Dreimal Top 10: Ocon erfüllt Hoffnungen von Force India

WM-Punkte in allen drei Rennen: Esteban Ocon begeistert Force India - Teamchef Robert Fernley sieht seine Erwartungen erfüllt und lobt die Reife des 20-Jährigen

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr fuhr Esteban Ocon seine ersten DTM-Rennen, doch in der Tourenwagenserie hatte der Franzose einen schwierigen Einstand. Er war am Ende des Feldes zu finden und war weit weg von den Top 10. Nach neun Grands Prix bei Manor startet Ocon nun bei Force India neu durch. 2017 erreichte Ocon in allen bisherigen Rennen die Punkteränge. Dreimal wurde er Zehnter. "Das haben wir von Beginn an angepeilt. An Estebans Fähigkeiten hatten wir nie einen Zweifel", hält Robert Fernley, der stellvertretende Teamchef von Force India, fest.

Der Franzose Esteban Ocon erfüllt alle Erwartungen von Force India

Klar ist derzeit aber auch, dass Sergio Perez der schnellere der beiden "Pink Panther" ist. "Von seinen Rennfähigkeiten her ist Checo phänomenal", lobt Fernley. Das ist allerdings keine Kritik an Ocon, denn der Saisonstart lief mehr oder weniger besser als gedacht. "Wir haben nicht erwartet, dass Esteban weit hinter ihm zurückliegt. Und das ist er auch nicht. Mit dem Chassis, wie wir es in Barcelona hatten, gingen wir davon aus, dass er auf Rennstrecken, die er kennt, näher herankommt."

Ab dem Grand Prix von Spanien kennt Ocon die meisten Strecken, die zweite Saisonhälfte ist ihm auch aus dem Vorjahr mit Manor bekannt. Wenn der 20-Jährige mit mehr Erfahrung zu Perez aufschließen kann, dann wäre es für Fernley "die Perfekte Situation". Ocon war der Wunschkandidat von Force India. Man hätte auch Pascal Wehrlein bekommen können, doch die Ingenieure bevorzugten den Franzosen. Bisher ist die Rechnung auch voll aufgegangen.

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Trotz seines jungen Alters hat Ocon in den Nachwuchsformeln schon viel erreicht. 2014 gewann er gegen einen gewissen Max Verstappen die Formel-3-Europameisterschaft. Ein Jahr darauf folgte der GP3-Titel und die Türen Richtung Formel 1 waren offen. "Er ist für sein Alter deutlich reifer und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen", beschreibt Fernley eine Stärke. "Er lässt sich auch vom Team helfen und hat das Vertrauen in seine Boxencrew. Das hat er schon oft bewiesen."

Der große Unterschied zwischen Force India und Manor ist die Größe des Teams und die Expertise auf Ingenieursseite. Aber hätte man Ocon in China erlaubt auf Slicks zu starten, so wie es Carlos Sainz bei Toro Rosso machte? "Ja, denn man muss an seinem Fahrer glauben und darauf vertrauen, dass er es umsetzen kann. Ich meine, wir hätten es infrage gestellt, aber nur um sicherzugehen, dass wir auf der sicheren Seite sind. Wir müssen jetzt nichts riskieren. Es muss auf beiden Seiten funktionieren. Der Fahrer muss dem Team vertrauen und das Team muss dem Fahrer vertrauen. Das war bei Force India immer mit allen Fahrern der Fall."