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Der König der Bubis: Als Toro-Rosso-Fahrer Max Verstappen am 15. März 2015 in den Grand Prix von Australien startete, war er mit 17 Jahren und 166 Tagen der mit Abstand jüngste Formel-1-Pilot aller Zeiten - allerdings nicht der erste Teenager. Wer seine Grünschnabel-Vorgänger sind und ob ihnen ihr früher Einstieg in die Königsklasse einen Vorteil brachte, erörtern wir im Folgenden.
#9: Eddie Cheever. Da der im amerikanischen Phoenix geborene Cheever in Italien aufwuchs, zog es den späteren ChampCar- und IndyCar-Fahrer, sowie Indy-500-Gewinner zunächst in den europäischen Formelsport und folgerichtig dann auch in die Formel 1. Und das sogar ziemlich früh: Schon mit 20 Jahren und 53 Tagen gab er 1978 sein Debüt beim Grand Prix von Südafrika. Und seine Königsklassen-Karriere sollte elf Jahre andauern. Dabei fuhr er 132 Rennen, stand neunmal auf dem Podium und erzielte 1983 mit Rang sechs sein bestes Saison-Gesamtergebnis.
#8: Jenson Button. Unter den aktuellen Fahrern kristallisiert sich ein Pilot raus, dem seine Erfahrung, Abgeklärtheit und Gelassenheit aus 16 Jahren Formel 1 anzusehen ist. Ganz anders wirkte Button noch am 12. März 2000, als er mit 20 Jahren und 53 Tagen seinen ersten Grand Prix fuhr. Damals noch der kesse Newcomer bei Williams, entwickelte er sich über seine vermeintliche Playboy-Zeit bei Renault nach mittlerweile 266 Rennen und seinem WM-Titel 2009 zum Gentleman im Fahrerlager. 2016 startet er in seine 17. Saison und ist gemeinsam mit Alonso das Gesicht der bisherigen McLaren-Honda-Ära.
#7: Sebastian Vettel. Von der frühen Red-Bull-Förderung kann ein gewisser viermaliger Weltmeister ein Lied singen. 2007 setzte BMW-Sauber einen Milchbubi aus Heppenheim ins Auto, der bei seinem ersten Start in den USA gerade einmal 19 Jahre und 349 Tage alt war. Doch Sebastian Vettel wurde bekanntermaßen zum Vorbild aller Brausegeförderten. Denn auch ihm gelang der Aufstieg zu Red Bull, wo er eine vier Jahre andauernde Dominanz-Ära anführte. Nachdem der ehemalige Zahnspangenträger Neugeschichte schreiben konnte, hat er sich nun aber der Tradition bei Ferrari verschrieben.
#6: Daniil Kwjat. Bevor der Formel-1-Nachwuchs Max-Verstappen-Ausmaße annahm, sorgte 2014 erst einmal Daniil Kwjat für Aufsehen. Der russische Durchstarter hatte im Formelsport gerade erst begonnen, sich einen Namen zu machen, da winkte ihm Red Bull schon mit einem Stammcockpit bei Toro Rosso. Mit 19 Jahren und 324 Tagen durfte er bereits in Melbourne an den Start gehen. Nur ein Jahr später wurde der Junior schon zum Senior und stieg 2015 in den Red Bull, um kurz darauf wieder degradiert zu werden.
#5: Chris Amon war 19 Jahre und 324 Jahre alt, als er 1963 erstmals für Parnell an den Start ging. Er blieb der Formel 1 13 Jahre lang erhalten und fuhr dabei für elf Teams - unter anderen für Ferrari, March und Tyrrell. Er galt durchaus als großes Talent, hatte aber stets einen Begleiter: das Pech! Das Unglück, das ihn im Laufe seiner Karriere ereilte, waren seinem Konkurrenten Graham Hill einst einen flotten Spruch wert: Der Neuseeländer hätte so viel Pech gehabt, dass die Menschen sogar mit dem Sterben aufhören würden, falls er sich als Beerdigungsunternehmer selbstständig machen würde. Sein größter Erfolg war ein gesamtfünfter Platz in der Saison 1967.
#4: Esteban Tueros Formel-1-Ausflug war weniger erfolgreich. Der Argentinier fuhr 1998 für eine Saison im Minardi, fiel dabei aber bei zwölf von 16 Rennen aus und erzielte mit Platz acht beim Grand Prix von San Marino sein bestes Ergebnis. Bei seinem ersten Rennen war er 19 Jahre und 320 Tage alt. Nach seiner Königsklassen-Erfahrung versuchte sich der Argentinier noch im Tourenwagensport, erregte jedoch keine Aufmerksamkeit mehr.
