• 18. Mai 2017 · 10:24 Uhr

Alonso-Hamilton-Reunion 2018? Wolff: "Niemals Nein sagen!"

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärt, dass Fernando Alonso bei Mercedes derzeit "keine Priorität" habe - Trotzdem will man die Fahrerfrage 2018 "evaluieren"

(Motorsport-Total.com) - Die Geschehnisse in der Formel-1-Saison 2007 könnten auch zehn Jahre später noch Personalrochaden entscheiden. Konkret geht es um die Personalie Fernando Alonso. Der Spanier könnte angesichts der desaströsen Bilanz seiner drei McLaren-Honda-Jahre einem Wechsel zu einem Topteam nicht abgeneigt sein.

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Fernando Alonso und Lewis Hamilton gemeinsam 2018 bei Mercedes? Zoom Download

Allerdings gibt es nur zwei Optionen. Entweder wechselt er zurück zu Ferrari. Das Team, das er, im Glauben mit McLaren zum dritten Mal Weltmeister zu werden, Ende 2014 verlassen hat. Oder Mercedes, wo Rosberg-Ersatzmann Valtteri Bottas nur einen Einjahresvertrag bekommen hat. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärt nun, dass die lange Vorgeschichte von Alonso mit seinem Toppiloten Lewis Hamilton mitunter ausschlaggebend für die Entscheidung sein könnte.

"Lewis spielt eine Rolle natürlich. Wir brauchen zwei Fahrer, die gemeinsam für das Team arbeiten. Zwei Fahrer, die gleich schnell sind, um gegenseitig Druck aufzubauen und Druck auf das Team auszuüben, um besser zu werden", wird Wolff von der spanischen 'Marca' zitiert. Der Österreicher kennt die Hamilton-Alonso-Vorgeschichte genau. 2007 kam der junge Brite im Team von Ron Dennis unter und wollte dem frischgebackenen zweifachen Weltmeister ebenbürtig sein. Ein interner Kampf um die Vormachtstellung im Team entbrannte, was zur Folge hatte, dass weder Hamilton noch Alonso in jenem Jahr den Titel holen konnte. Kimi Räikkönen war der lachende Dritte.

Alonso "mit all seiner Vorgeschichte"...

"Ich denke, dass die besten Fahrer die Herausforderung immer annehmen und Fernando wäre definitiv eine Herausforderung, aber es geht nicht nur darum, dass Lewis ein gutes Verhältnis zu Fernando hat, es spielt hingegen die gesamte Dynamik des Teams eine Rolle. Man muss sich die Persönlichkeiten und Charaktere ansehen und sich fragen, ob sie ins Team passen", erläutert der Mercedes-Motorsportchef seine Überlegungen.

Wolff glaubt, dass sich sowohl Hamilton als auch Alonso weiterentwickelt hat. Er sei ein Fan vom Fahrstil des Spaniers und auch der Wiener zählt den McLaren-Piloten zu "einem der besten Fahrer" auf der Strecke. Nach so viel Lob für einen Konkurrenten stellt sich die Frage: Wäre Mercedes tatsächlich bereit für eine Neuauflage des Fahrerduells? "Realistisch betrachtet, gibt es womöglich andere Fahrer, die im Moment Priorität vor Fernando hätten. Valtteri und Lewis sind Priorität, außerdem beobachten wir unsere Junioren, Ocon und die anderen. Er ist Teil der Gruppe, aber nicht mehr", versucht Wolff die Euphorie etwas zu bremsen.


Fotostrecke: Die Karriere von Fernando Alonso

Derzeit sei man bei Mercedes mit der Aufstellung des Teams zufrieden, denn Hamilton liefert wie gewohnt ab und Bottas gehorcht allen Teamanweisungen - auch wenn sie gegen seine eigenen Interessen gehen. Jedenfalls verstehen sich die neuen Teamkollegen gut, bestätigt er. Wäre das zehn Jahre nach der McLaren-Partnerschaft auch bei Alonso-Hamilton zu erwarten? Wolff differenziert: "Könnte ich Fernando als Individuum wählen, wäre es viel einfacher, als Fernando mit all seiner Vorgeschichte. Das müssten wir evaluieren."

Kontakt aber "keine Verhandlungen" mit Alonso vor Saisonbeginn

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Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Niemals Nein sagen, das wäre dumm!" Zoom Download

Denn grundsätzlich möchte man dem Asturier, der sich derzeit beim Indy 500 in den USA versucht, die Tür nicht vor der Nase zuschlagen: "Man sollte niemals Nein sagen, das wäre dumm". Schließlich hat er laut Wolff noch "drei oder vier Jahre" vor sich, in denen er "Rennen oder Weltmeisterschaften" gewinnen könne. "Die Pace ist da und seine Motivation auch. Ich glaube nicht, dass sein Alter (35) ein Problem ist." Trotzdem sieht Wolff derzeit "kein Muss" für eine Veränderung des Teamgefüges.

Schon vor dem Saisonstart gab es Kontakt zwischen dem Alonso-Lager und Mercedes. In der Nachfolger-Suche von Nico Rosberg wurde auch der Spanier kontaktiert. "Wir hatten ein normales Gespräch am Telefon und haben uns bei ein paar Rennen getroffen, wie das auch bei anderen Fahrern der Fall ist. Es war eine generelle Diskussion über die Situation, ein Informationsaustausch über die Situation und darüber, wie die derzeitigen Verträge aussehen - aber nichts ist passiert", erinnert sich der Mercedes-Motorsportchef. "Es gab keine Vertragsverhandlungen", betont er. Könnten diese nach dem Saisonende folgen?

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