• 10. August 2016 · 21:14 Uhr

Mika Häkkinen: Bei Max Verstappen lag ich falsch

Von wegen unerfahren und nicht reif! Der Ex-Rivale von Michael Schumacher gibt zu, dass er sich bezüglich des Red-Bull-Stars geirrt hat - "Die Welt hat sich verändert"

(Motorsport-Total.com) - 17 Jahre und 166 Tage jung war Max Verstappen bei seinem allerersten Formel-1-Grand-Prix im März 2015 in Australien. 18 Jahre und 228 Tage alt war der Niederländer bei seinem Formel-1-Premierensieg beim Großen Preis von Spanien in Barcelona im vergangenen Mai. 427 Tage lagen dazwischen - eine kleine Welt in der Formel 1, in der viele Experten und Fans ihre anfängliche Meinung über Verstappen revidieren mussten. So auch der frühere Doppelweltmeister Mika Häkkinen.

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Mika Häkkinen fand einst, dass ein 17-Jähriger nicht reif für die Formel 1 ist Zoom Download

Der Ex-McLaren-Champion hatte vor dem Debüt des Youngsters im vergangenen Jahr schwere Kritik an den Toro-Rosso-Verantwortlichen sowie an Verstappens Familie und Management geäußert: "Ich würde niemals, weder als Manager noch als Vater, einen so jugendlichen Fahrer in die Formel-1-Rennen lassen", hatte Häkkinen damals gesagt. Der Dreikäsehoch sei schlichtweg zu jung für die Königsklasse des Motorsports, so die damalige Meinung des Finnen: "Ein Fahrer ist auf gar keinen Fall mit 16 oder 17 bereit für die Formel 1."

Inzwischen hat der Sohn von Ex-Benetton-Fahrer Jos Verstappen 31 Formel-1-Grands-Prix auf dem Buckel und Häkkinen hat seine Ansicht grundlegend geändert: "Ich bin wirklich froh, dass ich mich geirrt habe", zeigt sich der 47-Jährige bei 'us.motorsport.com' beeindruckt vom jungen Überflieger und gibt seine Fehleinschätzung zu. "Man braucht viel Talent, Hingabe und große Disziplin, um erfolgreich zu sein - und Max hat in der Hinsicht einen phänomenalen Job gemacht", lobt der ehemalige Pilot.


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Häkkinen gesteht, er habe nun ein besseres Verständnis dafür, dass sich der Lauf der Welt im Vergleich zu seiner Zeit als Aktiver geändert hat. "Die Zeiten sind andere. Mädchen und Jungs sind heutzutage viel früher bereit. Man muss sie reden lassen und zuhören, was sie zu sagen haben", so der Finne. Jugendliche würden heutzutage viel schneller erwachsen - auch dank der Technologie, die sie pausenlos nutzen könnten.

"Sie steigen schnell in höhere Kategorien auf - im Sport, im Geschäftsleben, einfach überall. Das liegt an den Werkzeugen, die ihnen zur Verfügung stehen, um zu lernen und zu verstehen, was in der Welt vor sich geht." Häkkinen war bei seiner Formel-1-Premiere für Lotus im Jahr 1991 bereits 22 Jahre alt. Im aktuellen Formel-1-Starterfeld 2016 sind damit fünf Piloten jünger als der Finne bei seinem Debüt.

"Sie können sich heute so viele Informationen aus dem Internet beschaffen. Das Leben findet quasi auf der Überholspur statt", hat Häkkinen erkannt. Aber auch die Rennställe würden ihren Beitrag dazu leisten, dass immer mehr Talente - wie ganz aktuell Manor-Neuling Esteban Ocon - in jungen Jahren bereits den Sprung in die Formel 1 schaffen. "Die Teams sind viel organisierter als in der Vergangenheit. Es gibt mehr Führung, das ganze Konzept ist strukturierter", verweist er auf die Erfolge von Talentschuppen wie dem Red-Bull- oder Mercedes-Nachwuchsprogramm oder der Ferrari-Fahrerakademie.

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