• 07. Juli 2016 · 19:35 Uhr

Force India rüstet auf alte Radaufhängung zurück

Downgrade bei Force India: Um den Reifenproblemen endlich Herr zu werden, wird wieder Radaufhängung von Saisonbeginn zum Einsatz kommen

(Motorsport-Total.com) - Die Reifennutzung war einst eine Domäne von Force India: Die Boliden des indisch-britischen Rennstalls waren jahrelang Maßstab hinsichtlich der Reifenschonung. 2016 ist alles ganz anders: "Wir eines der schlechtesten Teams beim Reifenverschleiß", nimmt Sergio Perez kein Blatt vor den Mund. Spätestens seit Nico Hülkenbergs Katastrophenrennen auf dem Red Bull Ring sind die Reifenprobleme nicht mehr wegzudiskutieren. Force India hofft, mit einem Downgrade wieder in die Spur zu kommen.

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Force India hofft, die Reifenprobleme mit einem Schritt zurück lösen zu können Zoom Download

Der Force India VJM09 unterscheidet sich von seinem Vorgänger darin, dass er besser aus engen Kurven herausbeschleunigt. Das hat Sergio Perez die starken Vorstellungen in Baku und Monaco ermöglicht. Allerdings kommt der Grip zu einem Preis: So ist Force India in schnellen Kurven nicht mehr so konkurrenzfähig wie noch vergangenes Jahr mit der B-Version des VJM08, der beim Großen Preis von Großbritannien debütierte. "Es ist vor allem eine Frage der Bodenfreiheit", erklärt Sergio Perez. Nur spielt diese wiederum mit der Radaufhängung zusammen.

Und in diesem Punkt scheint Force India in eine falsche Richtung entwickelt zu haben. Zwar ist die Aufhängung, die seit dem Europaauftakt zum Einsatz kommt, ein Fortschritt, allerdings nimmt das Gesamtkonzept des Fahrzeugs die Reifen mittlerweile zu hart ran. Eine Teilschuld wird dabei auch dem Frontflügel eingeräumt, der nicht mit dem Heck harmoniert. Deshalb erfolgt nun ein Doppelschlag: Ein neuer Flügel plus der Schritt bei der Hinterradaufhängung zurück auf den Stand vom Saisonauftakt. (Force India will in Silverstone wieder angreifen)

"Ich will daran glauben, dass die Aufhängung der Grund gewesen ist", hofft Perez. "Wir werden am Freitag einige verschiedene Teile ausprobieren und hoffentlich kann uns das die richtigen Antworten geben." In Silverstone spielt zudem der Wind eine große Rolle, was in der Vergangenheit besonders Force India zu schaffen gemacht hat.

Hülkenbergs Spielberg-Horror noch nicht gänzlich geklärt

Nico Hülkenbergs katastrophales Rennen in Österreich war aber nicht nur auf die Aufhängung und die Fahrzeugcharakteristik zurückzuführen. "Da ist eines zum anderen gekommen", sagt der Le-Mans-Sieger von 2015. "Noch verstehen wir das nicht zu 100 Prozent", gibt er zu, sagt aber auch, dass man Ideen im Team habe. Die Kombination der Faktoren, die zusammengekommen sind, lautet: Start aus der ersten Reihe, dadurch zwangsweises Überfahren des Autos in der Startphase und überholende Gegner. Anschließend ein Fahren "off sequence" mit vielen ÜBerholmanövern, wodurch der Reifenverschleiß wieder höher war.

Hülkenberg, der von zahlreichen Journalisten belagert wurde, erläutert: "Es ist schön, aus der ersten Reihe zu starten, aber nicht gut für das Rennen, wenn schnelle Autos einen überholen. Das kostet Reifenmaterial, ist nicht gut für die Rundenzeit und hat uns hinsichtlich der Strategie auf eine schlechte Bahn geworfen." Perez ergänzt: "Ich denke, Nico war in einer Position, in der er zu viel wollte. Als dann Fahrer ihn überholt haben, ging sein erster Reifensatz ein." Somit musste Hülkenberg früh stoppen. Damit war er auf einer Strategie, auf der er stets mit frischeren oder älteren Reifen als die Gegner unterwegs war.

Das hieß also: Entweder überholen oder überholt werden. Und jeder Zweikampf ruiniert die Reifen noch mehr. "Es wäre besser gewesen, wenn wir von dort gestartet wären, wo unser Auto vom Speed her hingepasst hätte, also Platz sieben oder acht", glaubt der Emmericher. "Auch das Safety-Car hat mich einiges gekostet, weil es eine Runde nach meinem Stopp rauskam. Und dann hatten wir jede Menge Graining." Warum es aber so schlimm wurde, wie es letztlich war, muss Force India noch klären. Einsetzende Bremsprobleme gaben Hülkenberg anschließend den Rest.

Gleiches gilt auch für Sergio Perez, der nach deinem Unfall ganz am Ende des Rennens den verlorenen Punkten stark hinterhertrauert: "Hätte ich nicht den Bremsdefekt gehabt, hätten wir vier Punkte geholt. Das wäre nicht schlecht gewesen, wenn man von Startplatz 16 kommt. Das ist sehr ärgerlich, denn wir hatten die Punkte in der Tasche. so was können wir uns nicht mehr leisten. Wir müssen jetzt jeden Punkt mitnehmen, den wir kriegen können."

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