• 30. Mai 2017 · 19:02 Uhr

Jo Ramirez: Ron Dennis hat beim "Krieg der Sterne" versagt

Ex-McLaren-Teammanager Jo Ramirez gibt Einblicke in den Stallkrieg zwischen Alonso und Hamilton im Jahr 2007: Wieso Ron Dennis versagte und was er getan hätte

(Motorsport-Total.com) - 2007 kam es bei McLaren-Mercedes zum legendären Krieg der Sterne zwischen Fernando Alonso und dem damaligen Rookie Lewis Hamilton. Das Stallduell geriet dermaßen außer Kontrolle, dass am Ende Kimi Räikkönen im Ferrari den Titel abstaubte. Doch wer war am Ende Schuld an der Eskalation? Für den ehemaligen McLaren-Teammanager Jo Ramirez, der 2001 in Pension ging, ist dies der damalige Teamboss Ron Dennis.

Foto zur News: Jo Ramirez: Ron Dennis hat beim "Krieg der Sterne" versagt

Fernando Alonso und Ron Dennis: 2007 krachte es zwischen den beiden Zoom Download

"Ron war damals vielleicht nicht mehr ganz auf seiner Höhe, er hatte nicht mehr die Macht, die er früher bei Senna und Prost hatte", erkennt er gegenüber 'Motorsport-Total.com' Unterschiede zum McLaren-Stallduell zwischen Ayrton Senna und Alain Prost Ende der 1980er-Jahre. "Er konnte es nicht mehr so gut managen." Als Ursachen ortet der Mexikaner das Alter - Dennis war damals 60 Jahre alt - sowie das ständige Wachsen der McLaren-Gruppe: "Er hatte so viele andere Bereiche, um die er sich kümmern musste: McLaren Cars, TAG Electronics und so weiter."

Zudem habe Dennis, der erst Ende 2016 nach 35 Jahren McLaren verlassen musste, Schwierigkeiten gehabt, Dinge zu delegieren: "Er war immer ein Control Freak." Der heute 75-jährige Ramirez, der im Team schon zu Zeiten von Senna und Prost als Integrationsfigur galt, glaubt, dass er 2007 das Schlimmste hätte verhindern können.

Hätte Ex-Teammanager Ramirez das Schlimmste verhindert?

Foto zur News: Jo Ramirez: Ron Dennis hat beim "Krieg der Sterne" versagt

Teammanager Ramirez sorgte bei McLaren auch in Krisen für Zusammenhalt Zoom Download

"Ich bereue den Zeitpunkt meines Abschieds ein bisschen, denn dadurch habe ich die Zeit mit Alonso und Hamilton nicht mehr als Teammitglied erlebt", sagt das Formel-1-Urgestein. "Ich hätte mich mehr darum gekümmert, dass sich Fernando in das Team integriert." Das habe Dennis außer Acht gelassen.

"Ich glaube nicht, dass es ein sprachliches Problem war, denn Fernandos Englisch war schon damals sehr gut", analysiert Ramirez, wie es zum Krieg zwischen den Fahrern kommen konnte. Ungünstig war allerdings, dass sich der zweimalige Weltmeister schon damals abschottete, was zu internem Misstrauen geführt haben könnte.

Ramirez kritisiert: Alonso hat sich 2007 nicht integriert

"Das Problem war, dass er seinen Vater immer dabei hatte - es waren immer Leute, viele enge Freunde um ihn herum. Das war nicht gut. Er hat sich nicht in das Team integriert. Hamilton sprach hingegen mit den Leuten, setzte sich mit den Ingenieuren und Mechanikern zusammen, sprach mit der Presse - er machte einfach seine Runde. Das hat Alonso nie gemacht, er ging gleich zu seinen eigenen Leuten."

Am Ende fühlte sich der Spanier im Team hintergangen und zog schon nach dem ersten Jahr seines Zweijahresvertrags die Reißleine. Dazu kam, dass das Team durch die Spionageaffäre in seinen Grundfesten erschüttert wurde, an der Alonso auch nicht ganz unbeteiligt war. McLaren wurde damals zur Rekordstrafe von 100 Millionen US-Dollar verurteilt.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Foto zur News: Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg
Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg

Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...

Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Folge Formel1.de
Top-Motorsport-News
Foto zur News: WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans
WRC - WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans

Foto zur News: Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam
WSBK - Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
NR24 - mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
formel-1-countdown
Formel 1 App