• 20. Juli 2016 · 08:43 Uhr

Rennvorschau Budapest: Red Bulls große Stunde?

Selbst die silberne Konkurrenz fürchtet Red Bull in Budapest: Wer in Ungarn die besten Karten hat und wer am Sonntag zum Rekordsieger werden kann

(Motorsport-Total.com) - Nach einem Wochenende Durchschnaufpause nimmt die Formel 1 ihr Mammutprogramm vor der Sommerpause wieder auf. Am Sonntag findet in Budapest der 11. von 21 Saisonläufen 2016 statt, der mit einer spannenden Ausgangslage auf die Fans wartet. Nach seinem Sieg in Silverstone hat Lewis Hamilton nur noch einen Zähler Rückstand auf Nico Rosberg, der das Blatt vor dem Sommer wieder wenden muss.

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Red Bull konnte Mercedes schon in Silverstone mächtig ärgern Zoom Download

Allerdings ist das in Ungarn eine schwierige Aufgabe, denn der Hungaroring ist Hamilton-Land. Gewinnt der Brite auch in Budapest, hat er nicht nur fünf Siege in sechs Rennen eingefahren, er ist dann auch alleiniger Rekordhalter, was Siege auf der als Micky-Maus-Kurs verzeichneten Strecke angeht. Aktuell hält Hamilton bei vier Siegen, wie auch Michael Schumacher - fünf gelangen jedoch noch niemandem.

Nach den vergangenen Wochen reist der Brite zumindest mit viel Selbstvertrauen an. "Ich fühle mich noch immer wie im Rausch und möchte diesen Schwung in das kommende Rennwochenende mitnehmen", sagt er nach seinem Heimsieg in Silverstone. "Ich fühle mich vor Ungarn frisch, stark und zuversichtlich. Die Strecke hat meinem Stil aus irgendeinem Grund schon immer gelegen und ich genieße dort stets unglaubliche Unterstützung auf den Tribünen. Ich kann es kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen."

Rosberg benötigt Erfolgserlebnis

Doch auch Nico Rosberg brennt auf ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis. Der Deutsche hatte zuletzt zu häufig das teaminterne Nachsehen und will vor seinem Heimevent in Hockenheim am Wochenende danach noch einmal Selbstvertrauen tanken. "Das Duell mit Lewis ist in vollem Gange. Ich fühle mich selbst und auch im Auto großartig. Ich kann den nächsten Zweikampf zwischen uns in Budapest kaum noch erwarten", gibt er sich zumindest kämpferisch.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Ungarn

Allerdings ist der Hungaroring bislang absolut nicht die Strecke des Wiesbadeners gewesen. Gewinnen konnte Rosberg in Ungarn noch nie, und selbst das Podium konnte er auf dieser Strecke noch nicht erreichen. Mercedes erlebte in den vergangenen beiden Jahren zudem mit die schlechtesten Rennen in ihrer Saison, weil Pleiten, Pech und Pannen dazwischenkamen - die Konkurrenz schöpft Hoffnung.

Auf dem Papier ist Budapest nämlich nicht die beste Strecke für die Silberpfeile. Auf dem Hungaroring ist Motorleistung nicht so entscheidend, stattdessen kommen die Aerodynamik und vor allem der Abtrieb in den flüssigen Kurvenkombinationen zum Tragen. Das war in der Vergangenheit vor allem immer die Stärke von Red Bull, die daher an diesem Wochenende wieder zu den Favoriten zählen dürften.

Red Bull traditionell stark

"Der Red Bull funktioniert sehr gut auf Strecken, auf denen ein hoher Luftwiderstand kein so großer Nachteil wie auf anderen Streckentypen ist. Deshalb sind sie im Nassen und auf langsamen Strecken wie dem Hungaroring eine echte Gefahr", glaubt auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Wir müssen eine fehlerlose Leistung zeigen, wenn wir auch hier als Sieger hervorgehen wollen." Im Vorjahr schafften es Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo trotz einer verkorksten Saison auf das Podium, im Jahr davor sicherte sich der Australier zudem seinen zweiten Formel-1-Sieg.

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Im Vorjahr grüßten Kwjat, Vettel und Ricciardo vom Podest herunter Zoom Download

Nur eine Außenseiterrolle im Kampf um die Krone spielt möglicherweise Ferrari, obwohl Sebastian Vettel im Vorjahr ganz oben vom Podium grüßen durfte. Zuletzt in Silverstone hinkte man jedoch den eigenen hohen Erwartungen wieder einmal hinterher und sollte jetzt auf dem engen kurvigen Kurs das Nachsehen gegenüber den Bullen haben - von hinten droht allerdings wenig Gefahr.

Schärfste Verfolger der Spitze könnten vor allem Jenson Button und Fernando Alonso sein, die schon 2015 das mit Abstand beste Saisonergebnis für McLaren in der Puszta holten (die Plätze fünf und neun). Der schwächelnde Honda-Antrieb fällt auf dem Hungaroring nicht so sehr ins Gewicht, zudem sind die Mercedes-Kunden Williams und Force India in der jüngeren Ungarn-Vergangenheit von Debakel zu Debakel geschlittert.

Regen und Hitze im Wechsel?

Wichtig dürfte am Samstag vor allem die Qualifikation sein, die meist bereits die halbe Miete ist. Denn Überholen ist auf dem engen, verwinkelten Kurs ohne lange Geraden äußerst schwierig - auch wenn in den beiden Vorjahren äußerst turbulente Rennen stattfanden. Das könnte sich auch in diesem Jahr wiederholen, denn laut Wetterdienst 'UbiMet' nimmt das Regenrisiko im Laufe der Woche zu.

Speziell am Sonntag sind Regenschauer und Gewitter vorhergesagt, doch eine genaue Prognose lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeben. Fest steht nur, dass es im Rahmen des Budapest-Rennens wieder heiß werden wird, mit Temperaturen im Bereich von 30 Grad Celsius. Den nahegelegenen Wasserpark können sich die Fahrer aber maximal erst nach dem Rennen von innen ansehen.

Die hohen Temperaturen sorgen auch für eine hohe Belastung auf den Reifen. Zwar gibt es nicht so große Beschleunigungs- und Bremskräfte, doch die lateralen Kräfte sorgen für hohe Temperaturen in den Pneus, die durch die fehlenden Geraden nicht abkühlen können. Ein gutes Reifenmanagement ist daher trotz neuem Asphalt gefragt. Pirelli hat sich für die Zwischenvariante entschieden: Medium, Soft und Supersoft werden mit nach Ungarn gebracht.

Strategisch gibt es allerdings nur Unterschiede zwischen Soft und Supersoft, denn bis auf Nico Hülkenberg, Sergio Perez (beide Force India) und Esteban Gutierrez (Haas) haben alle Piloten nur den einen vorgeschriebenen Satz Medium im Gepäck. Ferrari setzt hingegen auf die weichste Taktik aller Teams: Neben dreimal Soft gibt es für Vettel und Kimi Räikkönen neunmal Supersoft - einmal mehr als Mercedes und zweimal mehr als Red Bull.

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