• 02. März 2017 · 16:10 Uhr

Toro Rosso: 2017 mehr Synergien mit Red Bull Racing

Die kleine Schwester ist groß geworden, dennoch setzt Toro Rosso weiterhin auf einen regen Austausch mit Red Bull, wenn auch in engen Grenzen

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Sonntag stellten sowohl Red Bull als auch Toro Rosso ihre neue Boliden für die Formel-1-Saison 2017 vor. Und nicht wenige attestierten dem "B-Team" den besseren Look. Doch so unterschiedlich die Autos beider Teams aussehen mögen, an deren Philosophie, so viele Synergien wie nur möglich zu nutzen, habe sich nichts geändert, versichert Toro-Rosso-Technikchef James Key.

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Toro Rosso hat sich von Red Bull teilweise emanzipiert, dennoch gibt es Synergien Zoom Download

"Als Eigentümer von zwei Formel-1-Teams will Red Bull Synergien nutzen, so gut es geht. Es macht für bestimmte Teile einfach keinen Sinn, diese doppelt zu entwickeln. Vielmehr macht es Sinn, unsere Ressourcen zu bündeln und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen", erklärt der Ingenieur. Zwar sei Toro Rosso durch seine eigene Infrastruktur in Faenza ein eigenständiges Team - "und möglicherweise größer, als viele denken".

Dennoch lebe der ursprüngliche Gedanke des Teams weiter. Der bestand nämlich darin, alles von Red Bull zu beziehen. "Damit waren wir vielleicht zu erfolgreich und die Regularien wurden geändert", blickt Franz Tost, Teamchef bei Toro Rosso, zurück. Das Reglement für die Saison 2010 verbot die Verwendung fremder Chassis. Heute definieren die sogenannten "listed parts" die Grenzen des Ideenaustauschs.

Red Bull und Toro Rosso: F1-Regeln setzen enge Grenzen

Diese gelisteten Teile fanden im Sportlichen Reglement für die Saison 2013 erstmals im Detail Erwähnung. Sie umfassen aktuell das Monocoque, die Überlebenszelle, die Front- und Seitenaufprall-Strukturen, Überrollbügel, die Karosserie mit Ausnahme der Airbox, des Auspuffs und anderen Karosseriegeometrien, Flügel, Unterboden und Diffusor. Ein Team muss jene Komponenten selbst designen, um als Konstrukteur zu gelten.


Toro Rosso zeigt den STR12

Um das zu bewerkstelligen, durchlief Toro Rosso in den vergangenen Jahren erhebliche Umstrukturierungen. Doch mittlerweile sei das Team so gut aufgestellt, dass auch die Regeländerungen für 2017 keine unüberwindbare Hürde darstellten: "Unsere Infrastruktur ist gut. Die meisten Teile insbesondere bei der Aerodynamik produzieren wir inhouse. Beim Budget sind wir in unserem Rahmen geblieben", sagt Tost.


Rollout des Toro Rosso STR12

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In Misano dreht der Toro Rosso STR12 für die Formel-1-Saison 2017 seine ersten Runden Weitere Formel-1-Videos

Auch weil die Synergien mit Red Bull weiter verfolgt werden - erst recht vor dem Hintergrund, dass Toro Rosso nach einem Jahr mit Ferrari-Antrieb 2017 wieder wie der große Bruder mit Renault-Motor unterwegs ist. Der Teamchef erklärt: "Es war der Plan, die Synergien mehr zu nutzen. Beim Getriebe, dem Hydrauliksystem und anderen Komponenten ist das bereits passiert. Und wir werden es noch erhöhen."

Technikchef James Key: Nicht jeder Austausch hat Sinn

Ziel sei es dabei, nicht nur Kosten zu senken, sondern auch die Performance zu verbessern. "Wir können profitieren, denn Red Bull ist auf der technischen Seite eines der stärksten Teams. Ich bin überzeugt, dass wir uns dadurch steigern werden", gibt sich Tost optimistisch. Sein Kollege Key stellt aber auch klar, dass der Austausch keine Einbahnstraße sei: "Es gibt Elemente im Design 2017, die von uns kamen."

Der Fortschritt findet also nicht nur in die eine Richtung statt. Technikchef Key gibt aber zu bedenken, dass nicht jede Anleihe Sinn mache, nur weil sie praktisch erscheint. "Es ist immer wichtig, dass keines der Teams beeinträchtigt wird", betont er. "Die gelisteten Teile machen den größten Leistungsunterschied. Jeder verfolgt damit eine eigene Philosophie, die sich beispielsweise in den verschiedenen Looks der Autos ausdrückt."

Dazu müssten in der Konsequenz jene nicht gelisteten Komponenten passen, die man sich teilt. Hier gilt es, die richtige Mischung zu finden. "Als Unternehmer willst du so viel wie möglich teilen, als Ingenieur so viel wie möglich selbst machen", weiß Key, "aber die Formel 1 ist nun einmal teuer. Deswegen werden wir immer dann kooperieren, wenn es uns Zeit und Ressourcen spart und die Performance erhält oder steigert."

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