• 15. Januar 2016 · 15:31 Uhr

Williams-Technikchef: Formel 1 wird 2016 25 Prozent lauter

Pat Symonds erwartet, dass die Formel-1-Motoren in diesem Jahr durch die Regeländerungen hörbar lauter werden und erklärt, wie das funktioniert

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 wird in der Saison deutlich lauter sein als im vergangenen Jahr. Davon ist Pat Symonds, Technikchef des Teams Williams, überzeugt. Grund dafür ist die Regeländerung, nach der Auslass des Wastegates nicht mehr ins Hauptauspuffrohr münden muss. Das wirke sich deutlich auf die Lautstärke aus. "Im geschlossenen Zustand wird es etwa 14 Prozent lauter, wenn das Wastegate offen ist, werden es sogar 20 bis 25 Prozent sein, also schon recht deutlich", sagte Symonds am Freitag bei der Autosport International Show in Birmingham.

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Aus dem Heck der Formel-1-Autos soll 2016 mehr Sound herauskommen Zoom Download

Allerdings, so führt der Ingenieur aus, komme das Wastegate, mit dem überschüssiger Ladedruck abgelassen wird, an den aktuellen Formel-1-Aggregaten kaum noch zum Einsatz. "Bei einem modernen Turbomotor öffnet sich das Wastegate kaum noch", so Symonds.

Grund dafür sei der MGU-H genannte Generator am Turbolader, der nicht nur der Energierückgewinnung dient, wie Symonds erklärt: "Anstatt mit dem recht ineffizienten Wastegate können wir damit die Geschwindigkeit des Kompressors kontrollieren."

Dementsprechend gering sei die Wirkung des Wastegates. "Im Rennen wird es kaum geöffnet, im Qualifying nur ein bisschen. Man mag denken: Wenn das Wastegate nicht geöffnet wird, wird man doch auch kaum einen Unterschied hören", so Symonds.


Fotostrecke: Motoren-Mogelpackungen in der Formel 1

Doch dem ist nicht so. Symonds erklärt, warum: "Weil der Auslass des Wastegates in das Hauptauspuffrohr mündet, wirkt es wie ein Schalldämpfer. Selbst wenn es geschlossen ist, dämpft es den Klang des Auspuffs." Dieser Schalldämpfer entfällt in diesem Jahr, nachdem der Auslass des Wastegates nun separat mündet.

Dadurch könnte sich nach Einschätzung von Symonds auch das Gesamte Klangbild der Motoren verändern. "Wir haben es zwar noch nicht auf der Rennstrecke gehört, aber ich denke wir könnten den typischen Sound der Turbos mit Pfeifen und Knattern wieder hören", so der Williams-Technikchef.

Doch nicht nur die für die Saison 2016 beschlossenen Regeländerungen würden zu einer Steigerung der Lautstärke führen. Auch die laufende Weiterentwicklung der Motoren trage ihren Teil dazu bei. "Je höher der Druck im Zylinder, umso lauter der Sound. Und der Druck im Zylinder steigt im Laufe der Weiterentwicklung immer an, denn so gewinnt man Leistung", sagt Symonds. "Wir haben seit Anfang 2014 schon deutliche Steigerungen gesehen. Die Autos werden ganz natürlich lauter."

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