Stroll macht's wie Verstappen: "Probleme? Was für Probleme?"

Der Williams-Teenie gibt sich von seinen Unfällen unbeeindruckt, er macht angeblich weiter wie bisher - Das Team schwärmt von Stroll, erkennt aber ein Umdenken

von Dominik Sharaf · 10.03.2017 10:01

(Motorsport-Total.com) - Williams-Rookie Lance Stroll scheint sich nach einem völlig missglückten Debüt gefangen zu haben. Der 18-Jährige Kanadier glänzte in der zweiten Woche der Formel-1-Testfahrten in Barcelona mit einem makellosen Auftritt und winkt ab, wenn es um seine Unfälle geht: "Was für Probleme?", zuckt Stroll unbeeindruckt mit den Schultern. "Ich würde das nicht Probleme nennen. Ich habe meine Herangehensweise nicht verändert - ich bin Rennfahrer und will mich an das Limit herantasten."

Teenager Lance Stroll ist das Lachen noch lange nicht vergangen

Das Malheur, dass er die Grenzen des Machbaren von oben suchte und dreimal in zwei Tagen für Kleinholz sorgte, ist offenbar behoben. Zurückzublicken will Stroll ohnehin nicht: "Das war vergangene Woche. Wichtig ist, was jetzt passiert", gibt sich der Teenager fokussiert und betont, nie ein Problem mit dem Handling seines neuen Dienstwagens gehabt zu haben - wie es ihm bereits nachgesagt worden war. Rückendeckung erhält er von Williams, wo man mit Stroll zufrieden ist.

Chefingenieur Rob Smedley schwärmt: "Er war wirklich, wirklich gut. Beeindruckend ist, wie er sich in der zweiten Woche angepasst hat. Er hat auf die Zähne gebissen und Leistung abgeliefert." Also doch angepasst? Klar wird, dass Stroll eine beinahe Verstappen-eske Attitüde besitzt, wenn er Kritik von sich abprallen lässt wie Grillruß von Teflon. Seine jungen Schultern scheinen breiter zu sein, als so mancher glaubt. "Er hat Reife gezeigt", findet auch ein beeindruckter Smedley.

Stroll müsse sich daran messen lassen, wie schnell er von einem Rookie zu einem etablierten Fahrer werden würde. Dass er zunächst lernen müsse, sei unvermeidlich. Smedley ist überzeugt, mit einem großen Talent zu arbeiten: "Er hat mich nicht überrascht - weil ich wusste, was er zuvor geleistet hat. Er ist sehr analytisch und fängt an, mit seinen Ingenieuren zu harmonieren - das ist ein Schlüssel."