• 01. September 2016 · 17:05 Uhr

Räikkönen will keine Rache: "Habe nichts gegen Verstappen"

Der Ferrari-Star warnt vor eine Revanchefoul, während Vettel sich den Red-Bull-Piloten zur Brust nehmen will - Auch Rückendeckung für Verstappens harte Gangart

(Motorsport-Total.com) - Die Fehde zwischen Ferrari-Oldie Kimi Räikkönen und Red-Bull-Youngster Max Verstappen hat sich eine Woche nach dem Zweikampf der beiden in Spa-Francorchamps abgekühlt. Wie der Finne im Vorfeld des Italien-Grand-Prix in Monza bestätigt, sei er mit der Fahrweise des Shootingstars zwar nicht einverstanden, er hege jedoch keinen Groll: "Ich habe persönlich nix gegen Max", versichert Räikkönen und findet sogar lobende Worte: "Er macht einen guten Job und ist schnell."

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Kimi Räikkönen: Der "Iceman" bleibt auch beim Reizthema Max Verstappen cool Zoom Download

Eher ärgert sich Räikkönen, dass Verstappen für die Aktion nicht bestraft wurde und die FIA damit keine klare Linie bei der Beurteilung von Zweikämpfen findet. "Für meinen Geschmack ist es nicht richtig, wenn man aus vollem Tempo abbremsen muss", sagt er. "Es ist doch klar, wie die Regel aussehen. Das größte Problem ist, dass es immer anders gehandhabt wird." Sebastian Vettel, der jüngst dafür plädierte, solche Meinungsverschiedenheiten den Piloten zu überlassen, geht d'accord.

Die Leviten hat er Verstappen nicht gelesen, kann sich ein klärendes Gespräch mit dem 18-Jährigen aber vorstellen, zumal es ein solches schon einmal gab: "Ich habe mit ihm nicht gesprochen. Aber wir haben es zuvor getan. Und wir müssen es vielleicht nochmals machen", meint Vettel und wird konkret: "Der springende Punkt sind seine Richtungswechsel beim Bremsen. Wenn du vorne bist, kannst du das nicht machen." Bei Verstappen scheint es zum Repertoire zu gehören, was für Vettel genau wie das Alter des Kontrahenten aber ausdrücklich kein Grund ist, den Respekt zu verlieren.

Räikkönen liegt es fern, nach zwei beinharten Duellen eine Racheaktion zu starten und demnächst mit härteren Bandagen auf das Formel-1-Wunderkind loszugehen. "Es ist doch nicht korrekt, es jemandem für Dinge heimzuzahlen. Das kann böse enden", zeigt sich der "Iceman" gelassen und verzeihend. "Jeder macht mal Fehler und das nicht der Sport, um mit Dummheiten anzufangen."

Auch Sergio Perez, den Verstappen in Spa auf den Grünstreifen zwang, ist nicht verstimmt oder vorwurfsvoll. "Nein", winkt der Mexikaner ab. "Das war ein normales Rennmanöver. Er hätte mir mehr Platz lassen können, aber es ist nicht so, dass er mir nicht genug Raum gegeben hätte. Ich war froh, dass die Stewards untätig geblieben sind, weil ich kein Problem damit hatte. Er hat seine Position nur hart verteidigt", plädiert Perez für weniger Sanktionen bei kritischen Zweikämpfen.

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Max Verstappen muss sich wohl noch von Vettel die Leviten lassen Zoom Download

Perez ist auch überzeugt, dass das Manöver gegen Räikkönen nicht nur Verstappens Schuld war. Eher hätten sich beide etwas vorzuwerfen, weil sie beim Bremsen die Richtung gewechselt hätten. Er nimmt den Niederländer aufgrund seines Erfahrungshorizonts, der ausschließlich der Kartszene und der Formel 3 entstammt, in Schutz, mahnt aber auch: "Max ist manchmal etwas zu aggressiv. Das merkt man allen jungen Formel-1-Piloten an. Das könnte zu einem heftigen Unfall führen."

'Sky'-Experte Marc Surer findet Verstappens Fahrstil "grenzwertig", aber auch erfrischend. "Als junger Fahrer muss man ein bisschen wild sein, sonst fehlt definitiv etwas. Ich habe lieber einen zu wilden Fahrer, den man einbremsen muss, als einen, der nie was riskiert", sagt der Schweizer und ärgert sich über die Strafenflut, die die Rennleitung teilweise verursacht. Fairplay erkennt er bei Verstappenr nicht: "Er macht nichts Illegales, aber er fährt so, dass sich seine Kollegen aufregen."

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