• 23. März 2017 · 09:43 Uhr

Lowe widerspricht Dennis: Kundenteam kann Titel holen

Williams' Technikchef Paddy Lowe widerspricht Ex-Chef Ron Dennis, der meinte, als Kundenteam könne man keinen Titel einfahren - Statistik auf Dennis' Seite

(Motorsport-Total.com) - Mit seiner Denkweise scheint sich Ron Dennis deutlich verpokert zu haben: Der ehemalige Chef von McLaren wollte kein Kundenteam von Mercedes mehr sein, weil man als Motorenkunde seiner Meinung nach keine Chance hat, Weltmeister zu werden, weil man nur zweite Geige spiele. Stattdessen wollte er als Werksrennstall auftreten und band sich langfristig an Honda, die bislang aber eher zum großen Hindernis wurden.

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Paddy Lowe ist davon überzeugt, dass man auch als Kunde Titel holen kann Zoom Download

Viele fragen sich daher, ob der Rennstall aus Woking aus falschen Gründen auf das falsche Pferd gesetzt hat. Einer von Ron Dennis' Ex-Angestellten sagt: ja! Paddy Lowe ist überzeugt davon, dass man auch als Kundenteam zu Weltmeisterehren kommen kann. Der Brite kennt beide Seiten: 20 Jahre lang arbeitete Lowe für Dennis bei McLaren, bevor er zum Werksrennstall von Mercedes ging und dort Technikchef wurde.

"Die Motoren sind bei allen Mercedes-Teams gleich. So sollte es auch bei allen Motorenherstellern sein. Von daher ist es absolut möglich, als Kunde eine Weltmeisterschaft zu gewinnen", betont er und bemüht Red Bull als Beispiel. "Sie haben mit dem Renault-Motor einen sehr guten Job gemacht, aber sie waren kein Werksteam."

Nicht unerwähnt bleiben soll aber die Tatsache, dass zu Zeiten der Red-Bull-Dominanz mit Ausnahme der Saison 2010 kein eigenes Werksteam der Franzosen existierte - und in jenem Jahr war Renault eigentlich nur noch eine Namenshülle, weil man 75 Prozent der Anteile an Gerard Lopez' Firma Genii Capital übergeben hatte und selbst nur noch ein Viertel hielt. Sonstige Kundentitel im Beisein des Werksteams sind ansonsten Mangelware und bestärken Dennis' Aussage zumindest statistisch.


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Für die Formel-1-Saison 2017 wechselt Lowe übrigens die Seiten: Vom Werksteam Mercedes geht er zum Kundenteam Williams. Zwar bekommt er dort nach eigener Aussage die identischen Motoren, doch dass es mit dem Weltmeistertitel trotzdem schwer werden könnte, ist für ihn kein Geheimnis. Das habe andere Gründe - und zwar finanzielle: "Es ist natürlich schwieriger, nach vorne zu kommen, wenn man ein geringes Budget hat. Da gibt es nichts zu bestreiten", weiß er.

"Die Herausforderung ist es, das Beste aus den vorhandenen Ressourcen zu machen und gleichzeitig mehr Ressourcen zu generieren. Das ist Teil des Erfolgs im Sport", erklärt er weiter und sieht den Kreislauf der Formel 1: Erfolg, Einkommen, mehr Erfolg - zumindest in der Theorie. "Um nach vorne zu kommen, muss man technisch, sportlich und finanziell gut aufgestellt sein. Alle Faktoren müssen zusammenspielen."

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