Trotz herber Kritik: Robert Kubica will Formel-1-Comeback

Reifen zu schonen und Sprit zu sparen missfällt dem Polen, trotzdem wünscht er sich eine Rückkehr in die Königsklasse - Die Chancen stehen schlecht

von Dominik Sharaf · 22.03.2016 12:37

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Wechsel von der Rallyeszene auf die Rundstrecke kokettiert Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica erneut mit einem Comeback in der Königsklasse - ungeachtet seiner körperlichen Einschränkungen nach seinem Unfall und dem von ihm proklamierten Qualitätsschwund der Serie. Im Gespräch mit 'Radio Sportiva' unterstrich der Pole am vergangenen Wochenende anlässlich des Saisonauftaktes in Australien: "Ich würde liebend gerne zurück." Die Chancen stehen aber schlecht.

Robert Kubica wechselt zurück auf die Rundstrecke und träumt weiter

Für Kubica ist die Formel 1 nach wie vor die Beletage des Motorsports: "Für einen Rennfahrer bedeutet sie noch immer die renommierteste Serie - sogar, wenn sie in Sachen Leistung und Geschwindigkeit nicht mehr so hervorsticht wie es zu meinen aktiven Zeiten der Fall gewesen ist." Was dem früheren BMW- und Renault-Piloten missfällt ist die Tatsache, dass die Rennen nicht mehr reine Vollgas-Jagden sind. "Heute ist die Serie von Abwarten geprägt", moniert er.

"Du passt höllisch auf, nicht zu viel Druck zu machen und denkst an andere Aspekte - während du eigentlich das Limit des Autos suchen willst", beklagt Kubica das Schonen der Reifen und das Sparen von Sprit, was die Action längst bestimmt. Das Gaspedal auf das Bodenblech zu drücken ist nur noch ein Aspekt unter vielen: "Die Formel 1 mit allem drum und dran stellt es eher in den Hintergrund", so der 31-Jährige, der im November 2010 sein letztes Rennen bestritt.

Kubica gab kürzlich bekannt, bei einem 12-Stunden-Rennen in Mugello in einem Mercedes SLS AMG GT3 an den Start zu gehen - zunächst als einmaliger Abstecher. Er hat in diesem Jahr kein komplettes Rallye-Programm auf die Beine gestellt und nahm bisher nur am WM-Lauf in Monte Carlo teil. Kubica wurde schon mit der DTM und der WTCC in Verbindung gebracht.