• 11. Januar 2016 · 12:29 Uhr

Mercedes: Formel-1-Projekt pro Jahr drei Milliarden Euro wert

Sportchef Wolff erklärt, warum Hybrid-Motoren besser sind als ihr Ruf, die Startzeit um 14 Uhr fallen könnte und die MotoGP in Sachen "Maulkorb" ein Vorbild sein kann

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 darf oder muss langfristig mit Mercedes planen. Wie Motorsportchef Toto Wolff im Gespräch mit der 'Tiroler Tageszeitung' erklärt, steht der Daimler-Konzern nicht nur wegen seiner sportlichen Dominanz und seiner Geschichte, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen hinter dem Engagement in der Königsklasse. "Wir haben in der letzten Saison drei Milliarden US-Dollar (rund 2,7 Milliarden Euro; Anm. d. Red.) an Werbegegenwert generieren können", rechnet Wolff vor.

Foto zur News: Mercedes: Formel-1-Projekt pro Jahr drei Milliarden Euro wert

Action mit irrem Werbewert: Mercedes steht hinter dem Formel-1-Engagement Zoom Download

Der Österreicher verweist darauf, dass die gleiche Summe in Fernseh- oder in Printwerbung hätte fließen müssen, um das Formel-1-Projekt zu ersetzen - ein schwindelerregender Wert. Um weiter kommerziell so erfolgreich zu sein, wünscht sich Wolff eine Mischung aus dem klassischen Erleben der Beletage und einem neuen Ansatz unter Berücksichtigung sozialer Medien. Erbgut der Serie sei "der Grand Prix am Sonntagnachmittag", der "nicht über Bord geworfen" werden dürfe, macht er klar.

Wolff weiß auch: "Die Welt verändert sich in immer schnelleren Zyklen. Das klassische 'Um-14-Uhr-vor-dem-TV-Gerät-sitzen' gibt es nicht mehr." In Zusammenarbeit mit Fernsehsendern müsse deshalb ein Konzept erarbeitet werden, um die Formel 1 auch auf mobile Endgeräte zu bringen, wobei die traditionelle Startzeit nicht unumstößlich wäre. "Die Übertragung direkt auf Handy und iPad muss kommen", fordert Wolff klar und glaubt, dass Bernie Ecclestone solche Pläne verfolgen würde.

Die Gleichgültigkeit des Formel-1-Zampano bezüglich Facebook, Twitter und Co. sei ein Manöver für die Öffentlichkeit: "Ich bin ebenso überzeugt, dass Bernie nur so tut, als würde ihn das alles nicht tangieren." Kein Problem erkennt Wolff dagegen in den V6-Hybrid-Motoren: "In Mexiko sind wir 364 km/h gefahren. Aber wir verkaufen das Produkt einfach schlecht. Das liegt daran, dass einige Mitbewerber und auch Bernie vereinzelte Male, aus Eigeninteresse heraus, diese Technologie schlechtmachen."


Fotostrecke:

Wolff würdigt die Technologie nicht nur als zukunftsweisend, sondern auch als effizient. Dass vor rund zehn Jahren mit hubraumstärkeren Triebwerken, viel Aerodynamik und ohne Einheitsreifen Rundenrekrode erzielt worden sein, die jetzt annähernd erreicht würden, sei Beweis für die Güte der Technik. "Klar darf die Technologie nicht überhandnehmen, es geht immer noch um den Fahrer", schränkt Wolff ein und sieht in diesem Punkt einen Vorteil der Motorrad-Königsklasse MotoGP, die der Formel 1 von vielen Experten als Vorbild angepriesen wird.

Die Einschaltquoten böten Grund, die Forderung zu hinterfragen. "Man muss hier Äpfel mit Äpfel und Birnen mit Birnen vergleichen. Die Formel 1 hat ein TV-Publikum, das ein Vielfaches der MotoGP darstellt", moniert Wolff, wünscht sich aber eine exponiertere Rolle und mehr Freiheiten für die Piloten: "Wo die MotoGP reüssiert, das ist das Live-Event. Sie füllen die Strecken und haben gute Action. Die Fahrer sind nicht ferngesteuert, die Aerodynamik spielt fast keine Rolle - davon könnten wir lernen."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die ersten Podestplätze der aktuellen Formel-1-Piloten
Die ersten Podestplätze der aktuellen Formel-1-Piloten
Foto zur News: Christian Horner war schon Formel-1-Teamchef, als ...
Christian Horner war schon Formel-1-Teamchef, als ...

Foto zur News: Die Faktoren, die zu Horners Aus bei Red Bull führten
Die Faktoren, die zu Horners Aus bei Red Bull führten

Foto zur News: Top 10: Die meisten F1-Starts ohne Podest
Top 10: Die meisten F1-Starts ohne Podest

Foto zur News: Geschasste Formel-1-Teamchefs
Geschasste Formel-1-Teamchefs
AnzeigeFormel-1 Tickets Österreich 2026 kaufen
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Jemand hat mit Gewalt versucht, Horner loszuwerden" | Interview Ralf Schumacher
"Jemand hat mit Gewalt versucht, Horner loszuwerden" | Interview Ralf Schumacher
Foto zur News: Hülkenberg-Podium: Was Sauber in Silverstone alles richtig machte
Hülkenberg-Podium: Was Sauber in Silverstone alles richtig machte

Foto zur News: Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026
Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026

Foto zur News: Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!
Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

 
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Formel1.de auf YouTube