• 30. Mai 2017 · 23:35 Uhr

Jenson Button: Formel-1-Regeln entwickeln sich genau richtig

Der McLaren-Honda-"Gastarbeiter" lobt nach seinem Monaco-Comeback die neuen Formel-1-Autos 2017 - Mehr Speed, späteres Bremsen: "So sollte die Formel 1 sein"

(Motorsport-Total.com) - 179 Tage lang saß Jenson Button in keinem Formel-1-Auto mehr, ehe er am Donnerstag vergangener Woche als Ersatz für Fernando Alonso wieder im Sitz des McLaren-Honda-Renners Platz nahm. Was auf den ersten Blick wie gar kein allzu langer Zeitraum erscheint, ist in der Formel 1 eine Welt. Denn zwischen Buttons letztem Einsatz beim Grand Prix von Abu Dhabi Ende November 2016 und dem Kurzzeit-Comeback in Monaco gab sich die Königsklasse ein komplett neues Regelwerk. Breitere Reifen, aggressivere Autos, mehr Abtrieb, höhere Kurvengeschwindigkeiten - all das kannte der Brite aus den letzten Jahren nicht.

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Rückkehrer Jenson Button fühlte sich auf Anhieb wohl im neuen McLaren-Boliden Zoom Download

Kein Wunder, dass er am Wochenende ein begehrter Gesprächspartner bei den Motorsport-Journalisten war. Alle wollten wissen: Wie fühlt sich die "neue" Formel 1 für einen an, der in diesem Geschäft schon nahezu alles erlebt hat? Und der 37-Jährige strahlte über alle Ohren: "Es ist großartig, diese Monster-Autos zu fahren. Ich bin viel schneller um den Kurs gefahren als vergangenes Jahr - und es hat wesentlich mehr Spaß gemacht", so der Brite in einem ersten Fazit. Das zog er freilich noch vor seinem völlig verkorksten Rennen am Sonntag, das er nach dem unnötigen Crash mit Pascal Wehrlein wohl am liebsten aus dem Gedächtnis streichen würde.

Viel lieber erinnert sich Button an seine Trainings- und Qualifying-Runden im Fürstentum. Überraschend gelang ihm in der Qualifikation der Sprung in die Top-Ten. "Ich saß seit sieben, acht Jahren nicht mehr in einem Auto mit so viel Grip." Damals wurde er wohlgemerkt Weltmeister - mit Bridgestone-Reifen und Doppeldiffusor. Doch auch sonst kann der Champion von 2009 den gravierenden Regeländerungen 2017 einiges abgewinnen. "Es ist für die Teams ja auch aufregend, so viel Geschwindigkeit, schnellere Rundenzeiten und Abtrieb vorzufinden. So sollte die Formel 1 sein."

Button: Autos nicht träge trotz mehr Gewicht

Dabei gibt der Routinier zu, dass er anfänglich durchaus skeptisch gewesen sei: "Ich war etwas enttäuscht, als ich gehört habe, dass mit den neuen Regeln die Formel-1-Autos noch schwerer werden. Das Gewicht ist bei einem Formel-1-Rennwagen ja immer ein wichtiges Thema. Und in Monaco spielt es eine noch größere Rolle. Doch das Auto fühlt sich ganz und gar nicht träge an", erklärt Button den neuen Fahrspaß, der ihn zu der These verleitet: "Die Formel 1 geht mit diesen neuen Regeln definitiv in die richtige Richtung."


Fotostrecke: Top 12: Jenson Buttons beste Rennen

Viel abgewinnen kann Button auch den höheren Kurvengeschwindigkeiten und Bremskräften. "Ich habe noch nie so spät bremsen können wie mit diesem Auto", jubelt er über die 2017er-Modelle, die ein viel späteres Verzögern ermöglichen. Weil die Vorderräder auf der Bremse weniger rotieren als noch im Vorjahr, wird das Untersteuern minimiert. "Bei der Ausfahrt aus dem Tunnel hatte beim Anbremsen dieses Jahr so gut wie keiner Probleme", wundert sich der Engländer.

Doch bei so viel Positivem findet der McLaren-Mann auch ein bis zwei Haare in der Suppe. So toll die neuen, breiteren Autos auch aussehen, Überholen ist damit definitiv schwieriger, so seine Meinung. Schon am Freitag sagte er voraus, dass es im Grand Prix so gut wie keine Überholmanöver geben würde. "Man erkennt gar nicht, wie breit diese Autos eigentlich sind, bis du eines auf der Strecke siehst", zeigt er sich erstaunt.

Die größte Kritik bekommen aber einmal mehr die Pneus ab, die bei Button auch beim Kurzzeit-Comeback für Kopfschütteln sorgen. "Ja, die Reifen sind immer noch ein sehr schwieriges Thema", seufzt er. "Ich muss zwei komplette Runden Vollgas geben, um für eine schnelle Runde Temperatur in die Reifen zu bekommen. Und die Vorderreifen sind eigentlich immer noch zu kalt - und das bei 25 Grad Außen- und 53 Grad Strecken-Temperatur. Das verstehe ich nicht - und da bin ich nicht der einzige." Und so fordert er - bei allem Lob für die neuen Regeln - weitere Anstrengungen von Pirelli: "Da müssen wir uns nächstes Jahr verbessern..."

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