• 29. Juli 2016 · 15:04 Uhr

Whiting: Freier Boxenfunk auch für Fans besser

Der freie Funkverkehr hat auch zur Folge, dass es wieder "Fahrer-Coaching" gibt - Für die Fans wird es transparenter, weil alles dem TV zur Verfügung steht

(Motorsport-Total.com) - Der Funkverkehr wurde in der Formel 1 immer weiter beschnitten. Auf der einen Seite durften die Fahrer zwar alles fragen, aber der Renningenieur durfte in vielen Dingen keine Auskunft mehr geben. Den Fernsehzuschauern ist in den vergangenen Rennen aufgefallen, dass immer weniger Funksprüche gesendet wurden. Auch in der offiziellen Formel-1-App, die noch im vergangenen Jahr deutlich mehr Funksprüche abspielte als es bei der TV-Übertragung der Fall war, wurde es immer ruhiger.

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Im Fernsehen sollten wieder interessantere Funksprüche zu hören sein Zoom Download

Dass nun die Einschränkungen beim Funkverkehr komplett gekippt wurden, soll vor allem auch den Fans zugute kommen. "Wir haben jetzt entschieden, dass wir es relaxter sehen und der gesamte Funkverkehr an die Fernsehregie übermittelt wird", sagt FIA-Rennleiter Charlie Whiting. "Damit erhalten die Fans bessere Inhalte." Ab Hockenheim sollte von den Fahrern wieder mehr zu hören sein. In den Freien Trainings am Freitag hatte sich allerdings merklich nicht viel verändert.

"Der Halter der kommerziellen Rechte ist der Meinung, dass man die Inhalte für die Fans verbessern kann. Ab sofort werden alle Funksprüche der Teams zur Verfügung gestellt", hält Whiting fest. Außerdem können die Teams wie bisher nicht einzelne Funksprüche ausblenden: "Bisher gab es Mute-Knöpfe, mit dem ein Team bestimmte Funksprüche ausblenden konnte. Jetzt müssen sie den kompletten Funkverkehr dem Fernsehen zur Verfügung stellen. Damit will man das Erlebnis für die Fans verbessern."

Fahrer-Coaching kehrt zurück

Da ab nun wieder alles gefunkt werden darf, wird auch das Fahrer-Coaching zurückkehren. Die Box darf dem Fahrer mitteilen, in welchem Sektor zum Beispiel der Teamkollege schneller ist. Oder ob man mehr "Lift and Coast" fahren soll, um Treibstoff zu sparen. Alle diese Dinge, weshalb man ursprünglich den Boxenfunk eingeschränkt hat, kehren nun zurück. Die Ausnahme ist die Aufwärmrunde, denn hier bleiben die Einschränkungen, damit die Fahrer die Starts selbst machen müssen. Geht die rote Ampel aus, darf alles gefunkt werden.

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Charlie Whiting befolgt die Order der Strategiegruppe bezüglich Funkverkehr Zoom Download

Kritiker, die wieder von "ferngesteuerten" Fahrern sprechen, müssen mit diesem Umstand leben. Rennleiter Whiting hat darauf keinen Einfluss. Die Liste mit verbotenen Funkanweisungen wurde auf Wunsch der Strategiegruppe eingeführt und jetzt eben wieder abgeschafft. "Meine Meinung darüber spielt eigentlich keine Rolle", winkt er ab und sieht Kritik an seiner Person beziehungsweise an den Entscheidungen der Rennkommissare, wie bei der Durchfahrtsstrafe gegen Jenson Button in Ungarn, unberechtigt.

Whiting sagt: "Als die Strategiegruppe entschieden hatte, dass zu viel gefunkt wird und es schlecht für den Sport ist, haben wir eine Liste herausgegeben, die das aufgeführt hat. Dann hat es geheißen, dass die Einschränkungen nicht zu weit gehen. Also haben wir uns um Details wie zum Beispiel die Kupplungshebel gekümmert. Anschließend war das Feedback, dass wir zu weit gegangen sind und es nicht gut ist."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner fordert, dass auch der Funkverkehr zwischen den Teams und Whiting freigegeben wird. Dabei wird zum Beispiel nach Informationen angefragt oder wenn ein Fahrer einen bestimmten Umstand auf der Strecke bemängelt. In so einem Fall war im Fahrerfunk zu hören, dass sich Charlie das ansehen wird. Den Funk zwischen Whiting und den Teams will der Brite aber nicht freigeben: "Nein. Zunächst haben wir uns auf den Funkverkehr zwischen Team und Fahrer konzentriert. Das würde zu weit gehen."

Die Aufhebung der Funkeinschränkungen wurde im Paddock positiv aufgenommen, schließlich ist es jetzt für alle Beteiligten deutlich einfacher. Warum entrümpelt man nicht das komplette Reglement und macht es viel einfacher? "Wo wir es können, versuchen wir die Regeln einfach zu gestalten", sagt Whiting, aber er kennt die Problematik der Formel 1: "Man darf aber nicht vergessen, dass die Regeln für manche kompliziert erscheinen, weil die Autos und der Sport sehr komplex sind. Wenn wir einfache Regeln machen, dann finden die Teams Schlupflöcher und sagen, dass etwas nicht im Reglement steht. Dann müssten die Rennkommissare von Fall zu Fall entscheiden."

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