• 12. Juli 2016 · 08:57 Uhr

Räikkönen über Vertrag: "Schön, einige Leute zu enttäuschen"

Der "Iceman" ist froh, dass die Fragen über seine Zukunft aufhören und sich einige Leute ärgern, dass Ferrari weiterhin an ihm festhält - Verhandlungen ohne Manager

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen wird auch in der Formel-1-Saison 2017 den roten Rennanzug tragen. Ferrari gab unmittelbar vor dem Grand Prix von Großbritannien die Vertragsverlängerung bekannt. Nach zehn von 21 Rennen ist der Weltmeister von 2007 WM-Dritter und damit erster Verfolger des Silberpfeil-Duos. "Das macht es für mich jetzt etwas einfacher", kommentiert Räikkönen die Verlängerung um eine weitere Saison. "Die Leute hören jetzt auf, immer die gleichen Fragen zu stellen. Ich hätte den Vertrag nicht unterschrieben, wenn ich hier nicht glücklich wäre und nicht gut fahren würde."

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Zwischen 2007 und 2009 sowie seit 2014 fährt Kimi Räikkönen für Ferrari Zoom Download

Dass Ferrari weiterhin an dem 36-Jährigen festhält, rief gemischte Reaktionen hervor. Auf der einen Seite gibt es Befürworter, die Räikkönens derzeitige Leistung bestätigt sehen. Kritische Stimmen werfen Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene vor, dass er neben Sebastian Vettel ein junges Talent platzieren hätte können. Ex-Rennfahrer Martin Brundle hätte zum Beispiel gerne Carlos Sainz im Ferrari-Cockpit gesehen. Dem stimmt Mark Webber zu: "Absolut! Wenn Kimi nicht geblieben wäre, wäre er für Ferrari eine großartige Alternative gewesen."

Sainz wird auch im nächsten Jahr für Toro Rosso fahren, denn der Spanier ist langfristig an Red Bull gebunden. Genauso ist die Situation von Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Da Räikkönen fix ist, kann sich derzeit niemand in eine Position für eines der begehrtesten Cockpits in der Formel 1 bringen. "Ich bin natürlich sehr glücklich damit", sagt Räikkönen und fügt schmunzelnd hinzu: "Es ist mir auch eine Freude, einige enttäuschte Leute zu sehen!"

Webber lobt: Kimi macht das ganz gut

Aber verdient Räikkönen das Ferrari-Cockpit für eine weitere Saison? Seit er 2014 zurückgekehrt ist, hat er kein einziges Rennen gewonnen. Sieben Podestplätze in 48 Rennen sind eine magere Ausbeute. Aktuell liegt er aber vor Vettel in der Weltmeisterschaft. "Seb hatte einige Zuverlässigkeitsprobleme, das verzerrt den WM-Stand ein bisschen", hält Webber im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' dagegen. Trotzdem findet der Porsche-Werksfahrer auch Lob: "Aber Kimi macht sich ganz gut."

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In seiner zweiten Ferrari-Ära hat Kimi Räikkönen noch nicht gewonnen Zoom Download

Dass Räikkönen bisher nicht an die Erfolge seiner ersten Ferrari-Ära anknüpfen konnte, liegt in erster Linie am Auto. "Der Ferrari ist nicht konstant genug. Kimi und Sebastian haben damit zu kämpfen, denn das Auto geht nur dann wirklich gut, wenn die Bedingungen im perfekten Fenster sind", glaubt Webber. Vor allem zwischen den beiden Fahrern schwanken auch die Leistungen. "Auf einigen Strecken sind sie meilenweit entfernt", denkt Webber an Rennen wie Kanada.

Interessant ist die Tatsache, dass Räikkönen den neuen Vertrag ohne Manager ausverhandelt hat. "Kimi rief mich am Donnerstag an", berichtet sein Manager Steve Robertson der finnischen Zeitung 'Turun Sanomat'. "Er sagte mir, dass Ferrari mit ihm weitermachen will und fragte, ob seine Anwälte die Papierarbeit erledigen. Es passierte alles an einem Tag. Es waren in den Gesprächen nur wenige Schlüsselpersonen involviert."

Nun, da Räikkönen nicht mehr ständig den Fragen nach seiner Zukunft ausgesetzt ist, kann er sich ausschließlich auf seinen Job konzentrieren. "Sonst ändert sich nichts. Ich fahre die Rennen so wie immer. Es macht es aber einfacher für uns, dass wir uns nicht mehr mit diesen Dingen beschäftigen müssen", sagt der "Iceman" abschließend. "Im nächsten Jahr ist es mit den neuen Regeln eine andere Geschichte. Aber wir könnten generell mit Vertragsgesprächen am Ende des Jahres beginnen."

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