• 21. Mai 2016 · 17:55 Uhr

Villeneuve: Rosberg am Crash "zu 100 Prozent schuld"

Am Mercedes-Unfall in der ersten Runde von Barcelona scheiden sich die Geister - Ex-Formel-1-Fahrer Jacques Villeneuve bricht eine Lanze für Lewis Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Auch eine Woche nach dem folgenschweren Unfall zwischen den Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton sind die Wogen längst nicht geglättet. Zwar sprachen die Rennkommissare beide Piloten frei, weder dem WM-Führenden Rosberg noch seinem Teamkollegen Hamilton drohen Sanktionen. Dennoch spaltet der Vorfall Fans und Experten weiterhin gleichermaßen. Nun nimmt Ex-Formel-1-Fahrer Jacques Villeneuve Hamilton in Schutz und stellt Rosberg an den Pranger.

"So etwas hast du in den 80er Jahren nie gesehen, weil sie sich sonst umgebracht hätten. Jetzt denken die Fahrer, sie seien in einem Videospiel", kritisiert der 45-Jährige gegenüber "The Mirror". Obwohl Hamilton sich nach dem Unfall sofort bei Mercedes und seinem Teamkollegen entschuldigte, sieht Villeneuve den Fehler eindeutig bei Rosberg: "Man könnte fragen, ob Lewis so aggressiv hätte sein müssen. Aber wenn man jemandem die Schuld geben will, dann zu 100 Prozent Nico."

Rosberg habe sich bewegt, als Hamilton sein Manöver schon gesetzt hatte. "So etwas macht man nicht", wütet Villeneuve. "Es ist das Gefährlichste, was du in einem Rennen tun kannst - und das Unfairste." Ähnlich hatte sich 'Sky'-Experte Marc Surer kurz nach dem Unfall geäußert: "Wenn er (Lewis Hamilton) daneben ist, dann darf er (Nico Rosberg; Anm. d. R.) die Tür nicht mehr zumachen", erklärte der Schweizer und ergänzte: "Es ist schon brutal, was er da macht." So sah es auch Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle.

Niki Lauda hingegen kanzelte Hamiltons Angriff in der ersten Runde als "vollkommen sinnlos" ab. "Lewis hätte es dort nie probieren dürfen", ärgerte er sich im Interview mit RTL. Rosberg habe seine Position lediglich verteidigt - sein gutes Recht als Führender. Doch genau hier hakt Villeneuve ein: "Nico hat Lewis im Spiegel gesehen und ihn ins Gras gedrängt", analysiert der Formel-1-Weltmeister von 1997. "Er hat zu lange gewartet. Er hätte aus der Kurve herauskommen und direkt nach innen gehen sollen satt zu warten, bis Lewis seine Aktion startet", urteilt er weiter.

Für Villeneuve ist die Sachlage damit klar: Rosberg sei "zu 100 Prozent" im Unrecht gewesen. Tatsächlich war der Deutsche auf den ersten Metern in Barcelona jedoch mit einem falschen Motorensetting unterwegs, weshalb er nach Kurve 3 an Leistung verlor. Hamilton erkannte sein Problem und wollte es sich zunutze machen. Am Ende landeten beide im Kies. Ob der Unfall auch ohne Rosbergs Leistungsverlust passiert wäre, bleibt indes fraglich. Villeneuve spricht trotz aller Umstände Hamilton frei: "Was hätte Lewis anders machen können?"

Der wiederum begrüßte die Entscheidung seines Teams, trotz des viel diskutierten Unfalls beim Großen Preis von Spanien auf eine Stallorder zu verzichten. "Gut, dass wir weiter Rennen fahren können und wir werden es auch tun", kommentiert Hamilton. Zuvor hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff beschwichtigt: "Wir lassen sie weiter frei fahren. Es waren unglückliche Umstände, die dazu geführt haben, dass wir als Team gebeutelt waren. Es war kein Unfall, der von beiden Seiten hätte vermieden werden können."

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