• 24. April 2016 · 08:34 Uhr

Der amerikanische Traum: So will Haas weiter punkten

Zwar erhielt Haas nach seinem Sensationsdebüt in der Formel 1 2016 zuletzt einen Dämpfer, doch das Team ist sich sicher: Der Punkteregen ist nicht vorbei

(Motorsport-Total.com) - 18 WM-Punkte nach drei Saisonrennen: Damit überraschte Formel-1-Neuling Haas in der noch jungen Formel-1-Saison 2016 sich selbst und die Konkurrenz gleichermaßen. Zwar endete der Höhenflug mit Rang sechs und fünf in den ersten beiden Rennen beim Großen Preis von China, wo Romain Grosjean und Esteban Gutierrez nur auf Platz 14 und 19 landeten. Dafür brachte das amerikanische Team erstmals beide Piloten ins Ziel. Gutierrez hatte die schwarz-weiß karierte Flagge bis dahin noch nicht gesehen.

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Formel-1-Neuling Haas ist sich sicher, das Mittelfeld weiter aufmischen zu können Zoom Download

"Das war gut für uns, denn bislang hatten wir den Luxus, dass sich das ganze Team auf ein Auto konzentrieren konnte", erklärte Teamchef Günther Steiner nach dem Rennen. Deswegen seien die ersten beiden Rennen für Haas auch glückliche Ausnahmen gewesen, was das Abschneiden von Grosjean angeht: "In den ersten Rennen als Sechster und Fünfter ins Ziel zu kommen, war mehr, als wir erwartet hatten", gibt Steiner bei "Sky Sports F1" zu. "Unser Ziel war es, in die Punkte zu fahren. Das hat alles übertroffen."

Während Gutierrez nach seinem Crash mit Fernando Alonso und einem Bremsdefekt entsprechend frustriert war, konnte Grosjean sein Glück gar nicht fassen. Sein Boxenfunk nach der Zieldurchfahrt zählt schon jetzt zu einem der Highlights der Saison 2016. "Unglaublich, Leute! Das ist der amerikanische Traum!", hatte er im Cockpit gejubelt. Und diesen amerikanischen Traum will Haas weiter leben - auch wenn man nach China auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde.

Günther Steiner: "Das Wichtigste sind die Leute"

Steiner bleibt jedoch zuversichtlich, was den weiteren Verlauf seiner ersten Formel-1-Saison mit Haas angeht: "Ich traue uns zu, mit dem Mittelfeld in der Entwicklung mitzuhalten. Sicher nicht mit den Großen wie Ferrari und Mercedes. Aber im Mittelfeld sind wir alle ziemlich ähnlich, glaube ich", sagt er im 'RTL'-Interview. Weitere WM-Punkte einzufahren, sei das erklärte Ziel. Dabei vertraut er vor allem auf seine Mannschaft: "Das Wichtigste sind die Leute, die das alles möglich machen."

Schon seit zwei Jahren arbeite er mit ihnen daran, Haas für die Formel 1 fit zu machen. Natürlich habe auch die Zusammenarbeit mit Ferrari geholfen - Haas bezieht neben der Antriebseinheit zahlreiche andere Bausteine wie Getriebe, Hydraulik und Elektronik von der Scuderia. "Aber die harte Arbeit unserer Mitarbeiter sind unser größter Benefit", lobt Steiner das Team im Gespräch mit 'Sky Sports F1'. Auf Kritik an diesem Geschäftsmodell antwortet er nur: "Es ist völlig legal, jeder kann das Reglement einsehen."

Auch an Sponsor und Namensgeber Gene Haas prallen derartige Einwände ab. "Jeder kann es tun", betont er und fügt hinzu: "Es gibt keinen anderen Weg, um in diesem Sport Fuß zu fassen. Zumindest sehe ich perspektivisch keinen." So macht sein Team auch keinen Hehl daraus, nicht nur von der Technik, sondern auch dem Erfahrungsschatz bei Ferrari zu profitieren - etwa in Person von Ruth Buscombe, die sich beim amerikanischen Rennstall um die Strategie kümmert.

Haas setzt auf Technik und Knowhow von Ferrari

"Sie hat einen tollen Job bei Ferrari gemacht, hat dort viel gelernt. Gut, dass sie jetzt bei uns ist. Ihre Analysen und ihre ganze Arbeit sind sehr vorbildlich", erzählt Grosjean bei 'Sky.de', der auch mit Lob seinen Teamchef nicht hinterm Berg hält: "Er ist ein sehr kluger Mann, verfügt über eine intelligente Herangehensweise in Bezug auf die Formel 1, auf den Sport, zum Beispiel die Partnerschaft mit Ferrari. Jeder seiner Schritte ist durchdacht. Günther Steiner denkt immer an das große Ganze."

Dazu gehörte auch, statt Paydriver erfahrene Formel-1-Piloten ins Team zu holen, was mit Grosjean und Gutierrez ohne Zweifel gelungen ist. Letzterer hat viel Erfahrung als Testfahrer bei Ferrari und sagt über seinen Teamkollegen: "Er ist sehr konkurrenzfähig, sehr schnell. Es ist gut, sich mit ihm auszutauschen. So können wir das Auto mehr und mehr verbessern." Genau das weiß auch Steiner zu schätzen, der auf das Feedback seiner Fahrer baut, um den VF-16 schneller zu machen.

Als Sprungbrett für ein Ferrari-Cockpit sehen Gutierrez und Grosjean ihr Engagement bei Haas nur bedingt. "Klar ist es eine Chance", gesteht Gutierrez, "aber für mich ist es erst einmal wichtig, Rennen fahren zu können und mich weiterzuentwickeln. Das kann Türen für die Zukunft öffnen. Aber im Moment bin ich diesem Team verschrieben." Und Grosjean betont: "Ich will Weltmeister werden, deswegen bin ich in der Formel 1. Mit welchem Team, das weiß ich nicht. Jetzt bin ich bei Haas und wir haben noch 19 Rennen vor uns."

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