vandoorne nicht hinter sich weiß. Der McLaren ist momentan eines der schlechtesten Autos im Feld, und noch dazu ein sehr unzuverlässiges. Daher wird Vandoorne von einem anderen ehemaligen Formel-1-Fahrer in Schutz genommen.

"In seinem Alter vergisst du nicht plötzlich, wie du gewinnst. Das hat er ja in allen anderen Kategorien geschafft", sagt 'Sky-Sports-F1'-Experte Martin Brundle. "Ihn zu kritisieren, ist nicht fair, weil er kein gutes Auto hat. Ich glaube weiter an Stoffel, und ich bin mir sicher, McLaren sieht das genauso."

Schließlich hat Vandoorne bis 2017 eine Bilderbuch-Nachwuchskarriere hingelegt. Bis auf die Formel Renault 3.5 (Vizemeister) und die Super Formula in Japan (Gesamtvierter) konnte er jede Meisterschaft gewinnen, in der er angetreten ist. Besonders in der GP2-Saison 2015 vermochte er zu beeindrucken.