• 13. Juni 2016 · 17:57 Uhr

Mutiger Sebastian Vettel: Ohne Risiko macht's keinen Spaß

Sebastian Vettel verteidigt seine ungestüme Fahrweise von Montreal und meint, dass es keinen Spaß macht, wenn man nicht nah an die Mauern fährt

(Motorsport-Total.com) - In Zeiten, in denen glamouröse, aber irgendwie auch aalglatte, Formel-1-Kurse den Kalender überspülen, ist Kanada eine angenehme Abwechslung. Auf der Ile Notre-Dame rückt die Formel-1-Welt noch (platzbedingt) enger zusammen. Der Circuit Gilles Villeneuve ist eine Traditionsstrecke, die bei Fahrern und Fans gleichermaßen beliebt ist, denn hier werden Fehler noch bestraft - zumindest häufiger als anderswo.

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Sebastian Vettel war in der letzten Schikane mehrfach im Abseits unterwegs Zoom Download

Sebastian Vettel musste das gestern beim Großen Preis von Kanada mehrere Male am eigenen Leib spüren. Nicht nur einmal fuhr der Ferrari-Pilot in der letzten Schikane geradeaus, sodass er von anwesenden Journalisten gefragt wurde, wie denn die Gripverhältnisse in der asphaltierten Auslaufzone seien und ob er schon die Ideallinie dadurch gefunden hätte. Schon in der allerersten Runde flog er dort in Führung liegend ab - windbedingt, wie er sagt.

Doch Vettel ist volles Risiko gegangen, nachdem er sich am Start in Führung setzen konnte. "Ich habe die ganze Runde alles versucht und bin nah an die Mauern herangefahren - in Kurve 4, in der letzten Kurve, und auch in Kurve 9", schildert der Deutsche. Im Nachhinein kann man sagen, dass der Heppenheimer zu viel Risiko eingegangen ist, weil ihm seine Fehler mehr Zeit gekostet haben, als er zuvor gewonnen hatte. Nummer sicher ist Vettel allerdings zu unterfordernd; der Ferrari-Pilot liebt das Risiko.

"Da und dort war ich extrem nahe an den Mauern. Ich war bereit, dieses Risiko einzugehen, denn wozu fahren wir Rennen, wenn wir immer einen Sicherheitsabstand lassen? Das ist langweilig", betont er nach dem Rennen. "Wir sind hier, um zu pushen, und du fühlst dich viel lebendiger, wenn du nahe an die Mauern ranfährst. Das ist sehr aufregend. Wenn du dann am Ende vorne bist, ohne die Mauer gestreift zu haben, fühlt es sich noch besser an."

Das Gefühl gibt es in Monaco und Kanada zuhauf, wenn es Vettel richtig macht. In Bahrain etwa ist es hingegen schwer, nah an irgendwelche Mauern heranzufahren, denn dann wäre er schon gefühlt kilometerweit durch die Wüste gefahren. Dort werden Fehler aber kaum bestraft, was den Nervenkitzel für die Piloten deutlich reduziert. In Kanada lauert die Gefahr jedoch in jeder Kurve - zumal wenn hinter einem Weltmeister Lewis Hamilton fährt.


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"Der hinter mir ist kein Witzbold. Lewis hat Druck gemacht nach seinem schlechten Start. Darauf wollte ich reagieren, also musste ich ein bisschen Risiko eingehen", verteidigt Vettel seine Herangehensweise. "Hier und da war es zu viel, aber wir wollten heute um jeden Preis gewinnen. Ist uns leider nicht gelungen." Am Ende war das aber vor allem der Taktik geschuldet, die Ferrari in Montreal in den Sand gesetzt hat.

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