• 11. April 2017 · 15:32 Uhr

Briatore: Schumacher und Alonso so gut wie Senna und Prost

Flavio Briatore reklamiert für sich, zwei der besten vier Formel-1-Fahrer aller Zeiten groß gemacht zu haben - Schumacher, Alonso, Senna und Prost auf einem Niveau

(Motorsport-Total.com) - Die Endlos-Debatte um den besten Formel-1-Fahrer der Geschichte erhält neuen Zündstoff: Flavio Briatore glaubt, dass er selbst die Hälfte der größten Talente aller Zeiten unter seinen Fittichen gehabt hat. Michael Schumacher und Fernando Alonso seien die besten Fahrer aller Zeiten - gemeinsam mit Ayrton Senna und Alain Prost. Und er erinnert sich gern an die Renault-Zeit mit Alonso zurück. An eine Erfolgsstory, die auf einem festgelegten Drehbuch basierte und dieses genau einhielt.

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Flavio Briatore adelt Michael Schumacher und Fernando Alonso Zoom Download

"Das waren die beiden besten Piloten in der Formel 1 neben Senna und Prost", behauptet der 66-Jährige im Interview mit 'Sky Sports'. "Ein Fahrer muss im Team Begeisterung auslösen und für Motivation sorgen. In der Formel 1 hast du 20 Typen, aber nur einer oder zwei können genau diesen Unterschied ausmachen. Und unsere Fahrer haben das getan." (Fernando Alonso: Michael Schumacher war mein härtester Gegner)

Briatore nahm in den frühen 1990er-Jahren Michael Schumacher unter seine Fittiche und schrieb mit ihm bei Benetton eine Erfolgsgeschichte mit zwei WM-Titeln. Danach begann der spätere Rekordweltmeister sein Abenteuer bei Ferrari. Um die Jahrtausendwende entdeckte der italienische Multimillionär dann in Fernando Alonso das nächste Supertalent.

Filmstar Alonso

"Ich wollte eine Geschichte erschaffen, einen Film drehen", erinnert sich der einstige Topmanager zurück. "Ich hatte bereits eine solche Story mit Benetton geschrieben. Michael war in der Hauptrolle. Ich wollte eine weitere Erfolgsgeschichte mit Renault schreiben, brauchte aber noch einen Hauptdarsteller. Das war Fernando. Ich wollte die gleiche Geschichte, nur mit einem anderen Darsteller produzieren."


Fotostrecke: Die Karriere von Fernando Alonso

Gern erinnert er sich an das erste Treffen mit dem jungen Formel-3000-Piloten zurück. "Fernando war zu jener Zeit ein schüchternes Kerlchen", grinst er. "Aber ich habe dieses Gefühl gehabt, sein Potenzial gespürt. Man fühlt es einfach, wenn man sich mit jemandem unterhält. Ich habe Minardi die Saison bezahlt und ihn dafür unter meine Fittiche genommen. So einfach war das. Als alle das Talent von Fernando Alonso erkannt haben, hatte ich ihn schon acht Monate unter Vertrag." Der junge Spanier brillierte mit dem völlig hoffnungslosen Minardi in der Formel-1-Saison 2001 und fuhr häufig im Mittelfeld mit.

Briatore war bereit, für den Erfolg über Leichen zu gehen. So entließ er im Winter 2002/03 nach nur zwei Jahren den hochgelobten Jenson Button beim neuen Renault-Team und holte Alonso ins Cockpit. Er wurde zur Hassfigur der britischen Medien. "Ich habe das akzeptiert", lächelt der italienische Playboy - wohl wissend, dass er den richtigen Deal gemacht hat. "Ich sagte zu ihnen: Lasst uns in vier, fünf Jahren noch einmal sehen, ob ich Recht hatte oder nicht."

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Die beiden Alphatiere bekämpften sich 2006 nach allen Regeln der Kunst Zoom Download

Dabei spricht er auch Button ein Lob aus. Er habe einen tollen Job gemacht und sei zu Recht einmal Weltmeister geworden. "Fernando aber war hervorragend für uns", fährt er fort. "Er war der nächste Michael Schumacher. Das Team ist mit ihm gewachsen und hat einen regelrechten Enthusiasmus entwickelt. Jeder hat so hart gearbeitet, um ihm ein perfektes Auto hinzustellen. Das war ein tolles Gefühl in der Fabrik. Ich habe niemand anderen gesehen, der so mit dem Renault-Team zusammenwachsen würde wie er. Wie damals bei Benetton mit Michael."

Alonso pflegeleichter als Schumacher

Dabei sei es mit dem heißblütigen Fernando Alonso sogar noch etwas leichter gewesen als mit dem rationalen Schumacher. "Der eine war Deutscher, der andere Spanier, daher waren sie natürlich komplett verschieden", erklärt der Italiener. "Fernando hat daher etwas leichter ins Team gepasst. Aber beide konnten dir dieses gewisse Extra im Rennen vermitteln, um zu gewinnen. Die Ingenieure wussten bei Michael und Fernando: Wenn das Rennen startet, haben wir mit diesen Fahrern im Auto bereits eine 60-prozentige Chance auf den Sieg. Das hat alle angesteckt."

"Ich wollte die gleiche Geschichte, nur mit einem anderen Darsteller produzieren."Briatore über Alonso & Renault
Die Anfangszeit mit Alonso im Team war noch schwierig. Renault verzettelte sich mehrere Jahre lang mit einem Motor mit enorm breitem Zylinderbankwinkel. Gut für den Schwerpunkt, aber schlecht im Leistungs-Output. "Der war ein Desaster", gibt Briatore zu. Doch ab 2005 war Renault zur Stelle. Im Zuge zahlreicher Regeländerungen war Ferrari zurückgefallen und McLaren zu unzuverlässig. Alsonso gewann die Weltmeisterschaft. Im Folgejahr schlug er Schumacher im WM-Kampf im direkten Duell.

Die Ehe bekam schon nach dem ersten WM-Titel erste Risse, als Alonso im Dezember 2005 verkündete, 2007 für McLaren zu fahren. Trotzdem brachte er noch die Weltmeisterschaft 2006 mit Renault zustande. Neben Alonso verließ auch Hauptsponsor Mild Seven das Renault-Team. Dieses konnte trotz der Rückkehr des Spaniers im Jahre 2008 nie wieder an die alten Leistungen anknüpfen. Mit der Crashgate-Affäre endete auch die Karriere von Flavio Briatore in der Formel 1.

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