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Formel-1-Live-Ticker: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Versöhnliche Töne nach Mercedes-Kontroverse +++ Neues Feature: Jetzt Fahrer benoten! +++
Lewis Hamilton: "Nico ran me off"
Das sind die Originalworte, die Lewis Hamilton für die Berührung mit Nico Rosberg in der ersten Kurve verwendet. "Der Start war nicht schockierend, war nicht der schlechteste. Es war eher Kurve 1, wo mich Nico abgedrängt hat, wo ich am meisten Boden verloren habe", sagt der Mercedes-Pilot - und deutet damit an, dass die Schuld für den Zwischenfall nicht bei ihm liegt.
Rosberg wiederum meint dazu nur: "Ich habe das gar nicht gespürt, ich schaue ja nicht nach hinten. Ich habe mich nur darauf konzentriert, um die Kurve zu kommen. Ich hatte einen guten Start, aber der von Sebastian war sensationell. Ich wollte in der ersten Kurve dagegenhalten und vorne bleiben, aber es ging nicht."
Amnesie bei Toro Rosso
An einem Punkt wurde Carlos Sainz aufgefordert zu pushen, ansonsten würde man ihn in die Box holen. "Daran erinnere ich mich nicht", gibt sich Sainz diplomatisch. Er konnte danach durchfahren, der Stopp wäre also nur eine Schikane gegen ihn gewesen. Über die lautstarke Polterei seines Teamkollegen sagt er: "Ich höre gerade erst, dass sein Funk recht interessant war. Ich habe kein Problem, ich bin mein Rennen gefahren."
Auch Max Verstappen kann sich an keine Kontroverse erinnern: "Es war eine Misskommunikation. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich steckte dahinter fest und kam nicht vorbei. Ich bin sehr frustriert und enttäuscht."
Die Experten fordern ihn jedenfalls auf, etwas ruhiger zu werden: "Er muss ruhiger bleiben, wenn er den nächsten Schritt machen will", sagt Martin Brundle. Und Damon Hill findet: "Er ist 18. Er hat alle Zeit der Welt. Aber er will allen zeigen, dass er es eilig hat."
Kontroverse bei Toro Rosso
"Ein Witz" und andere deutliche Kommentare: Max Verstappen war heute am Boxenfunk ziemlich sauer, dass ihn Toro Rosso nicht einfach an Carlos Sainz vorbeigewunken hat. Am Kommandostand sah man Franz Tost Kopf schütteln. Jetzt reagiert das Team: Die beiden Fahrer dürfen keine Interviews geben, wurden von ihrer Medienrunde von Teampersonal weggezogen. Wohl erstmal vom Chef den Kopf waschen lassen... ;-)
Niki Lauda: Fernando Alonso ist selbst schuld
Schuldfrage bei der Alonso-Gutierrez-Kollision? "Der Unfall ist eher Fernando zuzuschreiben", findet Niki Lauda. "Gutierrez hat vielleicht etwas zu früh gebremst und sich verkalkuliert und Alonso ist ihm hinten drauf gefahren. Er kommt einfach zu spät heraus nach links und dann der fürchterliche Überschlag."
Alonso-Crash kein Grund gegen Halo
Fernando Alonso wäre heute mit einem Halo-Cockpitschutz wahrscheinlich nicht selbst aus dem Auto gekommen. Für Jenson Button aber kein Grund, gegen das Halo-System zu sein: "Er musste ja auch nicht rauskommen. Da habe ich lieber Halo, auch wenn es ein bisschen länger dauert."
Auch Nico Rosberg lobt die Sicherheitsmaßnahmen der FIA: "Super zu sehen, wie sicher die Autos sind, dass Fernando da nichts passiert aus. Das sah richtig heftig aus."
Und Niki Lauda meint: "Ein Cockpitbügel hätte hier nichts gebracht. Das Auto ist, wie man sieht, nur noch ein Haufen Schrott. Aber die Fahrerzelle, wo der Fahrer drin sitzt, ist unverletzt. Also kein Problem."
Sebastian Vettels erstes Fazit
"Es war alles in allem ein guter Tag", sagt der Dritte des Rennens. "Ich bin natürlich nicht ganz zufrieden. Der Start war super, und von vorne weg tut man sich leicht, das Rennen zu kontrollieren. Wir konnten vom Geplänkel hinten profitieren. Die rote Flagge war kein Vorteil für uns. Es war richtig, das Rennen zu unterbrechen - habe ich mir sofort gedacht, als ich das erste Mal durch die Trümmer gefahren bin. Wir waren dann strategietechnisch anders unterwegs. Mal schauen, ob das richtig war. Wir haben halt mehr auf Sprint-Taktik gesetzt. Schade mit dem Fehler zum Schluss, sonst hätte ich auf Lewis noch ein bisschen Druck machen können. Wir sind deutlich näher dran im Rennen, im Qualifying müssen wir uns noch steigern. Wichtig, heute die Punkte mitgenommen zu haben. In Bahrain sind wir vielleicht noch ein bisschen stärker."
Niki Lauda über Startproblematik
"Es war ja das erste Mal, dass alle nur mit dem Finger starten mussten", ergänzt Niki Lauda zur von Toto Wolff angesprochenen Mercedes-Problematik am Start. Er gibt zu: "Da kann man schon mal daneben legen. Ferrari hat da heute einen perfekten Job gemacht."
Generell ist ihm Mercedes bisher nicht dominant genug: "Es war wirklich hart heute. Ich weiß, wir wollten ja alle Wettbewerb und harte Konkurrenz, aber das heute war zu viel Konkurrenz für uns. Ohne den Zwischenfall wäre das echt schwierig geworden."
Mercedes: Start muss analysiert werden
Mercedes hat heute den Start versemmelt, wie schon im Vorfeld von Toto Wolff befürchtet: "Wir waren besorgt, dass wir was mit der Kupplung haben. Wir wissen aber noch nicht, ob sich das bewahrheitet hat oder ob es etwas anderes war", sagt der Sportchef. Mit Blick auf Ferrari sagt er aber: "Nachdem sie die weichen Reifen draufgetan haben, war uns klar, dass wir gewinnen können. Wir hatten bei Nico ein Bremsthema. Die Temperaturen sind uns wegen eines Fremdkörpers nach oben gegangen. Ferrari ist viel näher dran als im letzten Jahr. Heute haben wir sie nicht von ihrer stärksten Seite gesehen. Aber die werden kommen."