• 06. Juni 2016 · 08:29 Uhr

Renault-Deal: Toro Rosso hofft auf Synergieeffekte mit Red Bull

Kostenloses Know-how und die Chance, sich in den Windschatten Adrian Neweys zu klemmen: Wie Toro Rosso profitieren will und warum Ferrari nicht trauert

(Motorsport-Total.com) - Seit Monaco ist klar: Renault wird in den kommenden zwei Jahren in der Formel 1 nicht nur Red Bull mit Antriebseinheiten versorgen, sondern auch die kleine Schwester Toro Rosso. Dabei war das italienische Team erst in diesem Jahr von Renault- auf Ferrari-Power umgestiegen. Für James Key, Technikchef bei Toro Rosso, ein logischer Schritt: "So können wir Überschneidungspunkte viel besser nutzen."

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Neben Red Bull wird ab 2017 auch Toro Rosso von Renault-Motoren angetrieben Zoom Download

Mit dem Deal wird sich für die Juniortruppe die Verbindung zu Red Bull wieder intensiveren, nachdem es aus Faenza zuletzt hieß, man habe "keine Ahnung", was in Milton Keynes passiere. Während Toro Rosso in diesem Jahr mit Ferrari-Antrieben auf dem Entwicklungsstand von 2015 fährt, sieht der neue Vertrag mit Renault aktuelles Material vor. "Wir haben uns damals von Renault getrennt, weil wir nicht wussten, wie es weitergehen würde", erklärt Key. "Die Probleme gibt es jetzt nicht mehr. Renault hat wirklich die Kurve gekriegt."

Man kehre mit viel mehr Vertrauen in die Zusammenarbeit zurück. Zuverlässigkeit und Leistung hätten sich verbessert, lobt Key die Fortschritte bei Renault. Darauf aufbauend wolle man Synergieeffekte mit Red Bull nutzen: "Wenn es um Technologien geht, die mit der Antriebseinheit zu tun haben, gibt es viele Überschneidungen. Wir können Erfahrungen austauschen und wirklich teilen - nicht hinzukaufen."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Monaco


Getriebe, Benzinzufuhr, Hydraulik: Hier stellt sich Key eine enge Zusammenarbeit mit Red Bull vor: "Wenn wir die beste Lösung für beide Teams diskutieren, ist das einfach sinnvoll. Natürlich darf es keine unserer Leistungen negativ beeinflussen. Aber es erlaubt uns auch, Kosten zu sparen", betont der Technikchef der Scuderia die Vorteile. Dass man sich gegenseitig das Wasser abgräbt, glaubt er nicht: "Das meiste wird keine Performance-Unterschiede betreffen."

Auch über eine gemeinsame Nutzung des teameigenen Windkanals in Milton Keynes sei bereits nachgedacht worden. Doch Key, dessen Mannschaft sich aktuell im unweit gelegenen Bicester eingemietet hat, wiegelt ab: "Wir tragen lediglich die Kosten, um die Anlage zu betreiben und unsere Teile zu testen. Da ist das Potenzial, Kosten zu sparen, nicht so hoch, und wir würden im Vergleich an Flexibilität verlieren", so der Ingenieur.

Mit Blick auf die Reglementnovelle 2017 könnten sich jedoch andere Perspektive ergeben. Key bleibt unverbindlich: "Wenn die Aero-Regeln weiter verschärft werden, könnte man zu einem Windkanal wechseln. Aber momentan würden wir uns damit selbst beschränken." Mit Renault werde man sich in den nächsten Wochen zu Gesprächeb treffen, verrät Key - und zwar getrennt von Red Bull. "Wir haben schließlich einiges aufzuholen", spielt er auf die einjährige Pause an.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sieht den Verlust von Toro Rosso als Kunde indes gelassen: "Wir haben auch noch Haas und Sauber und werden Gespräche führen", sagt er nach dem Verlust des zweiten zahlenden Partners binnen weniger Monate, schließlich hatte sich im Winter schon Manor in Richtung Mercedes verabschiedet. Trost für Ferrari: Sowohl der US-Neuling als auch der Rennstall aus der Schweiz sind mit Material auf dem aktuellen Entwicklungsstand unterwegs.

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