• 28. April 2016 · 21:28 Uhr

Hamilton rügt Regeln 2017: "Für die Fans wird nichts besser"

Auch Vettel befürchtet, dass Überholen kaum noch möglich sein wird - Rosberg sieht Piloten trotz Ohrfeige stärker beteiligt - Wettbewerbsvorteil für McLaren?

(Motorsport-Total.com) - Die Piloten müssten wegen des Beschlusses der Formel-1-Kommission, zur Saison 2017 neue Regeln zur Aerodynamik einzuführen, auf die Barrikaden gehen. Pustekuchen! Obwohl sich die Fahrergewerkschaft GPDA und die nicht organisierten Aktiven gegen einen McLaren-Vorschlag stemmten, regt sich vor dem Russland-Grand-Prix' nur leise Kritik an der Entscheidung. Noch am deutlichsten wird Lewis Hamilton, der offenbar Druck spürt: "Ich muss vorsichtig sein mit dem, was ich sage."

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Lewis Hamilton ist skeptisch: Er befürchtet die große Langeweile ab 2017 Zoom Download

Der Weltmeister erklärt zwar, weiter zu seiner Meinung zu stehen: "Es hat sich gar nichts geändert", sagt Hamilton auf seine flammende Warnung vor einigen Wochen angesprochen und unterstreicht: "Es ist nicht richtig. Die Veränderungen werden kaum einen Unterschied machen." Er hat weiter die Befürchtung, dass breitere und tiefere Autos die Rundenzeiten zwar purzeln ließen, dadurch aber nicht mehr Action auf die TV-Bildschirm gezaubert würde. Sebastian Vettel schlägt in die gleiche Kerbe.

Sein Dilemma: Der Ferrari-Star liebäugelt mit Autos, die Grenzen des physikalisch Machbaren ausreizen, er will aber auch Überholen können: "Was die Rundenzeiten angeht, sind wir nicht langsam. Aber was das Fahrgefühl angeht, haben einige von uns ein schnelleres Auto gefahren", meint Vettel mit Blick auf die Boliden früherer Jahre, in denen auch Jenson Button Platz nahm. "V10-Motoren, viel Abtrieb und ein Reifenkrieg", schwärmt er von Vorzügen, die die Königsklasse 2004 bot.


Fotostrecke: Die zehn denkwürdigsten F1-Regeländerungen

Button erkennt jedoch an, dass in der Formel 1 zunehmend die Technologie im Mittelpunkt steht: "Das Racing war wohl besser und es hat mehr Spaß gemacht, aber die Welt hat sich weitergedreht." Diese Entwicklung fordert ihren Tribut. Vettel scheinen schon die nächsten Autoprozessionen auf der Rennstrecke vor dem inneren Auge zu erscheinen: "Ich glaube, die Befürchtungen sind, dass der gewünschte Effekt nicht erzielt wird. Überholen wird eventuell nicht besser", stimmt er Hamilton zu.

Dabei wünscht sich auch der Mercedes-Star wieder mehr Chancen, der Konkurrenz das Heck zu zeigen. Die Techniker in Brackley scheinen ihm diesbezüglich aber wenig Hoffnung gemacht zu haben: "Hoffentlich behalten wir nicht Recht, aber die Ingenieure wissen, was passieren wird." Hat sich die Formel 1 in einer Sackgasse verfahren und findet den Rückwärtsgang nicht? "Jetzt müssen wir drei Jahre dabei bleiben und für die Fans wird nichts besser", unkt Hamilton mit Blick auf die nahe Zukunft.


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Trotzdem: Von einem Aufstand ist die Königsklasse Galaxien entfernt. Nico Rosberg glaubt sogar, dass die Piloten ihren politischen Einfluss gemehrt hätten: "Die FIA will jetzt unsere Meinung hören und ordnet Meetings an. Wir sind mehr und mehr beteiligt", so der Deutsche nach einer Entscheidung, die sich als Ohrfeige interpretieren lässt. Mit seinen Bedenken bezüglich des Reglements hält aber auch er nicht hinter dem Berg: "Wir können es jetzt nur akzeptieren und auf eine Überraschung hoffen - dass wir die Autos lieben und es uns noch mehr Spaß macht."

Es ließe sich hinzufügen, dass Rosberg wohl auch die Daumen drückt, dass Mercedes weiter das beste Auto baut. Denn Daniil Kwjat dünkt, dass der Urheber der Regeln - namentlich McLaren - sich einen sportlichen Vorteil erschleicht: "2014 wusste noch jeder, wie das Reglement aussehen wird. Jetzt könnten einige besser vorbereitet sein", meint der Red-Bull-Pilot, hofft jedoch auf "coole" Autos und "krasse Geschwindigkeiten". Esteban Gutierrez glaubt an "spektakuläre Boliden". Und Jenson Button ist sich sicher, dass 2004 nicht so weit zurückliegt: "Die Formel 1 kann noch so gut sein wie damals."

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