• 29. April 2016 · 11:08 Uhr

Red-Bull-Cockpitschutz: Premiere für die Windschutzscheibe

Daniel Ricciardo fährt im ersten Freien Training der Formel 1 in Sotschi erstmals mit einer Windschutzscheibe: Über Geschmack lässt sich streiten

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat auf der Suche nach mehr Schutz für die Köpfe der Fahrer einen weiteren Schritt unternommen. Im ersten Freien Training zum Grand Prix 2016 in Russland fuhr Daniel Ricciardo einen ersten kurzen Versuch mit einer Windschutzscheibe an seinem Red Bull. Das Konstrukt, das von vielen Beobachtern für ästhetischer gehalten wird als das von Ferrari getestete "Halo"-System, soll starken Belastungen durch aufprallende Gegenstände widerstehen.

Foto zur News: Red-Bull-Cockpitschutz: Premiere für die Windschutzscheibe

Daniel Ricciardo spulte erste Kilometer mit der neuen Windschutzscheibe ab Zoom Download

"Wir wollten einfach schauen, ob es etwas gibt, das ähnlich viel Sicherheit bietet wie 'Halo', aber eben etwas eleganter ist", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf 'Sky Sports F1' die Hintergründe des Versuchs am Freitag. "Bis es wirklich eingeführt wird, ist es natürlich noch nicht komplett final definiert. Wir nutzen die Chance, um hier erstmals im fahrenden Betrieb einige Erkenntnisse zu gewinnen." Daniel Ricciardo zeigte sich nach seiner Probefahrt zufrieden - auch mit dem Ausblick aus dem Cockpit.

Beide Red-Bull-Piloten hatten die Sicht bis dorthin nur im stehenden Fahrzeug ausprobiert - beide äußerten sich positiv. Der Clou: Die Piloten können das Fahrzeug verlassen, ohne die Konstruktion abnehmen zu müssen. "Es behindert fast gar nicht", so Ricciardo vor seinem ersten Testlauf. "In anderen Serien wird auch mit Windschutzscheiben gefahren. Man kann Belüftungskanäle einbauen und auch Abreißfolien aufbringen. Diese Dinge kann man machen", schildert Horner. In den kommenden zwei Monaten muss eine Entscheidung fallen, ob das System ab 2017 kommen soll.


Red-Bull-Windschutzscheibentest: Reifen

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Was mit dem neuen Cockpitschutz passiert, wenn bei einem Tempo von 225 km/h ein herumfliegender Reifen auftrifft Weitere Formel-1-Videos

"Bezüglich der Sicherheit erfüllt es alle Vorgaben", betont der Red-Bull-Teamchef. An der Entwicklung war unter anderem Topdesigner Adrian Newey beteiligt. "Umgesetzt haben es dann aber Rob Marshall und seine Designcrew", erklärt Horner. Red Bull hatte am Morgen zwei Videos veröffentlicht, die das System bei entsprechenden Belastungstests darstellen. Die Cockpitscheibe wurde mit einem 225 km/h schnellen Formel-1-Rad beschossen, im zweiten Versuch mit einem kleinen 230 km/h schnellen Teil mit einem Gewicht von einem Kilogramm.


Red-Bull-Windschutzscheibentest: Trümmerteile

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So werden herumfliegende Teile von bis zu einem Kilo bei Geschwindigkeiten von 230 km/h abgeleitet Weitere Formel-1-Videos

"Ich denke, die Videos zeigen recht deutlich, was die Scheibe aushalten kann. Garantien gibt es natürlich nie, aber mit einer solchen Konstruktion gibt es bestimmt im Falle eines Falles erhöhte Überlebenschancen", sagt Horner. Die Lösung des ehemaligen Weltmeisterteams kommt vielerorts besser an als 'Halo', ganz unumstritten ist das System dennoch nicht - Geschmackssache.

"Ich unterstütze dieses generelle Programm, aber ich finde, es sieht ziemlich hässlich aus - zumindest diese spezielle Lösung", kann sich Mercedes-Technikchef Paddy Lowe mit der aktuellen Variante der Windschutzscheibe noch nicht so recht anfreunden. Der Brite gegenüber 'Sky Sports F1' weiter: "Daran muss noch weiter gearbeitet werden. Wir arbeiten auch an einem eigenen Konzept noch weiter." Auch Weltmeister Lewis Hamilton hatte das Red-Bull-System für hässlich erklärt. Im Betrieb erzeugte das Bauteil ungewöhnliche Geräusche aufgrund des Fahrtwindes.

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