• 21. März 2017 · 20:04 Uhr

Ex-McLaren-Stars sehen schwarz: Droht der Honda-Ausstieg?

Die Ex-McLaren-Stars David Coulthard und John Watson glauben 2017 an kein Happy-End: Warum der Honda-Ausstieg droht und wie schlimm die Lage für Alonso ist

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur McLaren-Fans gehen derzeit durch harte Zeiten, sondern auch die Ex-Piloten des Traditionsteams: David Coulthard und John Watson sehen für die bevorstehende Saison nach dem verpatzten Testauftakt schwarz. "Die Probleme, die sie mit der Honda-Antriebseinheit haben, sind so groß", meint Coulthard gegenüber 'Autosport'. "Sie werden sich zwar verbessern, aber es wäre ein Wunder, wenn sie dieses Jahr noch konkurrenzfähig werden würden." Das führt der Schotte auch auf das Entwicklungstempo während der Saison zurück, das ohnehin bei allen hoch ist.

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McLaren am Abschleppwagen: Ein gewohntes Bild bei den Wintertests Zoom Download

McLaren soll angeblich bereits bei Mercedes vorgefühlt haben, ob eine Rückkehr zum früheren Antriebspartner trotz eines Zehnjahres-Vertrags möglich wäre. Coulthard fürchtet aber eher, dass die Japaner selbst die Formel-1-Bühne verlassen könnten. "McLaren wird bleiben, aber es ist eher die Frage, was Honda machen wird", meint der 13-malige Grand-Prix-Sieger. "Sie haben sich der Sache verschrieben, es hat sie viel Geld gekostet, sie sind auf der globalen Bühne, aber doch nicht, um zu scheitern. Das tun sie aber derzeit."

Dass genau das passiert, kann auch McLaren-Legende John Watson nicht nachvollziehen. "Ich bin total perplex, dass der weltweit größte Hersteller von Verbrennungsmotoren, der noch dazu Leuten wie Nelson Piquet, Nigel Mansell (Anm. d. R.: Mansell wurde auf Renault Weltmeister), Ayrton Senna oder Alain Prost zum WM-Titel verholfen hat, scheinbar nicht in der Lage ist, im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhundert einen Formel-1-Motor zu bauen", wundert sich der Nordire gegenüber 'sportinglife.com'. "Und wir reden da nicht über Raketenwissenschaft oder versuchen Menschen auf den Uranus oder Pluto zu schießen. Wir wollen nur eine Formel-1-Antriebseinheit bauen, mit der man Mercedes herausfordern kann."

Watson leidet mit Alonso mit

"Ich bin total perplex, dass es der weltweit größte Hersteller von Verbrennungsmotoren nicht schafft, einen Formel-1-Motor zu bauen."John Watson
Ähnlich wie Coulthard hat auch der 70-Jährige kaum Hoffnung, dass die Trendwende in absehbarer Zeit passieren könnte. "Es gibt von Seiten Hondas keine Verbesserungen, die mir die Hoffnung geben, dass mein Ex-Team kurzfristig in der Lage sein wird, um den Titel zu kämpfen", meint Watson. "Diese Situation macht mich wirklich traurig. Es ist echt deprimierend."

Der viermalige Grand-Prix-Sieger leidet auch mit Superstar Fernando Alonso mit, dessen Chancen, seinen Traum vom dritten WM-Titel wahrzumachen, von Jahr zu Jahr sinken. "Als Fernando 2015 zu McLaren wechselte, glaubte er sicher, dass er zunächst ein Lernjahr mit einem möglichen Podestplatz vor sich hatte", versetzt er sich in die Lage des Spaniers. "2016 ging er sicher von mehreren Podestplätzen und vielleicht einem Sieg aus, um dann 2017 um den Titel zu kämpfen. Er muss jetzt also ziemlich desillusioniert sein."

Auch Watson glaubt: McLaren würde ohne Honda gewinnen

In seiner zweiten McLaren-Ära kam der 35-Jährige tatsächlich über einen fünften Platz nicht hinaus - ein Trauerspiel für Alonso, der insgesamt 32 Grand-Prix-Siege zu Buchen stehen hat. Dabei meinte Rennleiter Eric Boullier kürzlich, dass sein Team mit einem Mercedes-Antrieb heute siegfähig wäre.

"Derartige Aussagen sind sicher nicht hilfreich, aber sie treffen wahrscheinlich so ziemlich zu", gibt Watson dem Franzosen recht. Auch er glaubt aber, dass McLaren nicht ohne weiteres Honda den Rücken kehren wird, zumal die Japaner einen großen Anteil des Budgets stemmen. "Verträge sind natürlich nur ein paar Papierseiten, und in diesen Verträgen befinden sich für beide Partner Ausstiegsklauseln. Honda investiert aber viel Geld in die Formel 1. Es handelt sich um einen kommerziellen Vertrag, und es liegt im Interesse beider Parteien, es hinzukriegen."

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