• 19. Dezember 2016 · 09:02 Uhr

Mark Webber: Ricciardo "in einer besseren Situation als ich"

Mark Webber vergleicht Daniel Ricciardos Situation im Team mit seiner eigenen gegen Sebastian Vettel und sieht seinen Landsmann in einer besseren Position

(Motorsport-Total.com) - Irgendwie kommt einem die Situation bekannt vor: Da fährt bei Red Bull ein Australier, doch als ein jüngerer und blitzschneller Teamkollege dazu stößt, liegt die komplette Aufmerksamkeit nur auf diesem. Die Erfahrung musste einst Mark Webber machen, als Sebastian Vettel kam und fortan die deutliche Nummer 1 werden sollte - und ähnlich geht es nun Daniel Ricciardo, auch wenn er sich sportlich noch nicht verdrängen lässt.

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Mark Webber sieht Daniel Ricciardo teamintern einen leichteren Stand haben Zoom Download

Doch die mediale Aufmerksamkeit liegt eindeutig bei Max Verstappen, der als nächstes Wunderkind gefeiert wird. Dass Ricciardo Dritter in der WM geworden ist, ging neben dem Hype fast unter. Doch das nimmt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko nicht so wahr: "Ich weiß von dem Bonus, den er in diesem Jahr bekommen wird, dass Daniel alles andere als unsichtbar ist", lacht der Österreicher gegenüber 'formula1.com'.

Denn 2016 war das bislang beste Jahr des Australiers. Mit 256 Punkten holte er mehr als in der Saison 2014, als er auch Dritter werden konnte, zudem holte er einen Sieg und stand weitere sieben Mal auf dem Podium - nur ein einziges Mal kam Ricciardo in dieser Saison nicht in die Punkte. Und dennoch wird er ein wenig von Max Verstappen überstrahlt, der gleich seinen ersten Grand Prix für Red Bull Racing gewinnen konnte - wenn auch mit glücklichen Umständen

Ricciardos Vorteil: Eigengewächs

Ex-Pilot Mark Webber schätzt die Situation für seinen Landsmann aber ein wenig günstiger ein als für sich damals, als er gegen Vettel auch teamintern einen schweren Stand hatte. Ricciardo habe dabei einen Vorteil: "Daniel ist schon seit Ewigkeiten Teil der Red-Bull-Familie. Das ist sehr wichtig für ihn", sagt Webber zu 'Motorsport-Total.com'. "Helmut selbst hat ihn als junger Fahrer reingebracht. Das war bei mir anders - David Coulthard und ich, wir gehörten zum auszumusternden Mobiliar. Das hat man damals ja auch gesehen."


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Während Webber 2007 von Williams zu den Bullen wechselte, ist Ricciardo ein echtes Eigengewächs und im Fahrerkader bei Red Bull an der Spitze der Nahrungskette - zusammen mit Verstappen. Bei Toro Rosso glänzt Carlos Sainz mit guten Leistungen, Teamkollege Daniil Kwjat wurde bei Red Bull aufgrund seiner Leistungen strafversetzt und hat einen schwierigeren Stand. Alle weiteren Fahrer sind bis auf GP2-Meister Pierre Gasly noch ein Stück von der Formel 1 entfernt - und Gasly musste selbst gegen Kwjat zurückstecken.

Webber glaubt nicht, dass sich Ricciardo daher derzeit den Kopf über seine Position zerbricht. Er wisse, dass er einer der besten Fahrer des Feldes ist und bislang in einem der besten zwei Autos saß. "Was wir aber nicht einschätzen können", fährt Webber fort: "Wie sehr wird sich Max noch verbessern? Das ist die knifflige Situation, aber das betrifft nicht nur Daniel, sondern das ganze Feld", meint der Australier.

Marko betont: Kein Vorteil für einen Fahrer

Sollte Verstappen, der gerade einmal 19 Jahre alt ist, noch zulegen können, dann könnte Red Bull seine kompletten Karten auf ihn setzen und Ricciardo ein wenig vernachlässigen. Doch dass es im Team wie bei ihm damals politische Spielchen geben wird, hält Webber für unwahrscheinlich: "Zuerst einmal brauchen sie das beste Auto - erst dann können sie sich solche Probleme züchten", winkt er ab.

"Vielleicht ist es schon nächstes Jahr so weit, dass sie entscheiden können, wer gewinnen soll", fährt Webber fort. "Das liegt dann an Red Bull. Aber ich glaube nicht, dass Red Bull das mit Daniel und Max so handhaben wird." Dem stimmt zumindest Helmut Marko vorerst zu. Er betont, dass es keinen Vorteil für einen der beiden Fahrer geben soll. "Sie sind beide schnelle Fahrer - mit unterschiedlichen Ansätzen", so der Österreicher.

"Daniel hat riesiges Potenzial", streut er Ricciardo verbal Rosen und meint, dass sich dieser mit der Ankunft von Max Verstappen im Team noch einmal deutlich gesteigert habe - und so etwas brauche man im Team auch um voranzukommen. "Er muss an das absolute Limit gehen, um mit ihm mitzuhalten", sagt Marko. "Er weiß, dass Max kein einfacher Gegner ist."

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