• 26. Dezember 2015 · 10:13 Uhr

Quantensprung nur dank Benzin? Mercedes glaubt's nicht

Warum die Silberpfeile und Partner Petronas Ferrari nicht glauben, dank Sprit und Öl "eine halbe Sekunde" schneller zu sein: "Fortschritte nicht ohne Motor und Elektrik"

(Motorsport-Total.com) - Pünktlich zum Saisonfinale in Abu Dhabi gingen Ferrari und Shell mit einer markanten Zahl an die Öffentlichkeit: Die Scuderia und ihr langjähriger Partner für Benzin und Schmierstoffe behaupteten, sich mit Weiterentwicklungen in diesem Bereich um eine halbe Sekunde pro Runde verbessert zu haben. Toto Wolff schenkt den Worten der Konkurrenz nur bedingt Glauben: "Eine interessante Zahl, aber vielleicht nicht ganz die Wahrheit", sagt der Mercedes-Sportchef 'Motorsport-Total.com'.

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Nico Rosberg jubelte nicht nur, aber auch wegen des Sprits und der Schmierstoffe Zoom Download

Schließlich unterliegt die Entwicklung in diesem Bereich nicht nur einem eng geschnürten Formel-1-Reglement, sondern ist auch an sich eine diffizile Angelegenheit. "Wir bringen nur dann ein Benzin in den Renneinsatz, wenn wir merkliche Vorteile erwarten. Etwas, woraus wir sicher einen Vorteil ziehen können", erklärt Chan Ming-Yau, der für Mercedes-Partner Petronas für Sprit- und Öltechnologie verantwortlich zeichnet. Jüngstes Beispiel: der Italien-Grand-Prix 2015.

Die Silberpfeile führten ihren Experimentalantrieb ein. Petronas lieferte das passende Benzin - genau wie zum Saisonstart 2015, als man Bauklötze staunte, wie viel Verbesserungsspielraum noch herrschte. "Wir hätten nicht gedacht, dass es so viele Möglichkeiten gäbe. Aber wir haben damit tatsächlich etwas bewerkstelligt", meint Chan, der von einer "Überraschung" spricht. Andrea Dolfi stimmt zu: "In der Formel 1 sind Lösungen maßgeschneidert - damit sie mit dem Sprit und den Schmierstoffen harmonieren. Wir müssen mitziehen", so der Petronas-Motorsportverantwortliche.


Mercedes & Petronas: Das Team hinter dem Team

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Beide halten die Ferrari-Behauptung zumindest für diskutabel. "Bei dieser Rechnung gibt es doch zu viele Unbekannte", gibt Chan zu bedenken. Was ist der Ausgangswert? Von welcher Runde ist die Rede? Und ist der Zeitvorteil wirklich nur auf neue Flüssigkeiten zurückzuführen und nicht auf ein korrespondierendes Antriebspaket? Chan glaubt nicht, dass es in der Formel 1 revolutionären Sprit gäbe. "Es ist eine stetige Evolution", meint der Experte und verweist auf die Komplexität: "Wenn man große Fortschritte unternehmen will, muss man viel an Motor und Elektronik ändern."

In der Ära der V6-Turbomotoren sei das genau wie mit allen Antriebstypen zuvor - egal ob V8 oder V12. "Der Grund, warum wir jetzt so signifikante Steigerungen erleben, ist, dass wir mit dem Motor zuvor lange gearbeitet hatten. Mit der neuen Formel hat der Lernprozess von vorne begonnen", sagt Chan und blickt bereits auf das nächste flüssige Update für das Jahr 2016 voraus: "Wir wollen zum Saisonstart Neuerungen bringen, wenn das klappen sollte. Falls nicht, so früh wie möglich."

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