• 21. Mai 2016 · 07:57 Uhr

Red-Bull-Motoren 2017: Die Hintertür zu Honda steht offen

Ein neuer Deal mit Renault sei "nicht definitiv", sagt Helmut Marko - Wie Red Bull dank neuer Regeln einen Kundendeal mit den Japanern erzwingen könnte

(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist nicht weiter besorgt, dass sich die jüngste Zitterpartie um die Fortsetzung des Formel-1-Engagements wegen eines fehlenden Antriebspartners wiederholen könnte. Abhilfe schaffen soll ein neues Motorenreglement mit der Möglichkeit einer erzwungenen Zuteilung eines V6-Hybriden an einen Kunden, das die FIA kürzlich vorstellte. "Es gibt jetzt eine klare Regelung", erklärt Red-Bull-Berater Helmut Marko gegenüber 'Motorsport-Total.com' und sieht sein Team in komfortabler Situation.

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Red Bull und Renault verhandeln derzeit, Helmut Marko hat ein Druckmittel Zoom Download

Bestätigen, dass die Österreicher 2017 mit Renault zusammenspannen werden - auch unter einem anderen Label wie TAG Heuer -, will Marko nicht: "Das würde ich nicht so definitiv sehen", bremst er nach dem Bekanntwerden einer als "Formsache" beschriebenen Vertragsverlängerung und einer angeblichen Ankündigung des Deals bei der FIA. Denn Red Bull sitzt jetzt am längeren Hebel: "Angenehm, dass wir bei Verhandlungen wissen, dass wir eine Alternative haben."

Diese Alternative heißt Honda, auch wenn das Exklusivpartner McLaren nicht schmecken dürfte. Zumindest, sofern die Japaner mit ihrem kränkelnden Triebwerk Fortschritte verzeichnen. Denn wenn sich Red Bull mit Renault nicht einigt und die FIA um einen Antrieb bittet, müssten die Regelhüter Honda als Hersteller mit den wenigsten Kunden zur Belieferung verdonnern - und das zu einem günstigeren Fixpreis. "Das ist durchaus möglich", unterstreicht Marko.

Seitens Honda dementiert man das nicht direkt: "Wir führen keine konkreten Verhandlungen, aber es gibt Gespräche mit einigen Teams", sagt Yusuke Hasegawa, Direktor des Formel-1-Projekts der Japaner. "Ich denke, wir haben eine Verpflichtung, etwas zur Formel-1-Geselschaft beizutragen. Also bereiten wir unsere Ressourcen vor. Aber wir sind noch nicht stark genug, mehrere Teams zu beliefern."


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Die neuen Aerodynamik-Bestimmungen 2017 erachtet Marko als Chance für Milton Keynes, wo man auf Stardesigner Adrian Newey setzt: "Wenn neue Regeln kommen, kann ein Team einen goldenen Schuss haben. Aber in der Regel ist es so, dass diejenigen, die eine gute Entwicklungsmannschaft haben, vorne liegen. Und dieser Vorsprung ein oder zwei Jahre hält", meint er. Er rechnet auch mit Mercedes und Ferrari: "Es sind wieder die großen Teams, die die besten Lösungen bringen."

Dennoch: Das Prozedere bei der Formel-1-Regelfindung und auch bei der geplanten Angleichung der Antriebsleistung (die mehrheitlich der Strategiegruppe obliegt) schmeckt ihm nicht: "Das Prozedere ist falsch", hadert Marko und sucht Vorbilder in der Motorradszene, wo es noch einen Bernie Ecclestone in alter Facon gäbe: "Wenn Sie sich die MotoGP anschauen: Da gibt es Carmelo Ezpeleta, der entscheidet und die Motorleistung reguliert", so Marko. "Es ist schade, wenn die Teams dazwischen und nicht in der Lage sind, die Sache um des Sportes Willen zu beurteilen."

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