Neue Regeln: Wird Spritsparen wieder zum Thema?

Zwar wurde die erlaubte Benzinmenge im Rennen nach oben gesetzt, doch die neuen Fahrzeuge könnten ein neues Fass beim Thema Spritsparen aufmachen

von Norman Fischer · 13.03.2017 13:19

(Motorsport-Total.com) - Werden die ersten Rennen der Formel-1-Saison 2017 zum Spritkrimi? Die langlebigeren Reifen sollen die Fahrer im anstehenden Rennjahr nicht mehr einbremsen, dafür könnte nun das Benzin zum limitierenden Faktor werden. Ingenieure gehen laut 'auto motor und sport 'davon aus, dass das erste Saisonviertel mit Spritspar-Rennen gespickt sein wird.

Sebastian Vettel & Co. könnten wieder etwas mehr auf den Sprit achten müssen

Dabei hat das Reglement den Teams schon ein Zugeständnis gemacht. Laut Artikel 30.5 des Sportlichen Reglements dürfen die Autos nun 105 Kilogramm Sprit statt wie bisher 100 Kilogramm während eines Rennens verbrauchen. Das ist allerdings auch notwendig, denn schnelleren und breiten Autos verbrauchen mit ihren leistungsstärkeren Antrieben mehr Benzin.

Wenn man auf die Zahlen schaut, ist das auch kein Wunder: Die Autos sind 20 Zentimeter breiter, auch die Reifen besitzen größere Dimensionen. Das bedeutet, dass mehr Luftwiderstand vorhanden ist - es wird von rund zehn Prozent gesprochen. Zudem können die Fahrer durch den größeren Anpressdruck länger mit Vollgas fahren und sind generell mehrere Sekunden pro Runde schneller, was den Spritverbrauch in die Höhe treibt.

Bei den Testfahrten in Barcelona soll aufgefallen sein, dass der Benzinverbrauch höher als angenommen ist. Dadurch könnte die neue Spritgrenze zum Thema werden, bevor die Teams die richtigen Erkenntnisse und Verbesserungen haben, die dazu geführt haben, dass schon bald nach Einführung der Turbo-Aggregate kaum einer mehr über das Thema Benzin gesprochen hat..

Australien, Bahrain und Russland gelten ohnehin als etwas kritischer, was den Benzinverbrauch angeht. Endgültige Antworten werden aber erst die Grands Prix selbst liefern.