Von Indonesien verdrängt: Ex-Manor-Piloten auf Jobsuche

Alexander Rossi und Will Stevens haben den Kampf um das letzte Cockpit bei Manor verloren, jetzt suchen beide eine Alternative für die Saison 2016

von Norman Fischer · 20.02.2016 09:16

(Motorsport-Total.com) - Rio Haryanto wird 2016 Stammfahrer bei Manor in der Formel 1 werden und an der Seite von Pascal Wehrlein sein Grand-Prix-Debüt geben. Doch während der Indonesier über diesen Schritt glücklich ist, bedeuten dies schlechte Nachrichten für zwei andere Piloten. Will Stevens und Alexander Rossi, die in der Saison zuvor für Manor-Marussia am Start waren und gerne an Bord bleiben wollten, müssen sich nun nach etwas anderem umsehen.

Alex Rossi und Will Stevens wurden bei Manor vorerst verdrängt

"Am Saisonende habe ich gedacht, dass ich in einer sehr starken Position wäre, um 2016 einen der Stammplätze zu besetzen", sagt Rossi gegenüber 'Reuters'. Der Amerikaner fuhr im Vorjahr fünf Läufe für Roberto Merhi und wusste dabei durchaus zu überzeugen. Doch dem Vizemeister der GP2-Serie war auch bewusst, dass es ein hartes Ringen um die Cockpits geben würde, das er am Ende an Haryanto und seine Mitgift aus Indonesien verlor.

"Wir haben einen sehr guten Job gemacht, aber der Sport funktioniert nun einmal manchmal anders und die Karten fallen nicht zu deinen Gunsten", sagt er. Mit der Formel 1 hat Rossi allerdings noch nicht abgeschlossen: "Wir wollen die Beziehungen in der Formel 1 aufrecht erhalten, und die Verbundenheit mit Manor ist schon ziemlich stark", bemüht er sich für 2017 um ein Comeback. Bis dahin möchte er aber auf jeden Fall Rennen in einer anderen Serie fahren: "Es ist kein Geheimnis, dass ich auf andere Serien und Möglichkeiten schauen muss."

Fotostrecke: Pascal Wehrlein: Sein Weg in die Formel 1

Einen Schritt weiter ist da sein ehemaliger Teamkollege Will Stevens. Der Brite hat sich bereits konkret mit Alternativen zur Königsklasse beschäftigt und schielt speziell nach Amerika: "Ich habe viel Zeit in den USA verbracht und kenne ein paar Leute dort, von daher ist die IndyCar-Serie eine Option", verrät er gegenüber 'Racer'. Doch Stevens schaut sich auch anderweitig um und bleibt für viele Serien offen.

Nur eine Serie wird es 2016 definitiv nicht werden: "Es ist kein Geheimnis, dass die Formel 1 keine Option derzeit ist", unterstreicht der 24-Jährige. Zwar möchte er das Kapitel wie Rossi nicht beenden, doch eine Rolle als Testpilot kommt für ihn nicht infrage: "Ich möchte nicht herumsitzen und gar nichts tun. Ich brauche etwas, wo ich weiter fahren kann." Sollten Rossi oder Stevens in die IndyCar-Serie wechseln, würden sie dort auf einen alten Bekannten von Marussia treffen: Max Chilton fährt seit dieser Saison ebenfalls dort.