• 23. Oktober 2016 · 09:22 Uhr

Blaue Flaggen: Ab sofort Sekunden-Zeitfenster für Überrundete

Bei drei Sekunden Abstand gibt es eine Warnung an das Team, bei einer Sekunde werden blaue Flaggen gezeigt - Die neue FIA-Regel scheint aber nicht viel zu ändern

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat eine neue Direktive bezüglich blauer Flaggen in den Formel-1-Rennen herausgegeben. Wie es in einem am Rande des US-Grand-Prix in Austin versandten Kommuniqué an die Teams heißt, soll der Ingenieur eines zu überrundenden Piloten über das so genannte Marshalling-System elektronisch gewarnt werden, sobald sich ein schnelles Auto nur noch drei Sekunden hinter seinem Schützling befindet. Dann, so wünscht es die Rennleitung, solle das Überrunden Priorität genießen.

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Wenn im Funk getobt wird: Überrundete haben häufig kein leichtes Leben Zoom Download

Sobald das Topauto auf eine Sekunde herangefahren ist, werden auch blaue Flaggen gezeigt, dazu flackert die Kontrollleuchte im Cockpit auf. "Der Fahrer muss es dem Hintermann bei der nächsten Gelegenheit erlauben, vorbeizufahren", teilt die FIA mit und erhofft sich von dem neuen Prozedere mehr Konstanz sowie Fairness beim Überrunden: "Das Marshalling-System wurde entwickelt, um sicherzustellen, dass Fahrern immer zum gleichen Zeitpunkt blaue Flaggen gezeigt werden. Und damit es nicht auf die Fähigkeit der Streckenposten ankommt, die Situationen zu erkennen."

Die betroffenen Piloten in den langsamen Autos erkennen im neuen Ablauf keine Revolution und äußern Verständnis für die Spitzenleute. "Eine Sekunde ist schon ziemlich wenig", wundert sich Manor-Fahrer Pascal Wehrlein über den von der FIA festgelegten Abstand. In seiner Meistersaison in der DTM forderte er selbst, dass man ihm aus dem Weg geht. Genau wie Teamkollege Esteban Ocon in den kleinen Formelklassen: "Als ich noch vorne gefahren bin, wollte ich auch, dass ein Überrundeter mir mein Rennen lässt." Beide versichern deshalb, dass sie täten, was sie könnten.

So kooperationsbereit sei aber nicht jeder, weiß Wehrlein: "Einige Fahrer machen ja Platz, andere warten. Aber auf jedem Kurs kann es Diskussionen geben", winkt er ab, wenn es darum geht, ob die Probleme in Suzuka - wo auch er in der Kritik stand - streckenspezifische gewesen seien. Schließlich habe er selbst auch noch ein Rennen im Manor zu fahren: "Man versucht immer, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren, aber teilweise lässt es sich nicht vermeiden", findet Wehrlein.

Ganz cool betrachtet die Sache Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz: "Ich mache mir gar keine Gedanken. Ich verhalte mich ohnehin immer respektvoll", zuckt der Spanier mit den Schultern und glaubt, dass die teils heftigen Funkbeschwerden der Stars ernster klingen würden als sie letztlich wären: "Kann schon passieren, dass ich mich auch mal über einen Manor beschwere. Das passiert im Eifer des Gefechts. Aber wenn sie sich später den Funk nochmal anhören, werden sie nicht glücklich sein."

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