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Formel-1-Live-Ticker: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Vettel erhält Strafe und verliert Platz drei +++ Verstappen: "Seb soll in die Schule!" +++ Rosberg noch 19 Punkte Vorsprung +++
"Hier wird anscheinend mit dreierlei Maß gemessen"
Auch der Vorfall in der ersten Runde gegen Nico Rosberg ist aus Sicht von Marko schnell erklärt: "Verstappen ist innen reingefahren. Und Nico sollte als WM-Führender aufpassen, dass er mit einem derart überlegenen Auto wie dem Mercedes in keine Kollision verwickelt wird", stellt Marko klar. "Er hätte ihm einfach mehr Platz lassen sollen. Aber er wollte nicht so viel Zeit auf Hamilton verlieren. Wenn ich die WM mit so vielen Punkten anführe, dann schaue ich, dass ich heil durch die erste Kurve kommen und such nicht eine Konfrontation mit einem Jungen, von dem man weiß, dass er aufs Ganze geht."
Grundsätzlich wolle man Verstappen in seinem Handeln bestärken: "Wir hatten ein tolles Rennen. Es war unglaublich mit diesen Reifen lange zwei Sekunden hinter Rosberg zu bleiben. Dann kam eine unverständliches Urteil. Wir bestärken ihn vollkommen darin, was er getan hat. Auch sein Verhalten hinterher. Er hat in korrekten Worten dargestellt, was sich hier abgespielt hat und dass hier anscheinend mit zwei oder dreierlei Maß gemessen wird."
Hamiltons Sieg war alles andere als sicher...
Wir haben bereits gehört, was Lewis Hamilton nach dem Rennen gesagt hat. Der Brite beklagte sich über starke Vibrationen durch einen Bremsplatten, den er sich beim Abkürzen in Kurve 2 eingefahren hatte. Dieses Problem hätte ihm fast den Sieg gekostet, weiß Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Nach alle dem Pech, das Lewis diese Saison hatte, hat er heute etwas zurückbekommen. Er hatte etwas Glück, denn nach dem Bremsplatten war die Vibrationsmatrix von Anfang an beängstigend."
Man habe sogar überlegt, Hamilton aus Sicherheitsgründen an die Box zu holen. "In jedem anderen Rennen hätten wir ihn hereingeholt und das Rennen verloren. Wir haben ihn aber draußen gelassen, damit er die WM nicht verliert. Wir haben die Vibrationen genau überwacht. Unser Team hat toll gearbeitet, damit alles unter Kontrolle bleibt. Wir haben seinen Boxenstopp dann ein bisschen vorgezogen, weil die Vibrationsmatrix in den Himmel schoss. Es hätte leicht zu einem Aufhängungsbruch kommen können", erklärt der Motorsportchef.
Hamilton wechselte in Runde 18 von Soft auf Medium. "Das war der frühestmögliche Boxenstopp. Alles andere hätte sein Rennen zerstört. Wir befanden uns in keiner angenehmen Situation, als wir ihn hereinholten. Wir mussten die Gefahr, dass er den Titel verliert, mit der Gefahr eines Aufhängungsbruchs abwägen."
Hamilton erklärt Bremsproblem
In der Pressekonferenz nach dem Rennen erklärte der Brite, dass seine Bremsen unterschiedliche Temperaturen hatten. "In der Aufwärmrunde habe ich bemerkt, dass die rechte Vorderbremse verglast war. Ich konnte sie nicht zum Arbeiten bringen. Ich hatte also 500 Grad Celsius in meiner linken und 150 bis 200 Grad in der rechten", erklärt Hamilton.
Er sei also in die erste Kurve gefahren und die rechte Bremse habe plötzlich gegriffen. Daher blockierte das Vorderrad und der Bremsplatten entstand. "Ich kam mit so viel Geschwindigkeit daher, zum Glück bin ich nicht in der Mauer gelandet." Danach habe er eben große Vibrationen verspürt. "Ich konnte kaum noch etwas sehen."
Strafe für Vettel!
Es kommt noch einmal zu einer Änderung des Ergebnisses. Sebastian Vettel bekommt doch eine Strafe! Zehn Sekunden werden ihm aufgebrummt. Damit ist Daniel Ricciardo unser neuer Dritter!
Die Begründung der Strafe
Sebastian Vettel wird also bis auf den fünften Rang zurückgereiht. Damit darf sich Red Bull freuen. Er wird nach der Verstappen-Regel für schuldig erklärt. Das Manöver gegen Ricciardo sei eine "abnormale Änderung der Richtung" gewesen und wird daher als "potenziell gefährlich" eingestuft.
Hintergrund zur Verstappen-Regel
"Jede Richtungsänderung beim Bremsen, die dazu führt, dass ein anderer Fahrer ausweichen muss, wird als unnormal und dementsprechend potenziell gefährlich für andere Fahrer angesehen. Jedes entsprechende Manöver wird an die Rennkommissare gemeldet", hieß es von Charlie Whiting zu der "Verstappen-Regel" am Austin Wochenende.
Der Absatz bezieht sich auf die Artikel 27.5 und 27.8 des Sportlichen Reglements, in denen zum einen "potenziell gefährliche Manöver" und zum anderen Manöver, "die andere Fahrer mit einer unnormalen Richtungsänderung behindern", verboten werden.
Die Begründung der FIA im Wortlaut
In der FIA-Begründung heißt es: "Die Telemetriedaten und das Videomaterial haben gezeigt, dass sich das Auto mit der Nummer fünf beim Bremsen bewegt hat. Artikel 27.5 und die Notiz des Rennleiters legen drei Kriterien fest, die einen Bruch der Regeln festlegen:
1) Eine potenziell gefährliche Fahrweise
2) Ein abnormaler Wechsel der Fahrtrichtung
3) Ein andere Pilot hat ausweichende Manöver gesetzt
Das Videomaterial zeigt einen abnormalen Wechsel der Richtung, was als potenziell gefährlich angesehen wird, bei Betrachtung der nahestehenden Räder der jeweiligen Autos. Die Daten zeigen auch, dass das Auto mit der Nummer drei als Folge davon ausweichen musste. Daher ist der Fahrer schuldig, Artikel 27.5 gebrochen zu haben."