#3: Fernando Alonso. Heute zählt er zu den erfahrensten und ältesten Piloten im aktuellen Feld, damals hatte er gerade erst auspubertiert, als sich erstmals mit den Großen maß: Fernando Alonso startete 2001 im Alter von 19 Jahren und 218 Tagen für Minardi in Melbourne. Fünf Teamwechsel und zwei WM-Titel später kann der Asturier seinen frühen Karriereschritt wohl als Erfolg bezeichnen, auch wenn er noch lange nicht genug hat und zukünftig wieder mit McLaren auf Titeljagd gehen will.
#2: Ricardo Rodriguez. Der zweitjüngste Formel-1-Einsteiger war bisher Ricardo Rodriguez, der diese Errungenschaft bereite 1961 schaffte. Der Mexikaner startete beim Grand Prix von Italien im Alter von 19 Jahren und 208 Tagen, fuhr für Ferrari allerdings bis 1962 nur fünf Rennen. Beim damals ersten Rennen in Mexiko, das 1962 noch nicht in die Weltmeisterschaftswertung zählte, verunglückte Rodriguez allerdings bereits im Alter von nur 20 Jahren tödlich im Training.
#1: Jaime Alguersuari. Der bis zum Saisonstart 2015 amtierende Früheste der Früheinsteiger war bei seinem ersten Formel-1-Rennen 2009 in Ungarn genau 19 Jahre und 125 Tage alt, und damit schon ganze zwei Lenze gereifter als Verstappen. Jaime Alguersuari stieg, ebenfalls bei Toro Rosso, zu Mitte der Saison als Ersatz für Sebastien Bourdais ein. Mit 21 Jahren und 249 Tagen war seine Königsklassen-Karriere allerdings schon wieder vorbei. Nach nur zweieinhalb eher mäßig erfolgreichen Saisons musste er sein Cockpit räumen. Nach einer Saison in der Formel E beendete er im Alter von nur 25 Jahren seine Karriere, um sich seinem Hobby als DJ zu widmen.
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat seine Beförderung zu Red Bull mit Begeisterung zur Kenntnis genommen. Wie der Niederländer am Donnerstag auf seiner Webseite wissen lässt, überwältige ihn die Entwicklung seiner Formel-1-Laufbahn, die erst vor einem Jahr und zwei Monate respektive vor 23 Grand Prix begann. "Es ist der nächste Schritt in meiner bisher relativ kurzen Karriere und eine wahnsinnige Gelegenheit", schreibt Verstappen, der mit 18 Jahren noch immer der jüngste Pilot des Feldes ist.
Verstappen nennt Ross und Reiter, wenn es um die treibende Kraft hinter der Rochade mit Daniil Kwjat geht. "Ich will Red Bull und Dr. Helmut Marko dafür danken, so viel Vertrauen in mich zu haben", sagt er in Richtung seines Förderers, der für den Russen zum Scharfrichter wurde.
Verstappen will von seinem Aufstieg zum früheren Weltmeistertruppe, wo er mit Größen wie dem Deisgnguru Adrian Newey zusammenarbeiten wird, profitieren: "Von so einem Topteam kann ich noch eine Menge lernen. Ich freue mich auch darauf, mit einem so erfahrenen Teamkollegen wie Daniel Ricciardo arbeiten." Nebenwirkung: Der mediale Druck auf Verstappen wird weiter steigen.
Er bestieg bereits am Donnerstagvormittag einen Flieger nach Großbritannien, um sich in Milton Keynes in den Simulator zu setzen. "Wir werden alles tun, um mich so gut es geht auf die ersten Runden im RB12 vorzubereiten", unterstreicht er mit Blick auf sein Debüt in Barcelona und reibt sich die Hände. "Ich kann es nicht abwarten, bis dieser ganz spezielle Moment Wirklichkeit wird."
Verstappen hat nicht vergessen, wem sein Blitzaufstieg geschuldet ist: "Für ihre harte Arbeit kann ich allen bei Toro Rosso gar nicht genug danken", erklärt er in Richtung der Mannschaft, mit der seine Formel-1-Premiere feierte. "Jeder in der Fabrik in Faenza, ganz speziell Franz Tost (Toro-Rosso-Teamchef; Anm. d. Red.), haben enorm dazu beigetragen, dass ich in meiner Karriere so weit gekommen bin."