Alles auf die Zukunft: Renault sucht "nächsten Alonso"
Beim Renault-Werksteam setzt man auf langfristige Arbeit und will einen eigenen Fahrer zum künftigen Weltmeister aufbauen - Fernando Alonso als Vorbild
(Motorsport-Total.com) - Von Siegen oder dem Kampf um den WM-Titel kann man bei Renault-Team nur träumen. Nach dem Comeback als Werksteam steht bei den Gelben in diesem Jahr eine Übergangssaison an. Bitter: Schon ein siebter Platz und sechs WM-Zähler wie zuletzt von Kevin Magnussen beim Russland-Grand-Prix in Sotschi werden als Erfolg gewertet. Dennoch lässt man die Köpfe nicht hängen und disponiert um: Statt kurzfristiger Erfolge steht nun eben zunächst langfristige Aufbauarbeit an.
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Kevin Magnussen kann mit Renault derzeit höchstens um ein paar WM-Punkte kämpfen Zoom Download
Große Ziele will Renault nicht aus den Augen verlieren. Und so feile man an einem auf vier oder fünf Jahre, wie Rennleiter Frederic Vasseur 'Championat.com' verrät: "Das Beste momentan ist, jetzt einen Fahrer zu finden, der - sagen wir - 2020 und 2021 Weltmeister werden kann." Bei den Franzosen setzt man also auf die Zukunft statt darauf, jetzt die großen Stars zu verheizen. Wohl wissend, dass für die Piloten Magnussen und Jolyon Palmer der WM-Titel derzeit in weiter Ferne ist. Für den Dänen auch eine dicke Brieftasche.
"Dennoch müssen wir jetzt mit dieser Arbeit beginnen: Wenn man sich die Vergangenheit ansieht, muss uns das gelingen, was Red Bull mit Vettel geschafft hat, Renault mit Alonso oder Benetton mit Schumacher", unterstreicht Vasseur. Was er meint: Im Jahr 2002 wechselte der erst 20-jährige Fernando Alonso von Minardi als Testfahrer zu Renault. Der Spanier konnte sic unter der Ägide des damaligen Teamchefs Flavio Briatore weiterentwickeln - der Beginn einer großen Erfolgsstory.
Magnussen, Palmer, Ocon und Sirotkin kämpfen um Cockpits
Neben den aktuellen Piloten Magnussen und Palmer, die mit 23 beziehungsweise 25 Jahren auch noch jung sind, hat Renault zwei weitere heiße Eisen für die Zukunft im Feuer. Der französische Testfahrer Esteban Ocon (19 Jahre) wird hochgehandelt und stellte sein Können im vergangenen Jahr als GP3-Meister unter Beweis. Russe Sergei Sirotkin (20) verfügt neben Talent auch über eine üppige Mitgift einer Großbank - er weiß die Moskauer SMP-Bank hinter sich, die den jungen Rennfahrer fördert. Als Teil des Renault-Aufbauplans absolvieren sowohl Ocon als auch Sirotkin bereits in diesem Jahr Freitagseinsätze für das französische Formel-1-Werksteam.