• 29. Februar 2016 · 08:48 Uhr

Mercedes erklärt: Warum die Formel 1 günstiger ist als Le Mans

200 Millionen Euro genügen für ein Engagement in der Formel 1, nicht aber für einen erfolgreichen Auftritt in Le Mans? Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärt

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 wird auch in der bald beginnenden Saison 2016 wieder viele Millionen Euro verschlingen. Vor allem die Werksteams geben auf der Jagd nach Erfolgen und neusten Entwicklungen hohe Summen aus, die kleineren Privatmannschaften können bei diesem Wettlauf nicht mithalten. Das ehemalige Konzept für eine Budgetobergrenze wurde nie umgesetzt, sodass den Ausgaben keine Grenzen gesetzt sind. Vor allem in den Konzernstrukturen von Mercedes, Renault oder Ferrari wären Geldflüsse ohnehin kaum kontrollierbar.

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Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist ein Fan der Plattform Formel 1 Zoom Download

"Wenn jemand eine Lösung hat, dann bin ich der Erste, der sagt: 'Okay, ein budget cap (Budgetobergrenze; Anm. d. Red.) auf hohem Niveau, das zunächst einmal alle einfängt'. Denn niemand will, dass es zu Massenentlassungen kommt", erklärt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Interview mit 'Pitwalk'. Nach Ansicht des Österreichers sollte man die Ausgaben zunächst auf 200 Millionen Euro begrenzen, um die großen Teams "einzufangen".

"Von dieser Summe ausgehend führen wir schrittweise eine Obergrenze ein, die im ersten Schritt den Kleinen vielleicht noch nicht viel hilft - die aber verhindert, dass die Großen immer höhere Etats kriegen", so Wolff. In konsequenten Schritten könnte man schließlich über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren die Obergrenze auf 100 Millionen absenken. "Ich bin sofort dabei, aber ich glaube, es gibt keinen Weg, das zu kontrollieren", erklärt der Mercedes-Rennleiter.

200 Millionen Euro: Zu wenig für einen Erfolg in Le Mans?

In der Formel 1 agiert Mercedes derzeit mit einem Budget von rund 300 Millionen Euro. In dieser Summe sind die Kosten für die Motorenentwicklung im britischen Brixworth nicht enthalten. Der Schritt zu 200 Millionen wäre für die Silbernen gewaltig. "Man könnte mit der Summe auch fast die 24 Stunden von Le Mans fahren", überrascht Wolff mit einer Aussage. Wer hätte gedacht, dass der Langstreckenklassiker mehr verschlingt als die Formel 1 mit ihren 21 Rennen in der Saison 2016?

"Es geht sich nicht ganz aus. Um Le Mans zu gewinnen und die Sportwagen-WM wettbewerbsfähig zu fahren, braucht man mehr", so die Ansicht des Österreichers. Die Budgets der aktuell in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) agierenden Werksteams sind nicht genau bekannt. Man darf aber davon ausgehen, dass Porsche und Audi tatsächlich im Rahmen von rund 200 Millionen Euro liegen, Toyota kommt bisher mit weniger aus.


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"Wir erreichen aber in der Formel 1 eine Live-Fernsehaudience von einer halben Milliarde Menschen", sagt Wolff. Vor diesem Hintergrund ließe sich das Investment in der Königsklasse argumentieren. Man habe einen hohen Werbewert, außerdem fließt einiges an Geld aus dem Vermarktungstopf von Bernie Ecclestone in die Kassen der Teams. In der WEC und in Le Mans ist dies anders. Dort partizipieren die Teams nicht an den Einnahmen der Serie.

Potenziell erreicht das 24-Stunden-Rennen in Frankreich per TV-Übertragung 850 Millionen Menschen weltweit (Stand: 2015) - aber nicht an 21 Wochenenden, sondern nur an einem einzigen Wochenende im Juni. "Wir haben das beste Preis-Leistungsverhältnis, das man im Motorsport überhaupt haben kann", ist Wolff von der Plattform Formel 1 vollends überzeugt. Und so ganz nebenbei habe man in der Formel 1 mindestens die gleiche Serienrelevanz wie in Le Mans. "Und das ist keine Marketinggeschichte", so Wolff.

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